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i-_konsonantische_und_gemischte_deklination

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i-Deklination

maskulin/feminin

turris
Kasus Singular Plural
Nominativ turris turrēs
Genitiv turris turrium
Dativ turrī turribus
Akkusativ turrim turrēs
Ablativ turrī turribus

neutrum

animal
Kasus Singular Plural
Nominativ animal animalia
Genitiv animalis animalium
Dativ animalī animalibus
Akkusativ animal animalia
Ablativ animalī animalibus
mare
Kasus Singular Plural
Nominativ mare mária
Genitiv maris marium
Dativ marī maribus
Akkusativ mare mária
Ablativ marī maribus

konsonantische Deklination

maskulin

Kasus Singular Plural Singular Plural Singular Plural Singular Plural
Nominativ ōrātor ōrātorēs mōs mōrēs pater patrēs sōl sōlēs
Genetiv ōrātoris ōrātorum mōris mōrum patris patrum sōlis sōlum
Dativ ōrātorī ōrātoribus mōrī mōribus patrī patribus sōlī sōlibus
Akkusativ ōrātorem ōrātorēs mōrem mōrēs patrem patrēs sōlem sōlēs
Ablativ ōrātore ōrātoribus mōre mōribus patre patribus sōle sōlibus

Substantive auf -or, -oris ; -ōs, -ōris ; -er, -(e)ris ; -l, -lis

feminin

Kasus Singular Plural Singular Plural Singular Plural Singular Plural
Nominativ imāgō imāginēs aetās aetātēs lūx lūcēs lēx lēgēs
Genetiv imāginis imāginum aetātis aetātum lūcis lūcum lēgis lēgum
Dativ imāginī imāginibus aetātī aetātibus lūcī lūcibus lēgī lēgibus
Akkusativ imāginem imāginēs aetātem aetātēs lūcem lūcēs lēgem lēgēs
Ablativ imāgine imāginibus aetāte aetātibus lūce lūcibus lēge lēgibus

Substantive auf -o, -onis(/inis) ; -ās, -ātis ; -us, -utis ; -x, -gis ; -x, -cis

neutrum

Kasus Singular Plural Singular Plural Singular Plural
Nominativ sīdus sīdera tempus tempora carmen carmina
Genetiv sīderis sīderum temporis temporum carminis carminum
Dativ sīderī sīderibus temporī temporibus carmine carminibus
Akkusativ sīdus sīdera tempus tempora carmen carmina
Ablativ sīdere sīderibus tempore temporibus carmine carminibus

Substantive auf -us, -eris(/oris) ; -men, -minis

gemischte Deklination

Kasus Singular Plural
Nominativ nāvis nāvēs
Genetiv nāvis nāvium
Dativ nāvī nāvibus
Akkusativ nāvem nāvēs
Ablativ nāve nāvibus

Zusammenhang

Hier soll die komplizierteste Deklination des Lateins besprochen werden, nämlich die i-Deklination, die konsonantische Deklination und ihre Mischformen. Aber auch sie ist erfassbar!

Der erste dieser Abschnitte befasst sich mit den Varianten in den Genusendungen.

Das Problem liegt darin, dass im Akkusativ Singular, im Ablativ Singular, im Nominativ Plural neutrum, im Genetiv Plural und im Akkusativ Plural die Endung entweder den Vokal e oder den Vokal i enthalten kann, so dass die Endungen so lauten:

Kasus Singular Plural
Nominativ beliebig -ēs; bei Neutra -ia oder -a
Genetiv -is -ium oder -um
Dativ -ī -ibus
Akkusativ -im oder -em (bei n. wie Nom.) -īs oder -ēs (bei n. wie Nom.)
Ablativ -i oder -e -ibus

Jedes der vier voneinander unabhängigen „oder“ in der Liste führt zu eigenen Gruppen von Wörtern. Natürlich gibt es hierfür sprachliche und historische Gründe (vor allem eben das Zusammentreffen zweier Wortgruppen, den i-Stämmen und den konsonatischen Stämmen mit dumpferem Vokal).

