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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Wozu Lorbeer nicht taugt (371 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 19.05.2021 um 00:00 Uhr (Zitieren)
Um diese Zeit (1) geschah es, daß ganz Italien von einer ansteckenden Seuche [λοιμώδη νόσον] heimgesucht wurde. Besonders in Rom erreichte dies Leiden den höchsten Gipfel, weil in die schon an und für sich sehr volkreiche Stadt Menschen aus allen Gegenden zusammenströmten. Das Sterben wütete gleich heftig unter den Haustieren wie unter den Menschen [πολλή τέ τις φθορὰ ἐγένετο ὑποζυγίων ἅμα καὶ ἀνθρώπων].

In dieser Zeit zog sich Commodus auf den Rat mehrerer Ärzte nach Laurentum (2) zurück. Diese Gegend ist nämlich überaus luftig und von vielen Lorbeerhainen beschattet, wovon sie auch den Namen hat; daher man sie für gesund hielt und allgemein sagte, sie gewähre ein Präservativ gegen die schlechte Luft durch den Wohlgeruch und die Ausdünstung des Lorbeers und durch den erquickenden Schatten der Bäume.

Aber auch die, welche in der Stadt blieben, füllten auf Anraten der Ärzte Nasenlöcher und Ohren mit überaus wohlriechenden Essenzen und gebrauchten unaufhörlich Räucherungen und Arome, weil es hieß, solcher Wohlgeruch erfülle die Po-ren der Sinneswerkzeuge und hindere sie, den in der Luft befindlichen Peststoff [τὸ φθορῶδες τοῦ ἀέρος] aufzunehmen, oder vernichte, wenn davon doch etwas vorher eingedrungen sei, es durch seine stärkere Kraft.
Trotz alledem erreichte die Krankheit eine außerordentliche Höhe und raffte eine große Anzahl Menschen und Haustiere hin.

(Herodian I 12, 1 f.)

(1) Kaiser Commodus (180-192 u.Z.)
(2) Stadt in Latium; der Name bedeutet Lorbeerwald.

Bereits unter Commodus' Vater Marc Aurel hatte es eine Pestepidemie im Römischen Reich gegeben.
 
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