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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Nichtchristliche Wunderberichte der Antike #17 (352 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 11.05.2022 um 13:13 Uhr (Zitieren)
34.
Severus Alexander

Folgende Vorzeichen künftiger Herrschaft wurden ihm zuteil [Omina imperii haec habuit]: erstens seine Geburt am angeblichen Todestag Alexanders des Großen; zweitens die Niederkunft seiner Mutter in einem Alexandertempel; drittens die Übertragung des Alexandernamens (1); dazu kam noch außerdem, daß irgendein altes Weiblein seiner Mutter ein purpurfarbenes Ei, das eine Ringeltaube gerade am Tage seiner Geburt gelegt hatte, überbrachte [tum praeterea quod ouum purpurei coloris eadem die natum, qua ille natus est, palumbinum anicula quaedam matri eius optulit];
diesen Vorfall legten die Zeichendeuter dahin aus, jener werde zwar Kaiser werden, doch nicht lange bleiben und in Kürze auf den Thron gelangen. Ein weiteres Zeichen war, daß ein Bild des Kaisers Trajan, das über dem väterlichen Ehebett hing, auf besagtes Bett herabfiel zur Stunde, da die Mutter im Tempel niederkam.
Dazu kam noch, daß seine Amme wie die Mutter Alexanders Olympias hieß.
Als sein Erzieher wirkte zufällig ein Landmann mit Namen Philippus, welchen Namen der Vater Alexanders des Großen trug.
Auch heißt es, an seinem ersten Erdentag habe man in Arca Caesarea (2) den ganzen Tag über einen Stern erster Größe erblickt und die Sonne habe über seinem Vaterhaus einen Strahlenkranz gebildet [fertur die prima natalis tot die apud Arcam Caesaream stella primae magnitudinis uisa et sol circa domum patris eius fulgido ambitu coronatus].
Bei einem Opfer zur Feier seiner Geburt verkündeten die Opferschauer, er werde der höchsten Macht teilhaftig werden; die schlossen sie daraus, daß die Opfertiere von einem Gut, das dem Kaiser Severus (3) gehörte, stammten und zu dessen Ehren von den Pächtern bestimmt gewesen waren.
Ein im Hause neben einem Pfirsichbaum [Persici arbor] (4) entsproßter Lorbeer wuchs binnen eines einzigen Jahres über den Pfirsichbaum hinaus. Dieses Wunder legten die Zeichen-deuter dahin aus, daß er dazu ausersehen sei, die Perser zu besiegen.
Am Tag vor ihrer Niederkunft träumte die Mutter, sie schenke einer purpurnen Schlange das Leben.
In selbiger Nacht hatte sein Vater ein Traumgesicht; er fühlte sich auf den Flügeln der in der Kurie stehenden römischen Siegesgöttin himmelan getragen.
Als Alexander selbst einen Seher über seine Zukunft befragte, soll er, damals noch ein kleiner Knabe, folgende Verse, und zwar zunächst auf Losstäbchen, erhalten haben: „Deiner harrt die Herrschaft im Himmel und auf Erden [Te manet imperium caeli terraeque]“, was zu bedeuten hatte, daß er einer der vergöttlichten Kaiser sein werde. „Deiner harrt die Herrschaft, die das Reich beherrscht [Te manet imprium, quod tenet imperium]“, was zu bedeuten hatte, er werde der Beherrscher des Römerreiches werden; denn wo anders als bei den Römern gibt es eine Herrschaft, die ein Reich beherrscht? Diese Offenbarungen würden übrigens in griechischen Versen gemacht [et haec quidem de Graecis uersibus sunt prodita].

[Quelle: SSHA, Aelius Lampridius: Alexander Severus 13, 1 – 14, 4]

(1) Der eigentliche Name des Severus Alexander, Alexianos, wurde anläßlich seiner Adoption durch Heliogabal in Alexander umgewandelt.
(2) Geburtsstadt des Alexander Severus
(3) Septimius Severus
(4) Da der Pfirsichbaum aus China über Persien in den Mittelmeerraum gekommen war, hieß er im Lateinischen arbor Persica, Persici arbor, malus Persica oder schlicht Persica; von daher erschließt sich der Sinn des hier mitgeteilten Omens.
 
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