Ok, zweiter Vorschlag zurück: Das funktioniert nicht wegen des Doppel-Ls bei „tranquillitas“.
Aber vlt. könnte man stattdessen auch „hilaritas“ nehmen.
So’n Mist aber auch! Ich fand das Distichon so schön, dass ich ziemlich gesucht habe, ob es nicht auch tranquilitas gibt; scheint aber nicht so zu sein.
(Wie kann man eigentlich lateinische Verse stricken? - Das ist mir völlig unverständlich.)
Hallo,
vielen Dank für die bisherige Mühe.
Ich verstehe das jetzt nur nicht ganz. Ist jetzt die erste Antwort die Übersetzung oder ist das falsch???
Und ich fände es halt schön, wenn es sich reimen würde, damit es wie ein Gedicht klingt.
Kann mir nochmal jemand helfen?
@Sweti,
lateinische Gedichte „reimen“ sich nicht so,
wie wir es von unseren Gedichten gewohnt sind.
z.B.:
"Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,"
usw..
1. Die erste Version ist eine Prosa-Übersetzung, ja.
2. Die zweite Version ist der Versuch, daraus ein Gedicht zu machen. Dabei mußt Du beachten, daß im klassischen Latein keine Reime vorkommen, sondern die Gedichtform durch einen regelmäßigen Wechsel von langen und kurzen Silben erzeugt wird (Metrum, Versmaß). Damit sind wir aber nicht klar gekommen - ein Wort stört den Rhythmus.
Übrigens weiß ich nicht, warum Thalia von „per totam vitam“ in der zweiten Version zu „per totam viam“ gewechselt ist (durch das ganze Leben --> durch den ganzen Weg); möglicherweise war das ein Versehen, weil es sich nur durch einen einzigen Buchstaben unterscheidet. Aber wie gesagt: Version 2 ist nicht zu einem echten Gedicht geworden, und Reime sind bei lateinischen Gedichten nicht üblich. Diese Gedichtform hat man erst im Mittelalter erfunden.
Achso, jetzt verstehe ich auch die Diskussion. Danke!
Tut mir leid, wenn ich nerve, noch eine letzte Frage:
Von den Gedicht-Versuchen kannn ich keines verwenden, oder?Die Vorschläge von Talia sind alle falsch? Auch das letzte? Zu dem hat sich nämlich niemand mehr geäussert.
Ja, ich hatte den Beitrag erst gesehen, nachdem ich meinen geschrieben habe. Ok, ich glaube, ich hab*s. Ich kann also den letzten Beitrag von Thalia verwenden.
Hallo,
Es heißt natürlich VITAM und nicht VIAM.
Ich hab vielleicht bei meinen weiteren Versuchen an den „LebensWEG“ gedacht, und dann den Fehler reingebracht.
Welcher französische Naturwissenschaftler (19. Jhdt. Zeit des Positivismus) war das, der nach der Lektüre der „Ilias“ gesagt hat: „Na und? Was beweist das?“
Siehst Du, Du bist nicht der einzige naturwissenschaftlich denkende Mensch (die Dipl.-Ing.s mal dazugerechnet), der zu poetischen Texten keinen Zugang findet.
Für mich ist ein poetischer Text das sprachliche Gegenstück zu einem Menschen mit schönen Proportionen. Die „beweisen“ ja auch nichts ...
Dieses Gedicht gilt vielen als das schönste Gedicht in deutscher Sprache:
Nun „übersetze“ das mal in eine Prosa-Aussage ... und erkühne Dich, mir ins Angesicht zu sagen, daß das doch „im wesentlichen“ das Gleiche sei ... oder gar „genauso schön“ ...
:-)
Ja, man darf z.B. auf keinen Fall zwischen „Osten“ und „Meinem“ eine Pause machen, bloß weil die Zeile wechselt. Man muß Rhythmus und grammatische Konstruktion in Harmonie bringen (schon wieder ein Begriff der platonischen Ästhetik ...).