Rein mathematisch sollte man bei vier Auswahlmöglichkeiten also sechzehn Kombinationen als Verteilungsmuster oder „Klasse“ finden können. Zum Glück kommen nicht alle im Latein vor und die vorkommenden Vokabeln sind in der Zahl sehr ungleichmäßig auf die Klassen verteilt.

(Wir kennen von den Masculina auf -er in der o-Deklination bereits einen Grundsatz: Vokabeln, die einen bestimmten Vokal als Wortbestandteil haben und ihn deswegen in der Deklination beibehalten, sind in der Anzahl geringer als „alle übrigen“. Deswegen lernten wir dort über Listen, welche Vokabeln das e nicht auswarfen (wie puer) und welche „normal“ sind (wie ager). So einen Zustand haben wir hier auch:)

Nur einige Dutzend Substantive behalten das i durchweg bei, nämlich die i-Stämme (Nummer 1 der folgenden Liste).

Eine größere Anzahl von Substantiven bildet nur noch den Genetiv Plural auf -ium, verhält sich aber sonst „konsonantisch“. Sie bilden die „gemischte Deklination“ (Nummer 2 der folgenden Liste).

„Alle übrigen“ Substantive - das sind tausende - gehören zur konsonantischen Deklination (Nummer 3 der folgenden Liste).

Die Adjektive dieser Deklination haben ein etwas abweichendes Verteilungsmuster. Man stellt daher neben die drei erwähnten Substantiv-Klassen meist noch die Adjektiv-Klasse.

Ist es das? Nein… Fünf weitere Verteilungsmuster des i kommen vor, aber in nur sehr wenigen Beispielen - eine Vokabel hier, drei dort… Meistens werden sie als Besonderheiten innerhalb der Klassen gelernt und nicht als eigene Klasse geführt.

1. i-Klasse

Soviel i wie möglich, also

Kasus
Akk.Sg. nicht n. -im
Abl. Sg. -i
Nom./Akk.Pl.n. -īa
Gen. Pl. -ium
Akk.Pl. nicht n. -is (-es ist mÖglich)

haben die „reinen i-Stämme“, das sind

a) Neutra auf -e, -al, -ar (die „Areal“-Wörter) wie mare, animal, calcar; auch par, wenn es als Substantiv n. „das Paar“ gebraucht wird, sowie die pluralia tantum moenia, milia, continentia.

Dies (und als Substantiv gebrauchte Adjektive wie soeben pluralia) sind die einzigen Substantive mit -ia!

b) febris, sitis, puppis, securis, turris und einige sehr seltene wie amussis (Richtscheit) oder tussis (Husten); ausländische Namen (wie Eleusin) werden in einem späteren Abschnitt behandelt

c) „gleichsilbige“ Fluss- und Städtenamen auf -is und -es (also solche, die im Nominativ und Genetiv Singular gleichviel Silben haben) wie Tiberis, Neapolis oder Athesis (die Etsch). (Ich kenne kein Beispiel auf -es! Ja, ja, Gades (Cadiz), aber das ist Plural. Insofern könnte man diese Gruppe auch „in Nom. und Gen. gleichlautende“ nennen…)

d) Ausnahme: vis bildet im Singular nur noch vim, vi und hat im Akkusativ Plural nur vires, vertritt also die „-im,-i,-ium,-es“-Klasse

b), c), d) sind die einzigen Wörter mit –im!

2. Gemischte Klasse

i im Gen. Plural (oder, anders ausgedrückt, i im Plural, e im Singular), also

Kasus
Akk.Sg. nicht n. -em
Abl. Sg. -e
Nom./Akk.Pl.n. kein n. in der Klasse
Gen. Pl. -ium
Akk.Pl. nicht n. -es (-is kommt vor)

haben die „gemischten Stämme“, das sind

a) „Gleichsilbige“ auf -es und -is wie navis oder clades (also solche, die im Nominativ und Genetiv Singular gleich viele Silben haben)

- natürlich, soweit sie nicht zu 1 b)c)d) gehören. Auch nicht hierher gehören canis, sedes, iuvenis (kein -ium) und einige Substantive, die früher Adjektive waren und daher wie Adjektive dekliniert werden (Abl. auf -i), insbesondere aequalis, familiaris, Monate auf -is.

b) Substantive, die vor dem -is im Genetiv Singular mehrere Konsonanten haben, wie ars, artis oder urbs, urbis oder imber, imbris, jedoch nicht alle diese!

