α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ ς σ τ υ φ χ ψ ω Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ C Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω Ἷ Schließen Bewegen ?
Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Empfehlungen für den Wahlkampf #2 (339 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 05.07.2022 um 18:12 Uhr (Zitieren)
Quintus Tullius Cicero, Commentariolum petitionis 39-45:
43. Es gibt noch keine Vorschrift zur beständigen Aufwartung, doch der Begriff des Dabeiseins [adsiduitas] selbst lehrt, was die Sache bedeutet; freilich nützt es sehr, von keinem Ort zu weichen, aber dennoch ist dies der Lohn für die ständige Aufwartung, und zwar nicht nur in Rom und auf dem forum, sondern beständig um Stimmen zu werben, oft dieselben Leute anzurufen und es nicht dahin kommen zu lassen, dass irgendeiner sagen kann, soweit dies möglich ist, er sei von dir nicht gebeten worden, und zwar inständig und sorgfältig.

44. Wohltätigkeit erstreckt sich allerdings weithin: Einerseits besteht sie in der Verfügbarkeit über ein Vermögen. Wenn dies auch nicht unter der Masse verteilt werden kann, so ist [es] ihr dennoch willkommen, sofern es von den Freun-den gelobt wird; es besteht in Gastmählern, die von dir aus und von deinen Freunden überall und nach den Tribus abgehalten werden sollten; sie besteht auch in den Bemühungen, die du öffentlich bekannt machen und jedem zuteil werden lassen musst; sorge dafür, dass die Zugänge zu dir Tag und Nacht offen stehen, und nicht nur an den Pfosten deiner Türen, sondern auch an deiner Miene und Stirn, die das Tor zur Seele ist [sed etiam vultu ac fronte, quae est animi ianua]; wenn diese anzeigt, dass dein Wille verborgen und versteckt ist, ist es von geringer Bedeutung, dass die Haustür offen steht. Denn die Menschen wollen nicht nur, dass ihnen Versprechungen gemacht werden, zumal, wenn sie sie von einem Amtsbewerber erbitten, sondern dass die Versprechungen auch freigiebig und ehrenhaft gegeben werden.

45. Daher hat man dieses freilich leicht vorgeschrieben, dass du deutlich zu erkennen gibst, dass du das, was du zu tun vorhast, mit Eifer und gerne tun wirst; das ist recht schwierig und mehr auf die Umstände als auf deine natürliche Veranlagung abgestimmt, so dass du entweder in netter Form sagst, dass du etwas nicht tun kannst oder sogar überhaupt nicht leugnest; das eine hiervon zeichnet dennoch einen anständige Mann aus, das andere einen guten Kandidaten. Wenn wir nämlich um etwas gebeten werden, was wir anständigerweise nicht oder nicht ohne Schaden für uns versprechen kön-nen, wie etwa in dem Fall, dass jemand uns bittet, einen Gerichtsprozess gegen einen Freund auf uns zu nehmen, so muss man mit schönen Worten dieses Ansinnen verneinen, um auf eine Verpflichtung hinzuweisen, und darzulegen, wie sehr es dir leid tue, und überzeugend darzustellen, dass du das bei anderen Angelegenheiten ausgleichen werdest [belle negandum est, ut ostendas necessitudinem, demonstres, quam moleste feras, aliis te id rebus exsarturum esse persuadeas].

(Quintus Tullius Cicero: Commentariolum petitionis. Hrsg. v. Günter Laser. Darmstadt 2007, S. 80-85)
 
Antwort
Titel:
Name:
E-Mail:
Eintrag:
Spamschutz - klicken Sie auf folgendes Bild: Münze

Aktivieren Sie JavaScript, falls Sie kein Bild auswählen können.