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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Φιλομεῖραξ δὲ ἦν ὁ Σοφοκλῆς #1 (365 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 23.08.2021 um 14:17 Uhr (Zitieren)
Athenaios von Naukratis, 603e- 604d:
Sophokles liebte Knaben, so wie Euripides Frauen [Φιλομεῖραξ δὲ ἦν ὁ Σοφοκλῆς, ὡς Εὐριπίδης φιλογύνης]. Jedenfalls schreibt der Dichter Ion von Chios im Werk mit dem Titel „Begegnungen“ [ἐν ταῖς ἐπιγραφομέναις Ἐπιδημίαις]: Dem Dichter Sophokles bin ich in Chios begegnet, als er Heerführer [στρατηγός] auf der Fahrt nach Lesbos war, einem Manne, der beim Weine gerne scherzte und gewandt war.

Hermesilaos, sein Freund und offizieller Gastfreund [πρόξενος] Athens, bewirtete ihn. Der Knabe, der den Wein schenkte, stand am Feuer ... [Lücke im Text] war er [sc. Sophokles] offensichtlich und sagte: „Möchtest du, daß ich mit Genuß trinke?“ Er nickte. „So laß dir Zeit, wenn du mir die Schale reichst und fortnimmst.“ Der Knabe errötete stärker.
Sophokles bemerkte zu dem Gast, der neben ihm lag: „Wie schön hat Phrynichos gedichtet:

λάμπει δ‘ ἐπὶ πορφυρέαις παρῇσι φῶς ἔρωτος.
Es leuchtet auf purpurnen Wangen das Licht des Liebe.“

Darauf erwiderte der Tischgenosse, Schulmeister aus Eretria oder Erythrai: „Du bist gewiß weise im Dichten, Sophokles, aber Phrynichos hat sich nicht gut ausgedrückt, wenn er die Wangen des schönen Knaben purpurn nennt, denn wenn der Maler sie mit Purpurfarbe bestriche, würde er nicht mehr schön erscheinen. Man soll also das Schöne nicht mit dem offenbar Nicht-Schönen vergleichen.“

Sophokles lachte über den Eretrier und erwiderte: „So gefällt dir wohl auch nicht dieses Wort des Simonides , das alle Hellenen schön finden:

πορφυρέου ἀπὸ στόματος ἱεῖσα φωνὰν παρθένος
Aus purpurnem Mund erklang die Stimme der Jungfrau,

und die Wendung des Dichters vom goldbehaarten Apollon? Denn wenn der Maler die Haare des Gottes golden statt schwarz gemacht hätte, wäre das Gemälde wohl schlechter. Ebenso das poetische ‚rosenfingrig‘, denn wenn jemand seine Finger in rosa Farbe tauchte, bekäme er Hände wie ein Purpurfärber, nicht wie eine schöne Frau.“

Die Gäste lachten, und der Eretrier verstummte über der Zurechtweisung, während Sophokles sich wieder an den Knaben wandte.

 
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