Vielleicht habt ihr Ideen dazu? Oder kennt jemand diese Redewendung?
Ich habe hier einen schwer lesbaren Text vor mir. Ein Widmungsschreiben aus Frankfurt an der Oder 1506.
„... et cape hilaris vt soles. Vale ex larcis(??) nostro franckfordiano. ... vi supra M.D.“
also ich übersetze es so: (immer schön fröhlich bleiben, wie gehabt.) Ein Lebewohl aus unserem Frankfurter xy. 1506.
oder:
Ein Lebewohl aus den xy in unserem Frankfurt.
WAS IST XY??
Der Druck ist sehr unsauber. lar... ist ziemlich sicher. danach r, x, t oder c, (?) dann i, dann o oder s. also
- ex larcis / larcio
- ex larris / larrio
- ex larxio...
hatte schon an lar<i>cis gedacht, aber gibt es in FfO Lärchen?
Denkbar ggf. auch sowas wie lacrio, latrio, latris (Anspielung auf Plin. n.h. 4.27?)
Danke! Da fühle ich mich bestätigt, frage mich wie sehr zuhause sich jemand nach vier Wochen in einer fremden Stadt fühlen kann und sinniere über die in diesem Zusammenhang öfter benutzte Wendung „ex larario nostro literario“...
Re: Rätselhafte Grussformel a.d. Jahr 1506
filix am 13.12.18 um 13:52 Uhr, überarbeitet am 13.12.18 um 14:44 Uhr (Zitieren) I
Ohne Kontext schwer zu sagen, ich vermute aber, dass damit eine Art Schreib- oder Bücherzimmer gemeint ist, sozsuagen eine Art kleines kulturelles Heiligtum im Haus.
In einer Widmungsepistel - https://tinyurl.com/y8c5xcuo - von Filippo Beroaldo d. Ä. an Bartholomaeus Blanchinus heißt es um 1500 etwa:
„Pulchrum est congerere nomismata illustrium virorum, pulchrius bibliothecam librorum monumentis instruere, pulcherrimum utrumque conficere. Tu utroque studio delectaris et hoc geminato honestamento censeris, qui et bibliothecam libris refertam habes et cultissimum quodam quasi lararium nitore nomismaton exornas ...“
„Schön ist es, Münzen <mit den Abbildungen> berühmter Männer zusammenzutragen, schöner, <seine> Bibliothek mit eindrucksvollen Büchern auszustatten, am schönsten, beides zuwege zu bringen. Auch du findest Gefallen an diesen beiden Beschäftigungen und wirst dieser doppelten Zierde wegen geschätzt, der du sowohl eine reich ausgestattete Bibliothek besitzt als auch gleichsam eine Art hochkultiviertes Lararium durch einen gewissen Glanz der Münzen schmückst ...“.