Hey,
ich bräuchte Hilfe bei einem Satz.
,,Statim ab ea sociis formae humanae redditae sunt.“
Mein Übersetzungsvorschlag:
„Sofort wurde den Verbündeten die Menschliche Form von ihr zurückgegeben.“
Wäre echt nett, wenn mir jemand helfen könnte, da ich mir nicht zu 100% sicher bin.
Sofort wurde von ihr den Gefährten die menschliche Gestalt zurückgegeben.
socii Verbündete wird vorwiegend im politischen Raum verwendet, der hier wohl nicht vorliegt.
Zunächst muß man erstmal beachten, daß da im Lateinischen ein Plural steht. Und dann sehe ich nicht, was im deutschen Sprachgebrauch gegen „ihre menschlichen Gestalten“ einzuwenden wäre.
Das müsste man vor allem beachten, wenn man vom Dt. ins Lateinische übersetzte.
Den Einwand haben ich oben genannt.
Bei einer Korrektur würde ich das anstreichen, zwar nicht als Fehler, aber als unbeholfen, und die 15 Punkte wären dahin.
Wirklich?
Referte nunc animum ad hominum vel etiam ceterarum animantium formam et
figuram!
.... reliquarumque rerum formam quae absunt a forensi contentione ...(Cicero)
Das muß man unbedingt beachten - um dann anschließend zu entscheiden, ob (!) im Deutschen eine Übersetzung mit dem Singular angemessener ist.
Gegen einen so ‚begründeten‘ Punktabzug (ich sehe keine Begründung, sondern lediglich eine Behauptung) würde ich Einspruch einlegen, woraufhin Du entweder Deine Noten ändern könntest oder die Entscheidung zur Schulaufsichtsbehörde ginge; abweisen darfst Du einen Einspruch nicht.
Graeculus - neuerdings unter die Rechthaber gegangen?
Um meinen Einwand zurückzuweisen, müsstest du doch erstmal aufzeigen, dass der dt. Sprachgebrauch so ist, wie du annimmst.
Das würde ich wegen erwiesener Aussichtslosigkeit ablehnen.
Dieser Cicero kann ja nicht einmal einen einfachen dt. Satz (meinen von ihm zitierten) lesen bzw. verstehen.
Der Frage ist, wer hier nicht lesen kann und einen klaren Kontext nicht versteht.
In diesem Fall ist der Schiedrichter ein hoffnungsloser Fall.
Ich gebs auf.
Von Fehlern hat bislang niemand gesprochen - ich habe auf den Sprachgebrauch rekurriert.
In deinem angefragten Beispielsatz sind die Schlitten weder Subjekt wie im Ausgangssatz noch Objekt wie in der Aktiv-Übersetzung.
Im Ausgangssatz liegt der Schwerpunkt der Aussage nicht auf der so oder so geformten, je verschiedenen Gestalt, sondern darauf, dass die socii unabhängig davon wieder Menschen werden.
- Der Schlitten/die Schlitten der Dorfbewohner wurde/n repariert.
- Man reparierte den Dorfbewohnern ihre/n Schlitten.
- Den Dorfbewohnern wurde ein Schlitten/wurden Schlitten geschenkt.
Auf die je verschiedene Gestalt der Schlitten kommt es dabei nicht an.
In jedem Falle stimme ich für den Plural.
Und bei „sie bekommen ihre menschliche Gestalt/ihre menschlichen Gestalten zurück“ bin ich schlicht der Ansicht, daß im Deutschen beides auch stilistisch in Ordnung ist. Außerdem denke ich immer noch, daß im Lateinischen der Plural zunächst beachtet werden muß, nicht ignoriert werden darf.
Daß das Lateinische dabei einer anderen Logik folgt (welcher?), steht für mich weiterhin aus.
Man weiß nie, wie eine Schulaufsichtsbehörde entscheidet, aber ob dieser Dein Punktabzug Bestand hätte, bezweifle ich.
Lieber Graeculus,
ich habe dich immer für einen intelligenten Menschen gehalten.
Da du nicht einsiehst, dass der Gebrauch des Plurals hier falsch ist, weil er zu einer ganz anderen Aussage führt, lässt mich vom weiteren Gebrauch dieses Attributs absehen.
Da gehst du ja noch weiter als arbiter, der (s.o.) explizit nicht behauptet, daß meine Auffassung falsch sei, sondern nur schlechter Stil.
Personalisierte Äußerungen über meine Intelligenz ersetzen mir keine Argumente und interessieren mich auch wenig.
Dabei ist mir klar, daß „ihre menschlichen Gestalten“ auch anders, mißverständlich gemeint sein könnte; aber das gilt ebenso für die Variante „ihre menschliche Gestalt“ bzw. „ihren Schlitten“.
