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Graeculus' Physis — 2627 Aufrufe
Arborius am 5.4.09 um 11:02 Uhr (Zitieren) I
Graeculus schrieb am 05.04.2009 um 10:57 Uhr:
Diesen Gedanken von Shakespeare gibt es tatsächlich schon in einer antiken Variante (ohne die christliche Hölle):

he physis daimonia men estin, ou de theia.

(Aristoteles, De divinatione 463b)

[Die Griechen waren erstaunlich pessimistisch ... für eine antike Kultur. Der sterbende Sokrates zu seinen Fruenden: „Denkt daran, daß wir dem Asklepios noch einen Hahn schulden! Opfert ihm den und vergeßt es nicht!“]
Re: Graeculus
Arborius am 5.4.09 um 11:06 Uhr (Zitieren) I
Das sind interessante Gedanken, Graeculus!
Ich denke, wir müssen das Zitat übersetzen, sehe dabei aber einige Probleme, die Du vielleicht klären kannst:
Meinst Du, dass „daimonia“ hier so etwas wie „dämonisch“ heißt? Was ist an dieser Stelle „physis“?

Zu dem alten Thread würde ja passen:
Die Natur ist zwar dämonisch, aber nicht göttlich.

Ich weiß aber nicht, ob das gemeint ist.

Hat Nietzsche nicht etwas über den Pessimismus der Griechen geschrieben?
Re: Graeculus/Pessimismus griechisch
Graeculus am 5.4.09 um 13:32 Uhr (Zitieren) I
Ich habe da einst mal was gesammelt, weil mich das Tema interessiert:

GRIECHISCHER PESSIMISMUS


I. Homer
Voll Erbarmen gewahrte die Weinenden eben Kronion ,
Schüttelte traurig sein Haupt und sprach zum eigenen Herzen:
„Ärmste, warum nur schenkten wir euch dem Könige Peleus ,
Euch, die unsterblichen, alterslosen, dem sterblichen Manne?
Wohl die Leiden zu teilen mit unglückseligen Menschen?
Denn kein anderes Wesen wirklich ist mehr zu bejammern
Als der Mensch von allem, was atmet und kriecht auf der Erde.“

[Quelle: Homer, Ilias XVII 441-447]


II. Theognis von Megara
Nicht geboren zu sein ist Erdenbewohnern das Beste,
Nimmer mit Augen des Tags strahlende Leuchte zu sehn,
Oder geboren, sogleich zu des Hades Toren zu wandeln,
Hoch von Erde bedeckt, liegend im hüllenden Staub.

[Quelle: Griechische Lyrik. Von den Anfängen bis zu Pindar. Herausgegeben von Gerhard Wirth. Reinbek 1963, S. 112]


III. Sophokles
Nicht geboren zu sein, das geht
über alles; doch, wenn du lebst,
ist das zweite, so schnell du kannst,
hinzugelangen, woher du kamest.
So bald schwindet Jugend hin,
leicht, von Sorglosigkeit beschwingt:
wer dann noch lebt von Mühsal frei,
wer in steter Bedrängnis nicht?
Und Mißgunst, Aufruhr, Zwietracht, Krieg,
Morde! Und das immer gescholtne kommt dann hinzu als
Letztes: das kraftlose, freundlose Alter,
ungesellig, bei dem die gesamten
Übel der Übel hausen.

[Quelle: Sophokles, Oidipus auf Kolonos, V. 1224-1238]


