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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Valeria Messalina #1 (254 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 20.03.2023 um 00:26 Uhr (Zitieren)
Valeria Messalina lebte von ca. 25 - 48 u.Z.

I. DER BERICHT DES TACITUS (ca. 60 – ca. 120 u.Z.): Annales XI

26. Schon begann Messalina, des leichten Spiels mit ihrem ehebrecherischen Treiben überdrüssig, sich bis dahin unbekannten Ausschweifungen hinzugeben; da drängte auch [C.] Silius darauf, ein Ende zu machen mit der Heimlichkeit, ob in verhängnisvoller Verblendung oder weil er glaubte, gegen drohende Gewalt liege das Gegenmittel in den Gefahren selbst: Sie seien ja nicht vor die Notwendigkeit gestellt, auf das Greisenalter des Princeps (1) bis zum Ende zu warten; Unschuldigen könnten überlegte Pläne keinen Schaden bringen, bei offenkundigen Vergehen müsse man die Verwegenheit zu Hilfe nehmen; zur Seite stünden ihnen Eingeweihte, die gleiches zu befürchten hätten; er sei unvermählt (2), kinderlos, zur Vermählung und zur Adoption des Britannicus (3) bereit; behalten werde Messalina den gleichen Einfluß und dazu Sicherheit gewinnen, wenn sie Claudius zuvorkämen, der gegen Hinterlist ebenso sorglos sei wie er im Zorn schnell zupacke. Mit Zurückhaltung nahm sie diese Äußerungen auf, nicht aus Liebe zu ihrem Gatten, sondern aus Sorge, Silius könne, ganz oben angelangt, nichts mehr von der Ehebrecherin wissen wollen und das unter schwierigen Umständen gebilligte Verbrechen später nach seinem wahren Wert einschätzen. Eine formelle Eheschließung wünschte sie jedoch als den Höhepunkt der Schändlichkeit, an der Leute, die sich ganz wegwerfen, das letzte Vergnügen finden. Und ohne länger zu warten, als bis, einer Opferhandlung wegen, Claudius nach Ostia reiste, feierte sie mit allem festlichem Gepränge Hochzeit.

27. Ich weiß wohl, es wird unglaublich klingen: irgendwelche Menschen hätten sich so sicher gefühlt in einer Stadt, die alles weiß und nichts verschweigt, und schon gar nicht der designierte Konsul mit der Gattin des Kaisers, daß sie am vorbestimmten Tag, unter Beiziehung von Zeugen, die gegenzeichnen sollten, wie eben zum Zweck der förmlichen Eheschließung zusammenkamen und daß jene die Worte der Trauzeugen hörte, sich in den Brautschleier hüllte, vor den Göttern opferte; daß man Platz nahm unter den geladenen Gästen, Küsse und Umarmungen tauschte, schließlich die Nacht ver-brachte in der Freiheit von Eheleuten. Aber nichts ist erfunden um einer Wundererzählung willen, vielmehr berichte ich, was ältere Leute gehört und schriftlich festgehalten haben.

(1) Claudius stand damals im 58. Lebensjahr.
(2) nach seiner Scheidung von Iunia Silana
(3) der gemeinsame Sohn von Claudius und Messalina (neben der Tochter Octavia)
 
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