Jeder einzelne hat eine, seine spezielle menschliche Gestalt, und alle haben sie ihre Gestalt oder ihre Gestalten - die ja bei Männern und Frauen, Alten und Jungen, Dicken und Dünnen unterschiedlich ist/sind, so daß wir bei, sagen wir, zehn Personen, nicht von einer einzigen Gestalt reden sollten.
So, das nennt man ein Argument. Von euch sehe ich sowas nicht.
Warum steht hier forma im Plural?
Müsste es nicht eher formam lauten?
Es handelt sich wohl um einen Schulbuchtext, kein Original.
Hat der Autor einen Fehler gemacht?
Die Links von Cicero legen das doch nahe, oder?
@Graeculus
Ich bin etwas beleidigt, dass du auf mein Argument, dass Unterschiedliches gemeint sei, und somit Deine favorisierte Übersetzung (m.E. schülerhaft, an der Vorlage klebend, wie auch Deine rechthaberische Reaktion typisch schülerhaft ist) abzulehnen ist, „nicht einmal im Ansatz“ eingegangen bist, stattdessen die Argument-Qualität argumentlos abstreitest (sonst adiutors Verfahren).
Eine neue Nebelkerze? Wer spricht von einer einzigen? Bist du niemals dem Kollektivum begegnet, hast es niemals verwendet?
Dass jede Sprache ihrer eigenen Logik folgt, ist eine Binse. Bei uns hat z.B das Bayerische andere Syntaxregeln als das Hochdeutsche. Die Frage wäre nicht „warum“, sondern „inwiefern“. Die Unterschiede Dt.-Lat. bitte nachlesen z. B. im Menge.
Man gab den Sklaven ihre Würde zurück. Plural nicht möglich.
Einer von ihnen gelangte zu hohen Würden.
Alle hatten nun die gleichen Rechte.
Alle erhielten das Recht der freien Meinungsäußerung. Plural nicht möglich
Der Schlitten der D. wurde repariert.
Entweder ist der Schlitten sehr groß oder das Dorf sehr, sehr klein.
Den Dorfbewohnern wurde ein Schlitten geschenkt.
s.o.
Allen Dorfbewohnern wurde ein Schlitten geschenkt.
d.h. Jeder bekam einen Schlitten
Sonst geht es Ihnen aber schon gut?
Ich hoffe nur, Sie sind kein Lehrer oder nie Lehrer gewesen.
Was müssen Sie bloß für ein fürchterlicher Pendant (gewesen) sein!
Es ist ferner schizophren, keinen Fehler zu geben und trotzdem die
Note herunterzusetzen. Das ist meinens Wissens gar nicht erlaubt.
Daraus schließe ich, dass Sie nie im Schuldienst waren und von Benotung
wenig bis keine Ahnung haben.
Vermutlich steckt in Ihnen auch ein kleiner Sadist, der nur danach sucht,
wo er einem anderen schaden kann.
Der Satz verrät mehr über Ihren fragwürdigen Charakter, als Ihnen lieb sein kann.
@Graeculus
Der Gebrauch des Plurals, von dem du meinst, dass er in der deutschen Sprache gleichberechtigt neben dem Singular stehen kann, scheint auch im Englischen nicht unüblich zu sein.
Nur nicht so zaghaft, lesen wir doch schon bei Shakespeare: Cowards die many times before their deaths (Julius Caesar, Act II Sc. 2).
Das hitzig diskutierte Problem wird im Deutschen zumeist unter dem Titel distributiver Singular oder Plural bei pluralischem Bezugswort (insbesondere, wenn dieses Subjekt) behandelt und kommt gewöhnlich zu dem Ergebnis, dass auch der Plural standardsprachlich korrekt ist, wenn u.a. dadurch nicht der beabsichtigte Sinn der Aussage gestört wird, das betreffende Wort kein Abstraktum im Sinne eines gänzlich ungegliederten und nicht abzählbaren Allgemeinbegriffs ist und einen Plural nur unter Bedeutungsverschiebung ausbildet, Idiomatik oder verfestigter Gebrauch des distributiven Singulars ihm nicht entgegenstehen.
Gestalt im Sinne (äußerer) Erscheinungsform ist nun an sich zwar kein so pluralaverses Abstraktum wie das ins Spiel gebrachte Würde, bezeichnet etwas diskret Abzählbares, was an Formulierungen vom Typ „Sie erkannten mit einer sehr großen Unterscheidungskraft verschiedene Gestalten von Herden, von Feindesgruppen oder von anderen Dingen, die für sie lebenswichtig waren“ leicht einzusehen ist, aber der durch den attributiven Zusatz verstärkte Charakter des Sammelbegriffs menschliche Gestalt, der von der Verschiedenheit der Geschlechter, des Alters, des Körperbaus usf. gerade absieht und eben meint, was allen Individuen gemeinsam ist, konterkariert den Plural, wo es auf die Vielfalt verschiedener menschlicher Gestalten in der Aussage nicht ankommt. Dass die Gefährten menschliche Gestalt im Unterschied zur tierischen zurückerhalten, aber nicht ihre je verschiedene steht hier im Mittelpunkt.