IV. Herodot [Solon]
Als Kroisos fast ganz Kleinasien unterworfen und dem lydischen Reich hinzuerworben hatte, kam nach Sardes, das jetzt die blühende und reiche Hauptstadt war, die ganze Zahl der griechischen Weisen, die damals gerade lebten, und zwar jeder für sich, darunter natürlich auch Solon aus Athen. Der hatte den Athenern auf ihr Geheiß Gesetze gegeben und war dann für zehn Jahre auf Reisen gegangen, angeblich um die Welt zu sehen, tatsächlich, damit er nicht gezwungen würde, ein Gesetz, das er gegeben hatte, rückgängig zu machen. Von sich aus durften die Athener das nämlich nicht, denn durch große Eide waren sie gebunden, zehn Jahre die Gesetze zu halten, die Solon ihnen gäbe. Deswegen und um die Welt zu sehen war Solon fortgereist und kam nach Ägypten zu Amasis und, wie gesagt, nach Sardes zu Kroisos.
Hier wurde er im Palast freundlich aufgenommen von Kroisos. Darauf, am dritten oder vierten Tage, führten Diener auf Kroisos‘ Befehl den Solon in die Schatzkammern und zeigten alles, wie groß und reich es war. Als er nun alles betrachtet und geprüft hatte, wie es ihm paßte, fragte Kroisos also: „Gastfreund aus Athen, zu uns drang über dich vielerlei Kunde um deiner Weisheit und deiner Fahrten willen, daß du aus Weisheitsliebe manches Land besucht hast, um Neues zu schauen. Jetzt nun kommt mich ein Verlangen an dich zu fragen, ob du schon einen sahst, der der glücklichste ist unter allen Menschen?“ Er fragte dies in der Hoffnung, er sei der Glücklichste. Solon aber schmeichelte nicht, sondern sagte die Wahrheit und sprach: „O König, Tellos aus Athen!“ Kroisos wunderte sich über dies Wort und fragte flink: „Wieso urteilst du, Tellos sei der Glücklichste?“ Solon antwortete: „Tellos hatte erstens, als es dem Staat gut ging, schöne und tüchtige Söhne und sah, wie sie alle Kinder hatten und diese alle am Leben blieben, und zweitens fand er, als es ihm in seinen eigene Lebens-umständen, jedenfalls nach unseren Maßstäben, gut gegangen war, das herrlichste Lebensende: Als die Athener gegen ihre Nachbarn in Eleusis kämpften, focht er mit, schlug die Feinde in die Flucht und starb den schönsten Tod. Und die Athener bestatteten ihn auf Staatskosten, wo er gefallen war, und ehrten ihn hoch.“
Da nun durch die Geschichte von Tellos Solon den Kroisos gereizt hatte, denn er hatte von vielerlei Glück gesprochen, so fragte dieser weiter, wer der zweite sei, den er nach jenem gesehen habe; denn er glaubte fest, daß er nun den zweiten Platz gewinnen würde. Jener sprach: „Kleobis und Biton. Diese, von Geburt Argeier, hatten genug zu leben, und zudem waren sie von solcher Körperkraft: beide hatten gleichermaßen Preise in den Wettkämpfen gewonnen, und dann wird diese Geschichte von ihnen erzählt: Bei einem Herafest der Argeier mußte unbedingt ihre Mutter mit einem Gespann zum Heiligtum gebracht werden, aber die Stiere waren vom Acker nicht zur Zeit da. Gedrängt von der Zeit spannten die Jünglinge selbst sich ins Joch, zogen den Wagen, und auf dem Wagen fuhr ihre Mutter. Fünfundvierzig Stadien zogen sie und kamen zum Heiligtum. Da sie dies vollbracht hatten und gesehen waren von der Festversammlung, ward ihnen das schönste Lebensende. Und es zeigte dabei der Gott, daß es besser ist für einen Menschen tot zu sein als zu leben. Denn die Argeier standen umher und priesen die Kraft der Jünglinge; die Argeierinnen feierten die Mutter, welch Söhne sie habe; die Mutter aber, voll Freude über die Tat und das Lob, trat vor das Kultbild und betete: dem Kleobis und Biton, ihren Söhnen, die ihr große Ehre erwiesen, möge die Göttin geben, was dem Menschen das Beste sei. Nach diesem Gebet opferten die Jünglinge und schmausten; und sie legten sich zur Ruhe in eben dem Tempel und standen nicht wieder auf, sondern fanden hier ihr Ziel. Die Argeier ließen Standbilder von ihnen machen und weihten sie nach Delphi, da sie vortreffliche Männer geworden waren.“
Solon gab diesen den zweiten Platz im Glück. Kroisos aber sprach voll Eifer: „Gastfreund aus Athen, mein eigenes Glück wirft du so zum Nichts, daß du mich nicht einmal gewöhnlichen Männern gleichachtest?“ Der sprach: „O Kroisos, mich, der ich weiß, daß das Göttliche voll Neid ist und voll Wirrsal, fragst du nach dem menschlichen Leben. Denn in der langen Zeit hat einer viel zu sehen, was er nicht will, und viel zu leiden. Auf siebenzig Jahre setze ich die Grenze des Lebens für einen Menschen. Und sind es siebenzig Jahre, so geben sie fünfundzwanzigtausend und zweihundert Tage, ohne den Schaltmonat zu rechnen. Wenn nun aber jedes zweite Jahr einen Monat länger wird, damit die Jahreszeiten wieder gehörig zusammenstimmen, so gibt es in siebenzig Jahren fünfunddreißig Schaltmonate, und aus diesen Monaten noch tausendfünfhundert Tage. Von all diesen Tagen bei siebenzig Jahren, im ganzen sechsundzwanzigtausend zweihundertfünfzig, bringt der eine dem anderen Tage durchaus kein gleiches Begebnis. So sehr, o Kroisos, ist der Mensch ganz Zufall. Ich sehe, du bist sehr reich und bist König über viele Menschen. Wonach du mich jedoch fragst, das kann ich noch nicht von dir sagen, ehe ich denn höre, daß du dein Leben schön geendet hast. Denn nicht ist der sehr Reiche glücklicher, als wer für den Tag auskommt, es sei denn, das Geschick fällt ihm zu, im Besitz all seiner Güter ein schönes Lebensende zu finden. Denn viele reiche Menschen sind unglücklich, viele mäßig Begüterte können mit ihrem Geschick zufrieden sein. Wer reich, aber unglücklich ist, hat nur zweierlei vor dem voraus, der ein gutes Los hat, dieser aber vor dem Reichen und Unglücklichen vielerlei. Der eine kann eher eine Begierde erfüllen und einen schweren Schaden, der ihn trifft, ertragen; der andere hat diese vor jenem voraus: einen Schaden und eine Begierde kann er nicht so leicht wie jener tragen, - doch das hält sein Los ihm fern. Aber er ist ohne Gebrechen, ohne Krankheit, ohne Leid, gesegnet mit Kindern, mit Schönheit. Wenn er zudem noch sein Leben schön endet, ist er der, den du suchst, der glücklich zu heißen verdient. Bevor er stirbt, sei man vorsichtig und sage noch nicht: er ist glücklich, sondern: er hat Glück. All dies zu umfassen ist einem als Menschen unmöglich, so wie kein Land ausreicht, sich selbst mit allem zu versehen; es hat das eine, das andere muß es sich beschaffen; welches aber am meisten hat, das ist das beste. So ist auch das einzelne Menschenwesen nicht autark; das eine hat es, des anderen bedarf es. Wer aber das meiste hat bis zu seinem Ende und dann sein Leben heiter beschließt, der hat bei mir, König, ein Recht, diesen Namen zu führen. Bei jedem Ding muß man aufs Ende schauen, wie es ausgeht; denn vielen zeigt der Gott etwas Glück, dann aber stürzt er es von Grund aus um.“

