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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Shame and Scandal in the Family #5 (392 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 26.07.2021 um 22:34 Uhr (Zitieren)
Parthenios, Liebesleiden 17, 1-7:
PERIANDROS

Man erzählt auch, daß (der sprichwörtlich grausame Tyrann) Periandros von Korinth anfangs mild und gutmütig war, später aber aus folgendem Grund mordgieriger wurde: Als er noch ganz jung war, überfiel seine Mutter ein großes Verlangen nach ihm [καὶ τέως <μὲν> ἀνεπίμπλατο τῆς ἐπιθυμίας περιπλεκομένη τῷ παιδί]. Eine Zeitlang erfüllte sie ihr Begehren, indem sie den Knaben nur umarmte.

Mit der Zeit aber steigerte sich ihr Leiden [τὸ πάθος] immer mehr und sie war nicht mehr imstande, es zu zügeln, so daß sie sich schließlich erdreistete, dem Knaben zu erzählen, daß ihn eine von den sehr schönen Frauen liebe, und ihm zuredete, nicht weiter zuzusehen, wie diese von ihrer Liebe aufgerieben werde.

Er jedoch lehnte es anfangs ab, eine nach Gesetz und Sitten [ὑπὸ τε νόμων καὶ ἐθῶν] verheiratete Frau zu schänden; als aber die Mutter immer weiter in ihn eindrang, gab er nach. Als nun die Nacht gekommen war, die sie mit dem Knaben vereinbart hatte, trug sie ihm auf, in der Kammer kein Licht anzuzünden und auf die Frau keinen Zwang zum Sprechen auszuüben; dies habe sie aus Scham vereinbart.

Periandros versprach, in allem nach der Anweisung der Mutter zu handeln. Darauf begab sie sich herrlich geschmückt zu ihrem Sohn und schlich sich, noch bevor es hell wurde, heimlich wieder davon. Am nächsten Tag erkundigte sie sich, ob es ihm nach Wunsch verlaufen sei und er wolle, daß ihn die Frau wieder besuche. Periandros antwortete, daß er sogar dringend darum bitte, weil er sich außerordentlich vergnügt habe.

Da sie seit dieser Zeit ihren Sohn immer wieder besuchte und den Periandros eine Art Liebe [τις ἔρως] beschlich, hatte er den Wunsch zu erfahren, wer diese Frau sei. Eine Zeitlang bat er seine Mutter, jene dazu zu bringen, mit ihm zu sprechen und sich ihm, nachdem sie ihm so viel Sehnsucht erfüllt habe, endlich erkenntlich zu geben. Jetzt sei es doch völlig unverständlich, daß es ihm verwehrt sein sollte, eine Frau, mit der er seit langer Zeit in Liebe vereint sei [ἐκ πολλοῦ χρόνου συνοῦσαν αὐτῷ], anzusehen.

Da die Mutter dies aber ablehnte, indem sie die Schamhaftigkeit der Frau vorschützte, befahl er einem der Diener in seiner Umgebung, eine Fackel zu verstecken. Als sie – wie gewohnt – kam und sich hinlegen wollte, sprang Periandros auf und brachte das Licht zum Vorschein, und als er nun seine Mutter erblickte, machte er sich sofort daran, sie zu töten.

Er wurde jedoch durch das Erscheinen einer göttlichen Erscheinung [ὑπό τινος δαιμονίου φαντάσματος] davon abgehalten. Seither war er in Geist und Sinnen umnachtet; er ergab sich der Grausamkeit und brachte viele Bürger ums Leben. Die Mutter jedoch verdammte ihr Schicksal [δαίμων] und brachte sich selbst um.

 
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