Hinzu kommt die offenbar als stilistisch überlegen empfundene Verfestigung des Gebrauchs des distributiven Singulars bei Gestalt, auch wenn die nicht so stark ausgeprägt ist wie beim Wort Tod etwa, das (jenseits von Wendungen wie tausend Tode sterben) selbst in der treuesten Übersetzung Shakespeares in den Plural zu setzen kaum jemandem einfiele.
Der Einwand hingegen, der Plural verändere die Aussage so, dass jeder Gefährte zwei (oder mehr) menschliche Gestalten zurückerhalten würde, ist wenig überzeugend. Das Weltwissen des Lesers nimmt, wenn nicht eine zeitliche Sukzession mehrfacher Verwandlung eigens ausgedrückt wird, doch an, dass jeder aktual nur eine, in diesem Falle am Ende der Handlung, die durch ein Verb perfektivischer Aktionsart ausgedrückt wird, wieder menschliche Gestalt besitzt, wodurch das distributive Verhältnis, das jedem genau eine solche zuordnet, auch durch den Plural nicht verunklärt würde.
Der Sprachgebrauch ist auf jeden Fall ein anderer. Der Plural lässt einen stutzig werden und löst -jedenfalls bei mir- Verwunderung aus.
Noch’n Beispiel:
Die Verurteilten erhielten das Leben/ihr Leben zurück.ihre Leben/die Leben
Dass er Verwunderung auslöst, ist offensichtlich, nur gründet die in den bisherigen Beispielen nicht ernstlich in der Störung Zuteilungsquote (ein Gefährte, eine Gestalt usf.), denn Weltwissen und kontextuelle Information regulieren meist diesen Aspekt: Die Bankräuber Hermann und Joseph hoben die Hände ... zum deutschen Gruß. Man muss also im Einzelfall analysieren, woher der Widerstand gegen den Plural kommt: Unklarheit über die distributiven Verhältnisse, semantische Leistung des Begrifftyps im Plural, Idiomatik, verfestigter Sprachgebrauch et cetera.
Klaus am 17.1.21 um 12:37 Uhr, überarbeitet am 17.1.21 um 12:42 Uhr (Zitieren)
Salve Omega, waren dir beim Schreiben dieses trefflichen Beispielsatzes bestimmte Personen ante oculos, nachdem du gestern eine TV-Sendung zur deutschen Geschichte gesehen hattest?
Keine Sorge, ich bin massenmedial nicht unterversorgt.
@T.M.E. Korrekt, man sieht also, wie Weltwissen und kontextuelle Information die Distribution steuern, ohne dass diesbezüglich Unklarheiten aufkommen. Dass du den Plural für die im Beispielsatz bis zum Auftauchen der finalen Präpositionalphrase nahliegende Deutung als Kapitulation reservieren möchtest, hat mit anderen Aspekten zu tun. Dafür, dass beim deutschen oder auch Hitlergruß der distributive Singular nicht ganz so verfestigt ist wie in anderen Fällen, lassen sich auch leicht Beispiele aus 80 Jahren finden:
Keine Sorge, ich bin massenmedial nicht unterversorgt.
@T.M.E. Korrekt, man sieht also, wie Weltwissen und kontextuelle Information die Distribution steuern, ohne dass diesbezüglich Unklarheiten aufkommen. Dass du den Plural für die im Beispielsatz bis zum Auftauchen der finalen Präpositionalphrase nahliegende Deutung als Kapitulation reservieren möchtest, hat mit anderen Aspekten zu tun. Dafür, dass beim deutschen oder auch Hitlergruß der distributive Singular nicht ganz so verfestigt ist wie in anderen Fällen, lassen sich auch leicht Beispiele aus 80 Jahren finden:
Keine Sorge, ich bin massenmedial nicht unterversorgt.
@T.M.E. Korrekt, man sieht also, wie Weltwissen und kontextuelle Information die Distribution steuern, ohne dass diesbezüglich Unklarheiten aufkommen. Dass du den Plural für die im Beispielsatz bis zum Auftauchen der finalen Präpositionalphrase nahliegende Deutung als Kapitulation reservieren möchtest, hat mit anderen Aspekten zu tun. Dafür, dass beim deutschen oder auch Hitlergruß der distributive Singular nicht ganz so verfestigt ist wie in anderen Fällen, lassen sich auch leicht Beispiele aus 80 Jahren finden: