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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Euripides vs. Sokrates (398 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 23.05.2020 um 09:56 Uhr (Zitieren)
Der Standpunkt des Sokrates ist es, daß das gute Verhalten eine Sache des Wissens sei. Das Gute wissen und es tun, ist eines. Wer das Schlechte tut, der weiß nicht, was das Gute ist.

Eine Gegenposition zu diesem Standpunkt vertritt Euripides, der sich damit vermutlich bewußt von Sokrates abgrenzen will. Er tut es in wirklich dramatischer Weise in den "Bakchen", aber auch in dem Drama der Kindermörderin "Medea":
Nun ist es beschlossen, ihr Frauen, ich muß
Meine Kinder töten und ohne Verzug
Dieses Land verlassen. Schon droht die Gefahr,
Daß sie fallen in mördrische Hände des Feinds.
Mein Herz, werde stark! Was schreckst du zurück
Vor dem harten, doch unabdingbaren Werk?
Unseligste Hand, ergreife das Schwert,
Entriegle die Pforten des Trauerlands.
Sei nicht feig, vergiß jetzt das süße Glück,
Das du einst gebarst! Nur den kurzen Tag!
Dann weine in Strömen! Sie sind ja dein Glück,
Auch wen du sie tötest, unseligstes Weib!
[δυστυχὴς δ' ἐγὼ γυνὴ]

(Medea V. 1236-1250)
Re: Euripides vs. Sokrates
Γραικύλος schrieb am 23.05.2020 um 10:38 Uhr (Zitieren)
Das Irrationale ist stärker als die Vernunft - so Euripides. In dieser Hinsicht ist Sokrates tatsächlich etwas gutgläubig.
 
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