Während Alkibiades als Stratege zur Zeit des Peloponnesischen Krieges die attische Expedition nach Sizilien leitete, wurde in Athen gegen ihn ein Prozeß wegen eines angeblichen kultischen Frevels eingeleitet und ihm die Nachricht zugestellt, er möge deshalb unverzüglich nach Athen zurückkehren. Alkibiades ahnte Schlimmes und setzte sich auf der Rückfahrt heimlich im unteritalischen Thurioi ab.

Als er in Thurioi angekommen und von Bord der Triere gegangen war, verbarg er sich und entrann denen, die ihn suchten. Als jemand ihn erkannte und fragte: „Traust du denn dem Vaterlande nicht, Alkibiades?“, erwiderte er: „In allem andern wohl; aber wenn es um mein Leben geht, selbst meiner Mutter nicht, daß sie nicht womöglich aus Versehen den schwarzen Stein statt des weißen in die Urne legt.“
[„Τὰ μὲν ἄλλ‘“, ἔφη, „πάντα^. περὶ δὲ τῆς ψυχῆς τῆς ἐμῆς, οὐδὲ τῇ μητρί, μήπως ἀγνοήσασα, τὴν μέλαιναν ἀντὶ τῆς λευκῆς ἐπενέγκῃ ψῆφον.“]
Als er später hörte, daß die Stadt ihn zum Tode verurteilt habe, sagte er: „Ich will ihnen zeigen, daß ich noch lebe!“
[„Ἀλλ‘ ἐγὼ“ εἶπε „δείξω αὐτοῖς ὅτι ζῶ.“]

(Plutarch: Alkibiades 22)

Alkibiades lief zu den Feinden Athens im Peloponnesischen Krieg, den Spartanern, über.