Entweder lernt man, dass nur die „ungleichsilbigen“ konsonantenreichen Substantive hierhergehören - dann muss man imber und venter hinzunehmen -,

oder man lernt, dass grundsätzlich alle konsonantenreichen Substantive gemeint sind - dann muss man pater, mater, frater ausnehmen!

c) Zu dieser Klasse gehören, aber regelmäßig nur -es im Akk.Pl. bilden auch noch einige weitere Substantive, nämlich faux (dessen Singular sehr selten vorkommt; meistens lernt man fauces,-ium), nis und lis und einige pluralia tantum (die man gesondert lernen sollte, weil sie ja keinen Singular haben, an dem man die Klassenzugehörigkeit prüfen könnte…):

Alpes, Optimates, Penates, Quirites, nares, fores, Gades, Völker auf -ates, -ites (wie Samnites, Sarmates) und „offenbar konsonantenreiche“ wie Andes (Einwohner von Anjou), Anartes (Volk an der Theiß), Agrippinenses (die Kölner), Aeginenses (auf Aegina) …, dagegen eben nicht die „einkonsonantigen“ Seres,-um (Chinesen) oder Ordovices,-um (Waliser) usw.

d) schwankend -um oder -ium im Gen.Pl., aber -es im Akk.Pl. haben

- mensis, vates, parens, mus, fraus, vigiles (wenn als Substantiv plurale tantum „Feuerwehr“ gebraucht); und die Feminina auf -tas, Gen.-tatis

e) Von den Komparativen beugen plus und complures nach 2 c), wie bei den Adjektiven unten noch ausgeführt wird.

3. konsonantische Klasse

und völlig i-frei, also

Kasus
Akk.Sg. nicht n. -em
Abl. Sg. -e
Nom./Akk.Pl.n. -a
Gen. Pl. -um
Akk.Pl. nicht n. -es

sind die „konsonantischen Stämme“, das sind

a) alle sonst nicht genannten einschlägigen Substantive, insbesondere auch canis, iuvenis, sedes, pater, mater, frater, die nicht anderenortes erwähnten pluralia tantum und Defektiva (deren Klassenzugehörigkeit mangels genügend vieler Singularformen „offiziell“ ja nicht feststellbar ist) wie

fruges, -um Feldfrüchte (Singular nur -, -, frugi, frugem, -)

preces, -um Bitten (Singular nur -, -, -, -, prece)

opes, -um Hilfe (Singular nur -, opis, -, opem, ope)

vices, - Wechsel (Singular nur -, vicis, -, vicem, vice, Plural ohne Gen.)

- nicht jedoch die oben angeführten moenia, vis, fauces -

sowie celer, supplex, wenn als Substantiv und Celer, Felix und andere Adjektive, wenn als Name gebraucht

b) die in 4 g)h) genannten Adjektive und Komparative.

4. Adjektivklasse

i außer im Akk.mf., also

Kasus
Akk.Sg. nicht n. -em
Abl. Sg. -i
Nom./Akk.Pl.n. -ia
Gen. Pl. -ium
Akk.Pl. nicht n. -es

ist das Kennzeichen der Adjektivklasse. Offenbar haben wir hier „fast reine i-Stämme“.

Dieses Deklinationsmuster haben also

a) generell die Adjektive im Positiv (ungesteigert),

b) einige Substantive, die einmal Adjektive waren: aequalis, familiaris, das plurale tantum caelestes, Monatsnamen auf -is und -er wie Aprilis, September

c) Partizipien des Praesens (wie amans „liebend“), wenn sie als Adjektiv eingesetzt werden.

