Hi, kann mir jemand diese Übersetzung verbessern:
Caesar T. Labienum legatum in Treveros, qui flumini Rheno proximi sunt, cum equitatu mittit. Huic mandat, ut Germanos, qui a Gallis auxilio arcessiti dicebantur, prohibeat, si per vim navibus flumen transire conentur. P. Crassum cum cohortibus legionariis duodecim in Aquitaniam proficisci iubet, ne ex his nationibus auxilia in Galliam mittantur ac tantae nationes coniungantur. D. Brutum adulescentem classi Gallicisque navibus, quas ex pacatis regionibus convenire iusserat, praeficit et, cum primum posset, in Venetos proficisci iubet.
Meine Lösung:
Cäsar schickte seinen Gesandten T. Labienus mit der Reiterschaft zu den Treverern, die am Rhein gelegen sind. Dieser befahl, dass die Germanen, die von den Galliern zur Hilfe gerufen worden waren, daran gehindert werden sollten, wenn sie versuchen, mit der Kraft der Schiffe den Fluss zu überqueren. Er befahl, dass P. Crassus mit der zwölften Legionskohorte zu den Äquitanern aufbrach, damit nicht von diesem Stamm Hilfe nach Gallien geschickt wurde und die so großen Stämme verbunden werden. Der junge Mann Brutus Decimus war an die Spitz der Flotte der Gallier und der Schiffe gestellt, die den Frieden in der Region zusammenkommen lassen sollten, und, weil er am meisten vermochte, zu den Venetern aufbrechen.
In diese Richtung ging uuerst auch mein Verdacht. Aber für eine professionelle Übersetzung sind zu viele Fehler drin. „Huic mandat, ut Germanos ...“ : „Dieser befahl, dass die Germanen ...“; „qui flumine Rheno proximi sunt“: „die am Rhein gelegen sind“ usw.
Graeculus sagte ja schon, dass „huic mandat“ nicht richtig ist.
„qui arcessiti dicebantur“ dicebantur fehlt
„prohibeat“ ist aktiv
„per vim“ ist falsch übersetzt
„duodecim“
„proficisci iubet“: Er befahl, dass ... aufbrechen solle
„ne ... mittatur“: damit nicht ... geschickt werde
„praeficit“ ist aktiv
Übersetze: „classi et Gallicis navibus“
„ex pacatis regionibus“: pacatis ist PPP
„iusserat“ ist Plqpf.
Praesens historicum?
Dagegen dürfte doch aber die consecutio temporum bei konjunktivischen Gliedsätzen sprechen:
->mandat, ut Germanos, qui [...] dicebantur, prohibeat, [...]
Sollte es sich bei „mandat“ um historisches Präsens handeln, wäre die Form „prohibeat“ eindeutig falsch.
Gemäß der Zeitenfolge müsste das dann Konj. Imperfekt sein, um die Gleichzeitigkeit auszudrücken, was es aber eindeutig nicht ist.
@Bonifatius:
Praesens historicum kommt häufig „zeitengemischt“ und dient einer lebendigen Schilderung (häufig bei Caesar): Z.B.
Hostes, qui timebant, ne urbs diriperetur, inermes se porta foras universi proripiunt, ad legatos atque exercitum supplices manus tendunt
Nein....:
Vergleiche Menge § 462 (5)
...Das historische Präsens gilt entweder als Haupt-oder als Nebentempus. Es können sogar Neben-und Hauptzeitenfolge in ein und demselben Satz gleichzeitig vorkommen......
weiter: ....Finalsätze, Fragesätze, definierende Relativsätze und Gliedsätze in der Oratio obliqua stehen nach einem historischen Praesens häufiger im Konjunktiv Praesens als im Konjunktiv Imperfekt....
> timebant ( hist. Präsens) , ne urbs diriperetur ( Konj. Imperfekt)
-> Nach der consecutio temporum bei konjunktivischen Gliedsätzen muss timebant hist. Präsens sein, da das Prädikat des untergeordneten Satzes im Konjunktiv Imperfekt steht!!!!!