[Quelle: Herodot, Historien I, 29-32]


V. Euripides
Ich halte es mit dem bekannten Spruch, daß es für den Menschen am besten wäre, nicht geboren zu sein.
Von drei möglichen Lebensschicksalen aber: Reichtum, edle Geburt und Armut – denn so setze ich ihre Zahl an -, ist in meinen Augen eins den anderen vorzuziehen.
Wenn der Reiche, der nicht zugleich durch seine Abkunft begünstigt ist, leidet, dann leidet er unter angenehmen Umständen, sobald er sich die gemütliche Kammer seines Reichtums aufschließt. Wenn er allerdings herauskommt und nach dem bisherigen Reichtum unter das Joch des Unglücks gerät, hat er schweren Kummer.
Wer aber aus einer stolzen, adligen Familie stammt, jedoch nur knapp zu leben hat, der ist seiner Herkunft nach vom Glück begünstigt, durch seine Armut aber ist er schlechter gestellt; der Gedanke daran tut ihm weh, und aus Scham weist er es von sich, mit eigenen Händen zu arbeiten.
Wer aber keines von beidem ist und ganz und gar ohne die Gunst des Glücks auskommen muß, der ist weitaus besser daran; denn da er nie mit den Vorzügen des Lebens in Berührung gekommen ist, kennt er sie nicht, weil ihm das Glück nie hold war und es ihm immer schlecht ging.
So ist es das beste, die guten Seiten des Lebens gar nicht kennengelernt zu haben; denn so etwas behalten wir im Gedächtnis: Was galt ich unter den Männern, als mir das Glück noch zur Seite stand!

