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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Ein freiwilliger Opfertod (372 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 10.06.2021 um 14:58 Uhr (Zitieren)
Polyainos (Strategika I 18) über den freiwilligen Opfertod des mythischen Königs Kodros:
Die Athener und die Peloponnesier hatten Krieg miteinander. Der Gott [sc. Apollon] hatte den Orakelspruch gegeben, die Athener würden siegen, wenn ihr König von einem Peloponnesier getötet würde.

Kodros war König der Athener. Da die Feinde die Weissagung [τὸ λόγιον] kannten, hatten sie den allgemeinen Befehl, den Kodros in den Schlachten zu schonen. Doch dieser nahm – es war gerade Abend – das Erscheinungsbild eines Reisigsammlers an, ging aus dem Lager und schnitt Holz. Es waren aber auch Peloponnesier dort, um Reisig zu holen. Diese reizte Kodros zum Kampf, wobei er sogar ein Krummmesser gegen sie erhob und sie verwundete. Da kamen ihm diese zuvor, töteten ihn mit ihren Krummmessern und gingen froh davon, als hätten sie eine tapfere Tat verrichtet.

Die Athener stimmten einen Siegesgesang an [παιωνίσαντες Ἀθηναῖοι] – was hätten sie sonst gewollt, da das Orakel erfüllt war? – und rückten mit mehr Mut und Kraft zum Kampf; vor der Schlacht sandten sie einen Herold ab und verlangten ihren König zur Bestattung.

Als nun die Peloponnesier das Geschehene erfuhren, flohen sie. Die Athener aber siegten und widmeten dem Kodros die Ehre der Heroën, weil er die Feinde durch das Strategma des freiwilligen Todes [ἑκουσίῳ θανάτῳ] listig besiegt hatte.

 
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