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Futur 1 bei der Verben der konson. Deklination — 487 Aufrufe
Marcel Schneider am 6.4.19 um 12:20 Uhr (
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II Hallo,
weiß jemand von euch den sprachgeschichtlichen Hintergrund, warum beim Futur 1 der konson. Deklination in der 1. Ps. Sg. ein „a“ steht, in allen anderen aber ein „e“?
Danke.
Re: Futur 1 bei der Verben der konson. Deklination
Futur
Das Indogermanische besaß kein Indikativ des Futurs; die indogermanischen Sprachen haben daher unabhängig voneinander eigene Formen aus Ausdrücken des Wollens, des Wünschens, der Wahrscheinlichkeit usw. gebildet. Dazu gehörte auch der indogermanische Konjunktiv mit seiner doppelten Funktion, Ausdruck des Wollens und der Wahrscheinlichkeit zu sein (voluntativer und prospektiver Konjunktiv)....Im Augenblick muss die Feststellung, dass das Lateinische zwei Konjunktivformen -a und -e hatte, genügen. Die erste wurde bei den ererbten Konjunktivformen verwendet und die zweite spezialisierte sich, um Zukünftiges auszudrücken. Hieraus resultierte die Teilung zwischen den beiden Gruppen von Formen in der 3. und 4. Konjugation: regas, regat usw. sind Konjunktiv, reges, reget Futur. In der 1.Ps. Sg. war das rego der zweiten Gruppe mit dem Indikativ Präsens identisch, so dass regam aus dem anderen System in dieser Form beide Funktionen übernahm...
(aus: Leonard R. Palmer: Die lateinische Sprache / Grundzüge der Sprachgeschichte etc./ Buske Hamburg 2000 / Seite 298)