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Übersetzung eines philosophischen Briefes — 1241 Aufrufe
Fabi am 15.2.20 um 14:56 Uhr (Zitieren)
Liebe Experten!

Heute habe ich mich an folgende Übersetzung herangewagt. Ich schreibe sie hier auf. Macht es Sinn, wie ich das übersetzt habe? Herzlichen Dank an dieser Stelle für die Korrektur.
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Brief eines Philosophen an seinen Freund

Philosophus Romanus amico: Scribo tibi hanc epistulam te salutatum, scribo te delectatum, scribo te oratum, ut mei memor sis.
Ein römischer Philosoph an seinen Freund: Ich schreibe dir diesen Brief, durch den du gegrüßt seist, ich schreibe dir, um dich zu erfreuen, ich schreibe dir um dich zu bitten, dass du meiner gedenkest.

Iucundum est auditu, quod hodie legi; opto ne mihi soli didcerim.
Es ist angenehm zu hören, was ich heute las; ich wünsche, dass nicht nur ich es erfahren sollte.

Occurrerunt mihi enim dicta circa eundem fere sensum tria.
Mir fielen nämlich die drei Sprüche mit ungefähr demselben Sinn ein.

Democritus ait: „Unus mihi pro populo est et populus pro uno.“
Democritus sagte: „Einer gilt mir für das Volk und das Volk für einen.“

Bene etiam ille (dubitatur enim de auctore), cum quaereretur ab illo, quo tanta diligentia artis spectaret ad paucos perventurae: „Satis sunt“, inquit, „mihi pauci, satis est unus, satis est nullus.“
Gut ist auch jenes (vom Autor angezweifelt), ….(?) Wohin große Sorgfalt in der Fertigkeit erwartet, dies Wenigen zuteil wird: „Genug“, so sagte er, „sind mir wenige, genug ist einer, genug ist keiner.“

Praeclarum hoc tertium Epicurus, cum uni ex amicis suis scriberet: „Haec“, inquit, „scribo non multis, sed tibi: satis enim magnum alter alteri theatrum sumus.“
Vortrefflich dieser dritte Epikur, als er einem von seinen Freunden schrieb: „Dieses“, so sprach er, „schreibe ich nicht vielen, aber dir: „Wir sind nämlich einer dem anderen ein ausreichend großes Theater.“

Quae ut semper memoria teneas, moneo te; oro te, ut contemnas voluptatem ex multorum consensu venientem.
Damit, dass du dies immer in Erinnerung behalten mögest, mahne ich dich; ich bitte dich, dass du den kommenden Freuden von vielem widerstehst einzuwilligen (???)

Alii te laudant: Quid habes, cur placeas tibi, si is es, quem intellegant multi? Introrsus bona tua spectent! Vale!
Andere loben dich: Was du hast, weshalb es dir gefällt, wenn du derjenige bist, wen verstehen viele? Auf dass sie das Gute in dir sehen! Leb wohl!
Re: Übersetzung eines philosophischen Briefes
adiutor am 15.2.20 um 16:22 Uhr (Zitieren)
Philosophus Romanus amico: Scribo tibi hanc epistulam te salutatum, scribo te delectatum, scribo te oratum, ut mei memor sis.
Ein römischer Philosoph an seinen Freund: Ich schreibe dir diesen Brief, um dich zu grüßen, ich schreibe dir, um dich zu erfreuen, ich schreibe dir um dich zu bitten, dass du meiner gedenkest/ an mich denkst.

Iucundum est auditu, quod hodie legi; opto ne mihi soli didcerim.
Es ist angenehm zu hören, was ich heute las; ich wünsche, dass ich nicht nur für mich
gelernt habe.

Occurrerunt mihi enim dicta circa eundem fere sensum tria.
Mir begegneten nämlich die drei Sprüche mit ungefähr demselben Sinn ein.

Democritus ait: „Unus mihi pro populo est et populus pro uno.“
Democritus sagte: „Einer gilt mir für das Volk und das Volk für einen.“

Bene etiam ille (dubitatur enim de auctore), cum quaereretur ab illo, quo tanta diligentia artis spectaret ad paucos perventurae: „Satis sunt“, inquit, „mihi pauci, satis est unus, satis est nullus.“
Gut (antwortete) jener auch (am Autor zweifelt man), als man jenen fragte, worauf eine so große Sorgfalt in einer Kunst ziele, die nur zu wenigen gelangen werde: „Genug“, so sagte er, „sind mir wenige, genug ist einer, genug ist keiner.“

Praeclarum hoc tertium Epicurus, cum uni ex amicis suis scriberet: „Haec“, inquit, „scribo non multis, sed tibi: satis enim magnum alter alteri theatrum sumus.“
Folgendes vortreffliche Dritte sagte Epikur, als er einem von seinen Freunden schrieb: „Dieses“, so sprach er, „schreibe ich nicht vielen, sondern dir: „Wir sind nämlich einer dem anderen ein ausreichend großes Theater.“

Quae ut semper memoria teneas, moneo te; oro te, ut contemnas voluptatem ex multorum consensu venientem.
Dass du dies immer in Erinnerung behalten mögest, dazu ermahne ich dich; ich bitte dich, dass du die Lust/Vergnügen, das aus der Zustimmung durch viele kommt, geringschätzt.

Alii te laudant: Quid habes, cur placeas tibi, si is es, quem intellegant multi? Introrsus bona tua spectent! Vale!
Andere loben dich: Was du hast für einen Grund, weshalb/dass du dir gefällst, wenn du so geartet bist, daß (dich) viele verstehen ? Sie sollen deine Güter/Vorzüge im Innern betrachten ! Leb wohl!
Re: Übersetzung eines philosophischen Briefes
w s d f am 15.2.20 um 16:52 Uhr (Zitieren)
 
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