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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Theodor Mommsen über Marcus Antonius (404 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 18.09.2021 um 13:09 Uhr (Zitieren)
Theodor Mommsen: Vorlesung Römische Kaisergeschichte WS 1868/69 - Mitschrift Gustav Adolf Krauseneck:
Antonius war eine sinnliche, physisch überkräftige Natur, der somit auch ein tüchtiger Soldat war, ohne je eine politische Überzeugung zu hegen. Eine aufgeregte Jugendzeit, in den vielen Kämpfen seiner Zeit Mann geworden, hatte diesen Charakter geprägt. Diese rohe Natur war begabt, aber nicht frei gebildet und daher ein vorzüglicher praktischer Militär, insbesondere Kavallerieoffizier. –

Daß er kein bedeutender Politiker werden konnte, hinderte schon der Mangel an dem edlen Nationalgefühl, bewirkte Antonius‘ großer Indifferentismus. Er war Caesarianer – aber nicht eine ideale demokratische Denkweise war sein Motiv, sondern seine Eitelkeit und Gier nach Macht: Besonders schmeichelte es seinem Hochmut, einen König nach orientalischer Weise vorzustellen – aber auch dies begründete nicht der Ehrgeiz, sondern es war mehr rohe Sinnlichkeit und Freude an Üppigkeit, die er mit sich brachte.

Dieser außerordentliche Gefallen nun, den Antonius an dem Leben als orientalischer Machthaber fand, sowie sein Verhältnis zu Kleopatra erregte in ihm den Wunsch, den Sitz seines Herrschens nach Alexandrien zu verlegen. Daher sann er danach, die Reichseinheit aufzulösen, im Falle des Gelingens wäre dann dieses entscheidende politische Ereignis 300 Jahre früher erfolgt.

(Theodor Mommsen, Römische Kaisergeschichte. Nach den Vorlesungs-Mitschriften von Sebastian und Paul Hensel 1882/86. Hrsg. v. Barbara und Alexander Demandt. München 1992, S. 87)
 
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