Hallo. Ich brauch dringend eure Hilfe da ich mit einer Übersetzung nicht weiter komme. Die folgenden Wendungen bräuchte ich auf Latein:
- Großes Siegel des herrschenden Hauses (Name)
- Großes Siegel des fürstlichen Hauses (Name) zu (Ort)
- Großes Siegel der hoch edlen Familie (Name)
- Gesamtsiegel des hohen Hauses (Name)
Signum magnum domus regiae
Signum magnum domus principalis (Ortsname im Ablativ oder je nach Konjugation auch Lokativ) sitae
Signum magnum familiae nobilissimae
Signum universum domus illustris
--> Der Familienname sollte dann, wenn möglich, jeweils im Genitiv (Plural) stehen.
@Graeculus:
Ja,
sigillum -> Siegel als Druckabzeichen, Siegel, Briefsiegel, Stempel..
signum -> Wahrzeichen, Wappen usw.
kommt darauf an, was Steve wirklich meint...
Hallo ... das ging aber fix. Vielen Dank. Ich meine das Siegel im Sinnes des Druckzeichens. Also wird es ehr sigillium sein ...
Kurze Frage an Minerva: Bin absoluter Anfänger auf dem Gebiet. Du sprachst von „Ortsname im Ablativ oder je nach Konjugation auch Lokativ“ ... wie würde das auf die Orte
Kahla
Lobositz
Aussig
Lauenstein
bezogen aussehen?
Signum magnum domus principalis (Ortsname im Ablativ oder je nach Konjugation auch Lokativ) sitae
An welcher Stelle kommt der Name? Zum Schluss nach sitae?
Bitte entschuldige meine vermutlich sehr blöden Fragen.
Die Fragen sind keineswegs blöd! Was die latinisierte Form der Ortsnamen betrifft, kann ich auch nur raten bzw. kreativ sein, sofern es nicht schon latinisierte Formen gibt, die ich aber nicht kenne.
Kahla --> in oppido Calensi sitae (von dem alten Namen Calo abgeleitetets Adjektiv)
Lobositz --> Lovosici sitae
Aussig --> in oppido Ustiensi sitae
Lauenstein --> in vico „Lauenstein“ sitae
Zu „Lauenstein“ fällt mir gerade wenig ein. Die anderen Formen sind aus den bei Wikipedia gefundenen Informationen abgeleitet.
Ich stell die Formen einfach mal zur Diskussion mit Bitte um Korrektur!
Sigillum magnum domus principalis curatorum arenae in oppido Calensi sitae
... und ich weiß nicht, ob das wirklich deinen Zwecken dient, da man nun den Familiennamen gewiss nicht wiedererkennt - wenn man nicht grad Latein kann und um mindestens zwei Ecken denkt...
Eine Alternative wäre vielleicht, den deutschen Namen einfach mit einer lateinischen Adjektivendung zu versehen, also ungefähr
domus principalis Ringmeyerensis in oppido Calensi sitae
Und die Schwierigkeit ist, dass nicht jeder Name eine direkte Entsprechung in einer lateinischen Vokabel findet. Bei „Härcher“ z.B. müsste man erst die korrekte etymologische Herleitung im Deutschen finden, bevor man an eine Übersetzung gehen könnte, die dann womöglich nicht minder umständlich wäre wie die zu „Ringmeyer“.
Wie „historisch“ soll’s denn sein?
das Problem bei „Familiennamen“ ist,
daß sie in weiten Gebieten der heutigen
Bundesrepublik erst im 15 Jahrhundert
oder sogar erst zur Napoleonischen
Zeit, also zu Beginn des 19.Jahrhunderts
(vor allem in Nieder- und Norddeutschland
und in den ehemals zu Preußen und
dann zum Deutschen Reich (1871)
gehörenden polnischen Gebieten diese
zum Ende des 19.Jahrhunderts eingeführt wurden.
Die Humanisten des 15.Jahrhunderts haben sich „lateinische“ Namen oder „latinisierte“ Namen zugelegt
dann:
der Name „Meier“, Mayer" und andere
Schreibweisen, stammt von „maior“ ab,
damit war der „maior domus“ (Spätlatein) gemeint,
dem Verwalter einer königlichen Domäne
(„Meierhof“)
(diese Domänen waren fast autarke Dörfer,
in denen alles hergestellt wurde, was man so brauchte)
Die berühmteste „maior domus“-Familie war die,
aus der Karl der Große stammte:
sie erreichte zunächst die fränkische Königswürde
und mit Karl sogar die Kaiserkrone!
Daher sind viele Familiennamen einfach nicht
1:1 ins Latein zu übersetzen.
Vor allem Namen slawischen Ursprungs
(und dazu zählen etwa 50% der
in Deutschland vorkommenden Familiennamen)
können eigentlich nur über 20 Ecken „latinisiert“
werden...
In der frühen Neuzeit benutzten Gelehrte häufig latinisierte Formen ihres Familiennamens, damit man im lateinischen Schriftverkehr die Namen deklinieren konnte. Manchmal wurde dazu der deutsche Name übersetzt (Sagittarius aus Schütz, Praetorius aus Schulz oder Schultheiß, Agricola aus Bauer, Mercator aus Kaufmann), manchmal wurde nur eine lateinische Endung angehängt (Schwarzbegius oder Kopernikus von „Koppernigk“). Auch Übersetzungen unter Verwendung des Geburtsortes kamen vor (Regiomontanus für Königsberger). In manchen Familien blieb die lateinische Form bis heute als Familienname erhalten. Seltener wurden auch gräzisierte Namen benutzt; das berühmteste Beispiel ist Melanchthon („Schwartzerdt“). Auch der Pastor Joachim Neumann änderte seinen Namen in Joachim Neander, nach ihm wurde dann das Neandertal und folglich auch der Urmensch Neandertaler benannt.
am einfachsten ist es natürlich bei den Namen,
die schon zur römischen Zeit verwandt wurden
(Colonia..., Confluentes... , Augusta treverorum, Augusta regina, etc...)
Im Grunde sollte man eine Form wählen,
die allgemein verstanden wird
(also schon mal irgendwie verwendet wurde
und in Literatur und Urkunden belegbar ist)
oder Berufsbezeichnungen, die es schon immer gab
Bauer,
Bäcker
usw...