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binaerverbindung [2020/12/08 19:49] (aktuell) |
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+ | ====== Nomenklatur der binären (zweielementigen) Verbindungen ====== | ||
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+ | Die Rede ist hier von Verbindungen aus genau zwei Elementen wie z.B. Wasser, das aus Wasserstoff und Sauerstoff besteht, oder Kochsalz, das aus Natrium und Chlor besteht.\\ | ||
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+ | Grundsätzlich ist von zwei Elementen eines „mehr Metall“, das andere „mehr Nichtmetall“. Die Nomenklaturregeln stammen aus einer Zeit, in der so etwas noch nicht exakt an Messwerten festgemacht wurde, deswegen hat man sich international auf eine Liste aller Elemente geeinigt, die mit den typischsten Metallen beginnt und mit den typischsten Nichtmetallen endet.\\ | ||
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+ | Das in der Liste früher vorkommende Element wird dann an die erste Stelle des Namens gesetzt, das zweite entsprechend nach hinten, oder simpler.\\ | ||
+ | Metall nach vorn, Nichtmetall nach hinten | ||
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+ | Und jetzt wird es philologisch: | ||
+ | In der Abhandlung über die lateinischen [[Elementnamen]] sind bei den einschlägigen Elementen diese Namen mit –id angegeben worden.\\ | ||
+ | (-id kommt von griechisch //eidomai// ich gleiche, bin von der Art.)\\ | ||
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+ | Der vollständige Name einer binären Verbindung ist dann:\\ | ||
+ | Atomanzahl Element 1 - Element 1 - Atomanzahl Element 2 - lat. Element 2 –id\\ | ||
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+ | Die Zahlwörter sind griechisch: 1 mono, 2 di, 3 tri, 4 tetra, 5 penta, 6 hexa, 7 hepta, 8 okta, 9 ennea (manchmal pfuscht einer " | ||
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+ | NaCl ist also Natriumchlorid, | ||
+ | N< | ||
+ | In manchen Fällen war es üblich, im Namen Bruchzahlen zu verwenden, weil auf ein " | ||
+ | Beispiel: Für As< | ||
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+ | Seit langer Zeit sind Atomgruppen bekannt, die relativ stabil sind und die anfangs für Elemente gehalten wurden. So wie die typischen Halogene (gr. Salzbildner) Chlor, Brom, Iod als Chlorid, Bromid, Iodid (also " | ||
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+ | Solche Atomgruppen tragen Namen wie Elemente und unterliegen der Nomenklatur binärer Verbindungen.\\ | ||
+ | Pseudo-Halogenide sind z.B. CN Cyanid (gr. //kyanos// kornblumenblau, | ||
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+ | Ähnlich werden benannt OH Hydroxid (aus Hydrogenium – Wasserstoff - und Oxygenium – Sauerstoff - bestehend), NH< | ||
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+ | Es gibt Verbindungen, | ||
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+ | Treten solche Gruppen hinten an der Stelle des Nichtmetalls in eine Verbindung ein (unter Verlust von Wasserstoff, | ||
+ | So gibt es O< | ||
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+ | Einige weitere „Nichtmetallvertreter“ bestehen aus einer Gruppe von Atomen desselben Elements. Sie werden zunächst mit denselben Zahlwörtern benannt, die oben angegeben wurden (denn die Namen sagen zunächst nichts darüber aus, ob einige Nichtmetallatome –„einzeln“- oder eine Gruppe solcher Atome in die Verbindung eingeht.). So gibt es die Atomgruppen I< | ||
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+ | Wenn eine Atomgruppe statt des Metalls eintritt (wie bei Ammonium, NH< | ||
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+ | Es gibt eine große Ausnahme:\\ | ||
+ | Binäre Verbindungen des Wasserstoffs richten sich in nur wenigen Fällen nach der obenerwähnten Nomenklatur, | ||
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+ | Wasserstoff kann aber auch molekular gebunden sein oder er tritt gar statt des Metalls in die Verbindung ein und kann, wenn die Verbindung in Lösungsmitteln gelöst wird, abgespalten und an ein Lösungsmittelmolekül gebunden werden. Verbindungen, | ||
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+ | So finden wir Chlorwasserstoff HCl oder Schwefelwasserstoff H< | ||
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+ | Die Namenart „Element-Wasserstoff“ wird auch bei der dritten binären Verbindungs- Art des Wasserstoffs angewandt, den in Molekülen gebundenen H. Bei zwei Gruppen solcher Verbindungen, | ||
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+ | Bei den übrigen molekülartigen „Element-Wasserstoffen“ hat es sich eingebürgert, | ||
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+ | Gehörte der Wasserstoff aber nach vorn, ist die Endung statt dessen -in wie in Phosphin, Arsin, Stibin. Statt Oxin wird allerdings " | ||
+ | Ja, ich weiß, bei N, P, As, Sb schreibt man traditionell den Wasserstoff hinten. Hier stimmt die Schreibreihenfolgetabelle nicht mit den chemischen Eigenschaften überein – aber das „-in“ berücksichtigt diese. | ||
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+ | Gruppen mit mehreren aneinanderhängenden nicht-H-Atomen verwenden wieder die bekannten Zahlwörter: | ||
+ | Die Wasserstoffanzahl wird also nicht angegeben; sie folgt aus der Wertigkeit des Partners. Als Faustregel mag gelten: Die Gruppennummer des Partners im Periodensystem oder (wenn diese vier überschreitet) 8 minus die Gruppennummer sei die Zahl x. Dann haben wir meistens (nämlich, wenn keine Ringe oder Mehrfachbindungen oder exotischen Wertigkeiten auftreten)\\ | ||
+ | 2 plus (Anzahl der Partneratome mal (x - 2)) Wasserstoffatome | ||
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+ | Die einzige noch nicht erwähnte Art binärer Verbindungen sind Metall-Legierungen. Hier ist die Grenze zwischen Verbindung und Gemisch fließend. Die oben erläuterte Nomenklatur wird nämlich bei Metallen nur angewendet, wenn es sich um wohldefinierte Verbindungen handelt (wie Tetranatriumplumbid, | ||
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+ | Quecksilberlegierungen heißen übrigens „Amalgam“ (gr. // | ||
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+ | Alle übrigen Verbindungen enthalten mehr als zwei Elementsorten. Sie haben ihre eigenen Nomenklaturregeln. | ||
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+ | == Elementreihenfolge == | ||
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+ | In binären Verbindungen wird ein in folgender Reihe rechtsstehendes Element nach einem linksstehenden notiert. „Saures“ H steht aber immer vorn.\\ | ||
+ | Fr, Cs, Rb, K, Na, Li, Ra, Ba, Sr, Ca, Mg, Be, Transactiniden, | ||