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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Aufs falsche Pferd gesetzt #2 (288 Aufrufe)
Graeculus schrieb am 04.08.2021 um 23:21 Uhr (Zitieren)
Cicero, Epistulae da familiares VII 3:
Damit war für mich der Krieg zu Ende; ich hielt es für unmöglich, daß wir, wo wir ungeschwächt dem Gegner nicht gewachsen waren, ihm nach der Niederlage überlegen sein würden.

Ich habe mich aus dem Kriege zurückgezogen, in dem man entweder auf dem Schlachtfelde hätte sterben oder in eine Falle geraten, dem Sieger in die Hände fallen oder zu Iuba (1) fliehen, sich einen Platz gleichsam zur Verbannung hätte su-chen oder den Freitod wählen müssen (2). Andere Möglichkeiten gab es jedenfalls nicht, wenn man es vermeiden wollte oder nicht wagte, sich dem Sieger anzuschließen.

Von allen angeführten Widerwärtigkeiten ist aber die Verbannung noch die erträglichste, zumal wenn man sich unschuldig fühlt, weil keine Schmach damit verbunden ist, noch dazu, wenn einem die Stadt [sc. Rom] verschlossen ist, in der es sowieso nichts gibt, was man ohne Erbitterung mit ansehen könnte.

Ich für meine Person habe es vorgezogen, mit den Meinigen, wenn überhaupt noch jemand etwas sein eigen nennen kann, auf dem Meinigen zu sitzen [ego cum meis, si quicquam nunc cuiusquam est, etiam in meis esse malui]. Was geschehen ist, habe ich alles vorausgesagt [quae acciderunt, omnia dixi futura]. Ich bin nach Hause gegangen; nicht als ob das die beste Art wäre, sein Leben zu fristen, sondern um jeden-falls, wenn es noch einmal eine Art Verfassungsstaat geben sollte [si esset aliqua forma rei p.], sozusagen daheim zu sein, wenn nicht, gleichsam in der Verbannung.

Mir selbst den Tod zu geben, glaubte ich keinen Grund zu haben; ihn zu wünschen, manchen [mortem mihi cur consciscerem, causa non visast, cur optarem, multae causae].

Ein altes Sprichwort sagt: „Bist du nicht mehr, was du warst, so hat das Leben seinen Sinn verloren [ubi non sis, qui fueris, non esse, cur velis vivere].“ Und doch, von Schuld sich frei zu fühlen, ist ein starker Trost, zumal zwei Dinge mich aufrecht erhalten, die Vertrautheit mit edler Wissenschaft und der Ruhm gewaltiger Erfolge [optimarum artium scientiam et maximarum rerum gloriam]; das eine kann mir niemand nehmen, solange ich lebe, das andere nicht einmal der Tod.
[...]

(1) Iuba (ca. 85 – 46 v.u.Z.) war König Numidiens und stand als Feind Caesars auf der Seite des Pompeius; nach dessen Niederlage sammelten sich etliche seiner Anhänger in Africa bei Iuba, der noch über ein Heer verfügte. Auch er wurde von Caesar besiegt.
(2) Letzteres war die Entscheidung des jüngeren Cato (Uticensis) nach Iubas Niederlage bei Thapsos.
Re: Aufs falsche Pferd gesetzt #2
Γραικύλος schrieb am 04.08.2021 um 23:23 Uhr (Zitieren)
Ich muß den alten Namen wieder einstellen.
 
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