„Dann bringen ausgewählte junge Männer und der Altarpriester im Wettstreit geröstete Eingeweide von Stieren und beladen den Altar mit der Gabe des Ceres (was soll ich mit “laboratae„?) und servieren Wein.“
Zur Ergänzung des kurzen Hinweises von Lateinhelfer:
Ceres ist die (also weibliche) Göttin des Ackerbaus und der Fruchtbarkeit.
Das ist Frederic vermutlich nicht bekannt, wenn er „des Ceres“ schreibt.
Warum man ihr nun gerade solche tierischen Produkte opfert, weiß ich nicht.
Aus der Frühstücksflocken-Werbung sind übrigens die Cerealien bekannt, oder?
Da Du „Bacchus“ mit „Wein“ übersetzt, also Das Produkt für seinen Gott, und wenn das korrekt ist, wie ich annehme, dann müßtest Du konsequenterweise auch bei der Ceres ihr Produkt, also das Getreide nehmen. Und das ist ja, wenn es auf den Tisch kommt, durchaus ein laboriertes, bearbeitetes.
The Demetrian law is also a true ius naturale, but its foundation is a vegetation regulated by agriculture, not left to itself; laborata Ceres, not the CREATIO ULTRONEA (wild plant life)
Übrigens heißt es doch wohl: „... und sie beladen mit Brot-/Fruchtkörben (canistris) die Gaben der bearbeiteten Ceres/Cerealien (oder wie auch immer)“; ich meine, der erste Teil ab „onerantque“ war noch nicht korrekt.
Ich gebe zu, das klingt nicht so toll.
Aber „canistris“ (Dativ oder Ablativ Plural zu „canistrum“) fehlt bei Deinem Vorschlag völlig.
Und „dona“ ist (wenn wir den Imperativ von „donare“ einmal ausschließen) Nominativ oder Akkusativ Plural zu „donum“. Und das heißt „Gabe“ oder „Opfergabe“ ... woher hast Du den Altar?
„aeraeque sacerdos“ = und der Priester des Altares (Genitiv).
„und beladen den Altar“ = Akkusativ, zudem andere Textstelle!
Ich bleibe bei meinem Eindruck, daß zwischen „onerantque“ und „Cereris“ der Altar hineinphantasiert ist.
Außerdem: Das „canistris“ fehlt in der bisherigen Übersetzung.
Ich habe mal nachgeschaut, wie „onerare“ konstruiert wird: wer/was beladen wird --> Akkusativ --> dona; womit beladen wird --> Ablativ --> canistris.
Ich gebe zu, daß ich hier lieber die canistris im Akk. und die dona lieber mit Abl. sähe.
Der Vergil-Profi Johannes Götte übersetzt:
Jugend, erlesen zum Dienst, und der Opferpriester, sie bringen
hurtig das Bratfleisch her von den Stieren, schleppen in Körben
her die Gaben der Ceres und reichen die Fülle des Bakchus.
Also: „schleppen in Körben“ statt „beladen mit Körben“. Und (ist mir ein innerer Reichsparteitag) kein Altar an dieser Stelle!