Werden diese Partizipien dagegen als Substantiv oder als Verbform verwendet, bilden sie den Abl.Sg. auf -e.

also: hieme ineunte „als der Winter eintritt“ (Abl.Abs. mit Partizip als Verbform)

cum ineunte „mit dem Ankömmling“ (Gebrauch als Substantiv)

aber: cum amico ineunti „mit dem kommenden Freund“ (Gebrauch als Adjektiv)

d) die Vokabel ignis (sonst 2b)) in den festen Redewendungen ferro ignique (deutsch: „mit Feuer und Schwert“) und aquo ignique interdicere („(den Gebrauch von) Wasser und Feuer untersagen“, d.h. „verbannen“). Das hängt natürlich nicht mit den Adjektiven zusammen, sondern damit, dass die 2b)-Substantive mal zu 1 gehört haben.

Leider gibt es auch hier Ausnahmen:

e) Adjektive, die als Namen gebraucht werden, und einige als Substantiv gebrauchte Adjektive sind schon bei 3a) erwähnt worden.

f) Drei Adjektive bilden den Genetiv Plural auf -um: memor, inops und vigil. Der Nominativ und Akkusativ Plural kommt bei ihnen praktisch nicht vor.

g) Acht Adjektive sind konsonantisch, beugen also nach 3. Das sind vetus, pauper, dives, princeps, particeps, compos, superstes, sospes

h) Die Komparative (wie clarior oder minor) sind ebenfalls durchweg konsonantisch, beugen also nach 3.

Nur plus und sein Kompositum complures beugen nach 2c); dieser Komparativ ohne eigenen Positiv hat ja sowieso Besonderheiten.

Zusammenfassung

Akk.Sg. Abl.Sg. Gen.Pl. Akk.Pl.
-im;n.wie Nom. -i -ium -is(-es);n.-ia febris,sitis,turris,securis,puppis,amussis,tussis;
gleichsilbige Fluss- und Städtenamen auf -is, -s und
Eleusin; Neutra auf -e,-al.-ar, auch par (Subst.n.);
pl.t.: moenia, milia, continentia
-im -i -ium -es vis
-em;n.wie Nom. -i -ium -es;n.-ia ignis in Formeln; Adj. im Positiv; Part.Pr.als Adj.,
aequalis,familiaris,caelestes(pl.t.),Monate auf -is/-er,
jedoch nicht vetus,pauper,dives,princeps,particeps,
compos,superstes,sospes,memor,inops,vigil,celer(Name,
Subst.),supplex(Subst.),Adj.als Name
-em;n.wie Nom. -i -um (-es,n.?) memor,inops,vigil
-em -e -ium -es(-is) gleichsilbige auf -es,-is,jedoch nicht febris,sitis,
turris,securis,puppis,amussis,tussis,vis,gleich-
silbige Flüsse/Städte auf -is/-es,canis,iuvenis,
sedes,aequalis,familiaris,caelestes,Monate auf -is;
schwankend mensis, vates
-em;n.wie Nom. -e -ium -es;n.-ia Part.Pr. nicht als Adj.verwendet
-em;n.wie Nom. -e -ium -es;n.-a ungleichsilbige mit mehreren Cons.+ -is im Gen.Sg.,imber,
venter;faux,nis,lis;pl.t.:Alpes,Optimates,Penates,
Quirites,nares,fores,Gades,Völker auf -ates,-ites und
mehrkons.wie Andes,Anartes,Aggrippinenses,Aeginenses;
plus,complures; jedoch parens schwankend
-em -e -ium -es mensis,vates,parens,mus,fraus,vigiles(Subst.pl.t.),
oder-um f.auf -tas,-tatis
-em;n.wie Nom. -e -um -es;n.-a alle sonst. Subst.;celer,supplex(Subst.),Adj. als
Namen; vetus,pauper,dives,princeps,particeps,compos,
superstes,sospes;Komparative außer plus,complures

Ausnahmen

Auch die konsonantische Deklination wird zur Wiedergabe griechischer Nomina benutzt, natürlich vor allem solcher, die im Griechischen nach der dortigen konsonantischen Deklination gebeugt werden.

Wörter auf -ōn,-ōntos wie Xenophon gehen im Lateinischen auf -on,-onis oder -on,-ontis.

Wörter auf -ōn,-ōnos wie Platon werfen meist im Lateinischen das -n im Nominativ ab und beugen auf -o,-onis oder -o,-inis. (Das ist der Grund, weswegen Herr Platon im Deutschen manchmal „Plato“ heißt!). Das -n kann bei einzelnen Namen aber auch bestehen bleiben (Agamemno oder Agamemnon).

