Γραικύλος schrieb am 23.05.2020 um 13:11 Uhr (Zitieren)
Ein Bauvorhaben eines Hotels in Taormina (ant. Tauromenion) führte 1969 zur Freilegung eines antiken Gebäudekomplexes, in dem eine in der Antike zugeschüttete Zisterne entdeckt wurde. Bei der Aushebung fanden sich mehrere Fragmente eines Wandverputzes, von denen einige eine in roter Farbe aufgemalte Inschrift trugen. Die erhaltenen Textkolumnen verzeichnen jeweils den Namen eines Historikers und knappe Angaben zu seinem Werk und seiner Person – Q. Fabius, Phi-listos aus Syrakus und Kallisthenes aus Olynth. Ferner ist das Werk des milesischen Naturphilosophen Anaximander bezeugt. Die Inschrift, in der ersten Hälfte des 2. Jhdt.s im Gymnasion angebracht, dürfte einen Überblick über die in der Bibliothek von Tauromenion erhältliche Literatur vermittelt haben.
Die stichwortartigen Angaben resümieren die Schlüsselereignisse des ersten Buches des (weitgehend verlorenen) fabischen Geschichtswerkes.
(Hans Beck / Uwe Walter (Hrsg.): Die Frühen Römischen Historiker. 2 Bde. Darmstadt 2001; Bd. 1, S. 62 f.)
Re: Ein informativer Wandverputz
Γραικύλος schrieb am 23.05.2020 um 14:28 Uhr (Zitieren)
Fabius Pictor gilt als der älteste römische Historiker: spätes 3. Jhdt. v.u.Z., Teilnehmer am 2. Punischen Krieg und nach der Niederlage von Cannae Gesandter des Senats zur Befragung des Delphischen Orakels.
Fragmente seines Werkes und auch längere Abschnitte sind bei anderen Autoren überliefert, teils auf Griechisch.