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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Christliche Theologen vereinnahmen Tiberius #2 (272 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 14.09.2021 um 14:20 Uhr (Zitieren)
2. Eusebius von Caesarea: Kirchengeschichte

Nachdem die wunderbare Auferstehung [ἀνάστασις] und Himmelfahrt unseres Erlösers den meisten bekannt geworden war, erstattete Pilatus gemäß der alten Gewohnheit der Provinzbeamten, über die neuen Vorfälle dem Inhaber der kaiserlichen Gewalt zu unterrichten, auf daß dieser über kein Ereignis in Unkenntnis bleibe, dem Kaiser Tiberius Bericht über die allen Bewohnern von ganz Palästina bereits bekannten Vorgänge bei der Auferstehung unseres Heilandes Jesus sowie über seine anderen ihm zur Kenntnis gekommenen Wunder und über den Glauben der Menge, welche ihn bereits seit seiner Auferstehung von den Toten für einen Gott hielt [καὶ ὡς ὅτι μετὰ θάνατον ἐκ νεκρῶν ἀναστὰς θεὸς εἶναι παρὰ πολλοῖς ἤδη πεπίστευτο].

Tiberius soll nun die Angelegenheit an den Senat gebracht, dieser aber die Sache abgewiesen haben. Der Senat habe zwar dem äußeren Anschein nach die Sache abgelehnt, weil er sie nicht zuvor hätte prüfen können – nach altem Gesetz durfte nämlich jemand bei den Römern nur unter Zustimmung und durch Beschluß des Senates zum Gott erklärt werden -; in Wahrheit aber hat der Senat die Sache abgewiesen, weil die Heilslehre der göttlichen Predigt gar nicht einer Begutachtung und Bekräftigung von menschlicher Seite bedurfte.

Obwohl nun der römische Senat den über unseren Erlöser erstatteten Bericht abwies, soll Tiberius, an seiner früheren Meinung festhaltend, nichts Böses gegen die Lehre Christi unternommen haben.

So erzählt Tertullian, der in den römischen Gesetzen sehr bewandert war, sich auch sonst auszeichnete und zu den vorzüglichsten Männern Roms gehörte, in der in römischer Sprache von ihm geschriebenen, ins Griechische übersetzten Verteidigungsschrift für die Christen . Wörtlich sagt er also:
„[...] Tiberius, unter welchem sich der christliche Name in der Welt ausbreitete, machte daher, als ihm diese Lehre aus Palästina, wo sie ihren Anfang genommen hatte, gemeldet wurde, dem Senat Mitteilung mit dem offenen Geständnis, daß er an der Lehre Gefallen habe [ὡς τῷ δόγματι ἀρέσκεται]. Der Senat jedoch verwarf sie, weil er nicht (zuvor) geprüft hätte. Tiberius aber verharrte bei seiner Ansicht und bedrohte die Ankläger der Christen mit dem Tode [ἀπειλήσας θάνατον τοῖς τῶν Χριστιανῶν κατηγόροις].“

(II 2, 1-6)

Wo Tertullian schon reichlich Phantasie entwickelt, setzt Eusebius noch eins drauf.
Re: Christliche Theologen vereinnahmen Tiberius #2
Γραικύλος schrieb am 14.09.2021 um 14:32 Uhr (Zitieren)
Bei der erwähnten Verteidigungsschrift für die Christen handelt es sich um das in #1 zitierte Apologeticum des Tertullian.
 
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