[Quelle: Euripides, Bellerophontes; fr. 285]


VI. Midas und der Silen
[...] Es geht die alte Sage, daß König Midas lange Zeit nach dem weisen Silen, dem Begleiter der Dionysus, im Walde gejagt habe, ohne ihn zu fangen. Als er ihm endlich in die Hände gefallen ist, fragt der König, was für den Menschen das Allerbeste und Allervorzüglichste sei. Starr und unbeweglich schweigt der Dämon; bis er, durch den König gezwungen, endlich unter gellem Lachen in diese Worte ausbricht: „Elendes Eintagsgeschlecht, des Zufalls Kinder und der Mühsal, was zwingst du mich dir zu sagen, was nicht zu hören für dich das Ersprießlichste ist? Das Allerbeste ist für dich gänzlich unerreichbar: nicht geboren zu sein, nicht zu sein, nichts zu sein. Das Zweitbeste aber ist für dich – bald zu sterben.“ [...]

[Quelle: Friedrich Nietzsche, Die Geburt der Tragödie 3]


VII. Der sterbende Sokrates
Der sterbende Sokrates. – Ich bewundere die Tapferkeit und Weisheit des Sokrates in Allem, was er that, sagte – und nicht sagte. Dieser spöttische und verliebte Unhold und Rattenfänger Athens, der die übermüthigsten Jünglinge zittern und schluchzen machte, war nicht nur der weiseste Schwätzer, den es gegeben hat: er war ebenso gross im Schweigen. Ich wollte, er wäre auch im letzten Augenblicke des Lebens schweigsam gewesen, - vielleicht gehörte er dann in eine noch höhere Ordnung der Geister. War es nun der Tod oder das Gift oder die Frömmigkeit oder die Bosheit – irgend Etwas löste ihm in jenem Augenblick die Zunge und er sagte: „Oh Kriton, ich bin dem Asklepios einen Hahn schuldig“. Dieses lächerliche und furchtbare „letzte Wort“ heisst für Den, der Ohren hat: „Oh Kriton, das Leben ist eine Krankheit!“ Ist es möglich! Ein Mann, wie er, der heiter und vor Aller Augen wie ein Soldat gelebt hat, - war Pessimist! Er hatte eben nur eine gute Miene zum Leben gemacht und zeitlebens sein letztes Urtheil, sein innerstes Gefühl versteckt! Sokrates, Sokrates hat am Leben gelitten! Und er hat noch seine Rache dafür genommen – mit jenem verhüllten, schauerlichen, frommen und blasphemischen Worte! Musste ein Sokrates sich noch rächen? War ein Gran Grossmuth zu wenig in seiner überreichen Tugend? – Ach Freunde! Wir müssen auch die Griechen überwinden!

[Quelle: Friedrich Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft, IV 341]

Solltest Du, Arborius, eine spezielle Schrift Nietzsches meinen, dürfte es sich um „Die Geburt der Tragödie“ handeln.

Die Übersetzungsbedenken hinsichtlich des „daimonia“ teile ich, kann das aber jetzt - im Urlaub befindlich - nicht bei Aristoteles nachschauen (es sei denn, Elisabeth erklärt mir gleich, wo ich diese Schrift im Internet finde); abgespeichert habe ich das Zitat im Rahmen eines Aphorismus des Pessimismus-Papstes Schopenhauer, der sich darauf beruft; aber der könnte es tendenziös auffassen.

Dankbar wäre ich jedem, der mir sagt, woher Nietzsche diese Midas-Geschichte hat; mit der Angabe von Fundstellen hält sich dieser Meister nämlich nicht auf.

Schöne Grüße aus den Ferien!
Re: Graeculus/Pessimismus griechisch
Graeculus am 5.4.09 um 13:39 Uhr (Zitieren) II
Wenn ich jetzt so über das Aristoteles-Zitat nachdenke (ohne Text und ohne Passow/Pape), erscheint mir das „physis“ eigentlich klar (Gegensatz: techne); und zu „daimonia“ muß man immerhin sagen, daß es dem „theia“ entgegengesetzt ist, was antik besagen dürfte: keineswegs teuflisch, aber auch nicht menschlich - so etwas dazwischen, nicht eindeutig negativ konnotiert (Sokrates und sein daimonion), aber doch nicht ganz geheuer. Schade, daß ich jetzt nicht bei Aristoteles den Kontext nachschauen kann.
Re: Graeculus/Pessimismus griechisch
Graeculus am 5.4.09 um 13:48 Uhr (Zitieren) II
So kommentiert Schopenhauer (im Bd. 2 der „Welt als Wille und Vorstellung“) die Aussage des Aristoteles:
Was für eine entsetzliche Natur ist diese, der wir angehören!

Nimmt man dies einmal als seine Interpretation des „daimonia“, so sieht man: nicht teuflisch, sondern entsetzlich.
Re: Graeculus
Thalia am 5.4.09 um 14:35 Uhr (Zitieren) II
König Midas befragte Silen über das menschliche Schicksal (Herodot 8, 138, 3), brachte ihn dann zu Dionysos zurück und hatte dafür einen Wunsch frei.

http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_8343.html
Re: Graeculus
Graeculus am 5.4.09 um 14:50 Uhr (Zitieren) II
Danke, Thalia; kommt sofort in meine Sammlung.
Re: Graeculus
Lateinhelfer am 5.4.09 um 18:27 Uhr (Zitieren) II
Was für eine entsetzliche Natur ist diese, der wir angehören!

ja, das ist die Zweideutigkeit von δαιμόνιος.....entweder glücklich oder unglücklich von den Göttern gegeben.......
Re: Graeculus
Bibulus am 5.4.09 um 18:33 Uhr (Zitieren) II
„daimonios“,
wenn mich meine geringen Griechischkenntnisse nicht verlassen haben,
hat der Wortstamm eigentlich eine ursprünglich positive Bedeutung
Re: Graeculus daemonius
Arborius am 5.4.09 um 18:35 Uhr (Zitieren) II
... aber eben auch wunderbar, ausgezeichnet, eben: göttlich

Der Gegensatz zu theia muss auch m.E. etwas Untergeordnetes meinen; einen Punkt, in dem die beiden sich treffen, muss es ja geben.
Re: Graeculus
Graeculus am 6.4.09 um 15:03 Uhr (Zitieren) II
Gibt es nicht nach der Arbor porphyriana immer, d.h. für jedes Begriffspaar ein Übergeordnetes, also selbst für die größten Gegensätze?
Und eindeutig stellt Aristoteles ja „daimonia“ und „theia“ einander entgegen.
Es ist schade, daß ich sein Zitat im Augenblick nicht im Kontext nachschauen kann.

Wie heißen eigentlich Dämonen im Griechischen?
Re: Graeculus
Lateinhelfer am 6.4.09 um 16:54 Uhr (Zitieren) II
„Dämon“ kommt von δαίμων (daimon), eigentliche Bedeutung neutral als Gott, göttliches Wesen.
Im N.T. aber auch für „böser Geist“ oder „Teufel“ in Verwendung (Bedeutungsumwandlung)
Re: Graeculus
Bibulus am 6.4.09 um 16:57 Uhr (Zitieren) II
(Bedeutungsumwandlung)

ja,
im A.T. wird ja aus dem eigentlich „positiven“ „Lucifer“ (->„Lichtträger“) auch der „Teufel“
Re: Graeculus
-- am 6.4.09 um 17:05 Uhr (Zitieren) II
Lucifer - ist eher der Lichtbringer, als der -träger.
Siehe wiki.
Re: Graeculus
Graeculus am 6.4.09 um 19:27 Uhr (Zitieren) II
im A.T. wird ja aus dem eigentlich „positiven“ „Lucifer“ (->„Lichtträger“) auch der „Teufel“

Im AT? Ja, wo denn da? Die ganze Geschichte von dem gefallenen Engel stammt weder aus dem AT noch aus dem NT, sondern aus den Apokryphen.
Satan kommt im Buch Ijob vor, aber nicht als Lucifer, d.h. als (gefallener) Engel.
Re: Graeculus
Diogenis Kosmopolitis am 2.3.11 um 9:15 Uhr (Zitieren) II
δαίμων - Schicksal, das Göttliche, Unfassbare

Ἦθος, ἀνθρώπῳ δαίμων - Der Charakter ist des Menschen Schicksal

 
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