ABER
- >mandat (Präsens) , ut Germanos, qui [...] dicebantur, prohibeat( Konj. Präsens), [...]
Nach der consecutio temporum bei konjunktivischen Gliedsätzen muss mandat ( gewöhnliches) Präsens sein, da das Prädikat des untergeordneten Satzes im Konjunktiv Präsens steht!!!!!
@bonifatius:
[quote]weiter: ....Finalsätze, Fragesätze, definierende Relativsätze und Gliedsätze in der Oratio obliqua stehen nach einem historischen Praesens häufiger im Konjunktiv Praesens als im Konjunktiv Imperfekt....[/quote
Finalsätze, Fragesätze, definierende Relativsätze und Gliedsätze in der Oratio obliqua stehen nach einem historischen Praesens häufiger im Konjunktiv Praesens als im Konjunktiv Imperfekt....
@bonifatius:
obiges Zitat ist aus Menge (mit Angaben aus De Bello Gallico)
Bei Caesar, wie gesagt, sehr häufig so....aus eigener Erfahrung mit Caesar auch....
Darf man fragen, nach welcher Grammatik du dich richtest.
Meine nämlich ( Lumina) lässt in meinen Augen stark zu wünschen übrig.
...hat noch nicht einmal faktisches quod......
Aber dein Beispiel „Hostes, qui timebant, ne urbs diriperetur“ widerspricht der einen ( Finalsätze, Fragesätze, definierende Relativsätze und Gliedsätze in der Oratio obliqua stehen nach einem historischen Praesens häufiger im Konjunktiv Praesens als im Konjunktiv Imperfekt) Regel, „befürwortet“ aber die andere (Nach der consecutio temporum bei konjunktivischen Gliedsätzen muss mandat ( gewöhnliches) Präsens sein, da das Prädikat des untergeordneten Satzes im Konjunktiv Präsens steht!!), die der consecutio temporum.
Wir hatten in der Schulzeit „Cursus Latinus“ und Grammatik.
Ich benutze heute bei komplizierten Fragestellungen aber den „Neuen Menge“ Lehrbuch der Lateinischen Syntax und Semantik" , da viel ausführlicher...
Schlechtes Beipiel von dir (Hostes, qui timebant, ne urbs diriperetur)....aber wenn der von dir genannten Regel (Finalsätze, Fragesätze, definierende Relativsätze und Gliedsätze in der Oratio obliqua stehen nach einem historischen Praesens häufiger im Konjunktiv Praesens als im Konjunktiv Imperfekt) wirklich so sein sollte, wirst du schon recht haben.
„Die Ausnahme in der Ausnahme“
Wenn das (=Finalsätze, Fragesätze, definierende Relativsätze und Gliedsätze in der Oratio obliqua stehen nach einem historischen Praesens häufiger im Konjunktiv Praesens als im Konjunktiv Imperfekt) ist doch alles in „Butter“.
--> Weg mit Lumina, her mit „Neuen Menge“
-> ISBN??
...inermes se porta foras universi proripiunt, ad legatos atque exercitum supplices manus tendunt.
Das ist doch das fragliche historische Präsens in dem Satz, oder?
Praesens historicum kommt häufig „zeitengemischt“ und dient einer lebendigen Schilderung (häufig bei Caesar): Z.B.
Hostes, qui timebant, ne urbs diriperetur, inermes se porta foras universi proripiunt, ad legatos atque exercitum supplices manus [/b]tendunt[/b]
@Hilde
Ja, das stimmt ja auch.
Es ging mir auch um den Vorstoß der consecutio temporum, sofern die Regel „Finalsätze, Fragesätze, definierende Relativsätze und Gliedsätze in der Oratio obliqua stehen nach einem historischen Praesens häufiger im Konjunktiv Praesens als im Konjunktiv Imperfekt“, die mir nicht bekannt war, nicht existieren würde.