α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ ς σ τ υ φ χ ψ ω Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ C Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω Ἷ Schließen Bewegen ?
Altgriechisch Wörterbuch - Forum
5 Moses 12, 1-5 (611 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 09.08.2020 um 16:49 Uhr (Zitieren)
Vor dem Hintergrund der schändlichen Synagogenzerstörungen von den Kreuzzügen an bis zur Zeit des Dritten Reiches nimmt sich die folgende Stelle 5 Moses 12, 1-5 befremdlich aus:
Dies sind die Satzungen und Vorschriften, die ihr in dem Land, das der Herr, der Gott eurer Väter, euch verliehen hat, genau befolgen sollt, solange ihr in diesem Lande lebt:

Ihr sollt all die Stätten gründlich zerstören, an denen die Völker, in deren Erbe ihr getreten seid, ihren Göttern gedient haben, auf den hohen Bergen, auf den Hügeln und unter jedem grünen Baum.

Reißt ihre Altäre nieder, zertrümmert ihre Weihesteine, verbrennt ihre heiligen Pfähle, hauet ihre Götzenbilder um und vertilgt ihre Namen von jener Stätte!

Solches dürft ihr nicht tun zu Ehren des Herrn, eures Gottes!

Vielmehr sollt ihr die Stätte, die der Herr, euer Gott, aus all euren Stämmen erwählen wird, um seinem Namen dort eine Wohnstatt zu bereiten, besuchen und dorthin kommen!

Re: 5 Moses 12, 1-5
Johannes schrieb am 09.08.2020 um 17:28 Uhr (Zitieren)
Was sagen wohl moderne christliche Exegeten zu solchen Stellen?
https://de.wikipedia.org/wiki/Deuteronomium#Kommentare

Marcion hat das AT einst verworfen und den
Rachegott für inkompatibel gehalten mit
dem Gott Jesu Christi i.e. des NT.
Re: 5 Moses 12, 1-5
Γραικύλος schrieb am 10.08.2020 um 14:01 Uhr (Zitieren)
Marcion wußte ich fast gar nichts; das habe ich jetzt geändert. Danke für den Hinweis.
Re: 5 Moses 12, 1-5
Marcella schrieb am 12.08.2020 um 19:57 Uhr (Zitieren)
Manchmal wundert man sich über die Botschaften. Bekannt ist ja die Friedensvision aus Jesaja 11: .. 6 Der Wolf findet Schutz beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Junge leitet sie. 7 Kuh und Bärin nähren sich zusammen, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind. 8 Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter und zur Höhle der Schlange streckt das Kind seine Hand aus. 9 Man tut nichts Böses und begeht kein Verbrechen auf meinem ganzen heiligen Berg; ..

So weit , so schön. Ein herrlicher Predigttext.

Wie es aber bei Jesaja weitergeht, ist weniger bekannt. Unvermittelt folgen Sieges- und Beutevisionen. Unterwerfung und Plünderung werden durchaus zusammen gedacht:
... Er (der Herr) wird ein Feldzeichen für die Nationen aufrichten und die Versprengten Israels zusammenbringen; die Zerstreuten Judas wird er von den vier Enden der Erde sammeln. 13 Dann wird die Eifersucht Efraims weichen und die Bedränger Judas werden vernichtet. Efraim wird nicht mehr auf Juda eifersüchtig sein und Juda wird Efraim nicht mehr bedrängen. 14 Sie werden auf den Berghang der Philister gen Westen fliegen; vereint plündern sie die Söhne des Ostens. Edom und Moab sind im Einflussbereich ihrer Hand, die Söhne Ammons müssen ihnen gehorchen.

Re: 5 Moses 12, 1-5
Γραικύλος schrieb am 12.08.2020 um 23:39 Uhr (Zitieren)
Ja, was so ein Kontext alles hergibt! Ich kannte bislang nur die erste Stelle.

Jetzt ist mir übrigens auch folgendes Erlebnis verständlich: Ich fragte einmal Zeugen Jehovas, wovon sich die Raubtiere, z.B. die Löwen, im Paradies ernährt hätten, und war verblüfft, als sie wie aus der Pistole geschossen antworteten: "Von Stroh!" Ich war mich sicher, daß in der Genesis nichts davon steht.
Re: 5 Moses 12, 1-5
Marcella schrieb am 13.08.2020 um 10:17 Uhr (Zitieren)
Entweder hängen die beiden Abschnitte nicht wirklich zusammen, und es hat ein alter Redakteur zusammengeschnipselt. Oder der Friedensbegriff, der dem Jesaja-Text zugrunde liegt, ist ein speziell-nationaler. Es ist ja die Rede davon, dass Einigkeit unter den Sektionen erreicht werden soll, um anschließend über die benachbarten Völker herzufallen.
Re: 5 Moses 12, 1-5
Marcella schrieb am 13.08.2020 um 15:56 Uhr (Zitieren)
Ein anderes Beispiel für gründliche Kriegsführung im AT:
4. Mose 31 1 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 2 Übe Rache für die Israeliten an den Midianitern, und danach sollst du versammelt werden zu deinen Vätern. ...7 Und sie zogen aus zum Kampf gegen die Midianiter, wie der HERR es Mose geboten hatte, und töteten alles, was männlich war. ...9 Und die Israeliten nahmen gefangen die Frauen der Midianiter und ihre Kinder; all ihr Vieh, alle ihre Habe und alle ihre Güter raubten sie 10 und verbrannten mit Feuer alle ihre Städte, wo sie wohnten, und alle ihre Zeltdörfer. 11 Und sie nahmen die ganze Beute und alles, was zu nehmen war an Menschen und Vieh, 12 und brachten's zu Mose und zu Eleasar, dem Priester, und zu der Gemeinde der Israeliten, nämlich die Gefangenen und das genommene Vieh und die Beute, zum Lager in den Steppen Moabs gegenüber Jericho. 13 Und Mose und Eleasar, der Priester, und alle Fürsten der Gemeinde gingen ihnen entgegen, hinaus vor das Lager. 14 Und Mose wurde zornig über die Anführer des Heeres, die Hauptleute über Tausend und über Hundert, die aus dem Kampf kamen, 15 und sprach zu ihnen: Warum habt ihr alle Frauen und Mädchen leben lassen? 16 Siehe, haben nicht diese die Israeliten auf Bileams Rat hin vom HERRN abtrünnig gemacht in der Sache mit Peor, sodass der Gemeinde des HERRN eine Plage widerfuhr? 17 So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die schon einen Mann erkannt und bei ihm gelegen haben; 18 aber alle Mädchen, die noch nicht bei einem Mann gelegen haben, die lasst für euch leben.
 
Antwort
Titel:
Name:
E-Mail:
Eintrag:
Spamschutz - klicken Sie auf folgendes Bild: kapitolinische Wölfin

Aktivieren Sie JavaScript, falls Sie kein Bild auswählen können.