Der griechische Akkusativ auf -a statt auf -em kommt vor (Salamina statt Salaminem von Salamis, Salaminis), fast regelmäßig tritt er auf bei den Fremdwörtern aër (Luft) und aether (Geist,Hauch). Ebenso wechselt im Plural der lateinische Akkusativ (Cyclopes) mit dem griechischen (Cyclopas von Cyclops,Cyclopis), manchmal selbst bei fremden, aber nichtgriechischen Namen wie Allobrogas neben Allobroges als Akk.Pl. vom gallischen Stamm der Allobroger.

„Gleichsilbige“ griechische Wörter (also auf -is, Gen. -is) werden als i-Stamm aufgefasst und bilden den Akkusativ daher auf -im oder griechisch auf -in (Amphipolim/Amphipolin von Amphipolis). Manchmal schlägt das auf den Nominativ durch: Eleusis heißt im Lateinischen Eleusin,-is (und ist dennoch i-Stamm!).

„Ungleichsilbige“ fremde Wörter (auf -is, -idis) werden (je nach poetischem Bedarf) konsonantisch oder als i-Stamm aufgefaßt, sind mindestens im Akk.Sg. aber regelmäßig „gleichsilbig“ (ohne -id-). Beispiel: Der Fluß Acis beugt Acis, Acidis, Acidi, Acim oder Acin, Aci oder Acide; Vokativ Aci.

Wörter der attischen o-Deklination (-ōs,-ō,-ō,-ōn) bilden im Lateinischen meist eine Mischung aus konsonantischen und griechischen Endungen: Berg Athos geht Atho/Athon/Athos, Athonis, Atho, Athonem, Abl. Atho, Vok. Atho/Athon oder sie gehen nach der lateinischen o-Deklination: Menelaos heißt Menelaus, Menelai…

Genusregeln

Man ist ja in den übrigen Deklinationen daran gewöhnt, aus dem Nominativ eines Substantivs auf sein Genus schließen zu können (-us m., -er m., -um n. in der o-Deklination; a-Deklination f. usw.), falls nicht eine der Regeln zum natürlichen Geschlecht etwas anderes fordert.

Das ist in der konsonantischen Deklination viel schwieriger.

Wie in der Wortbildungslehre besprochen wird, gibt es aber einige typische Endungen, die mit der Entstehung und der Bedeutung zu tun haben, wie -tas, Gen.-tatis zur Beschreibung einer Eigenschaft (antiquitas zu antiquus usw.)

Wörter mit so einer Endung haben ein typisches Geschlecht (so wie -ung im Deutschen femininum fordert).

In anderen Fällen ist eine Endung so selten, daß die wenigen Beispiele mehr oder weniger zufällig das gleiche Geschlecht haben (-t für neutrum z.B.). Das alles zusammen ergibt ein wenig solides Regelwerk, mit dessen Hilfe die Arbeit des genus-Paukens etwas vermindert werden soll.

Danach ist

masculinum

-or (-oris), -os (-oris), -er, -is (ungleichsilbig), -es (ungleichsilbig, aber nicht -edis oder -etis), -nis, -guis, -ex (-icis)

jedoch sind femininum: linter, cuspis, cassis;

neutrum: Pflanzen auf -er wie papaver (Mohn) und piper (Pfeffer); marmor, aequor, os, cadaver, iter, verbera Pl., ver und aes (was ja nicht wirklich auf -es geht!)

genus naturale z.b. bei arbor f. Baum

femininum

-o (-onis und -inis), -as, -aus, Konsonant+s einschließlich -x (außer -ex,-icis m.), -is (gleichsilbig; außer -nis m. und -guis m.), -es (gleichsilbig oder -etis oder -edis), -us (-udis oder -utis)

jedoch sind masculinum: ordo, sermo, pugio, as, fons, mons, pons, lens, grex, calix, pes, paries; meinethalben noch caulis, der Strunk (Kohl) und acinaces, der orientalische Krummsäbel

neutrum: vas

genus naturale z.B. bei leo m. Löwe, draco m. Drache, trio m. Dreschochse (septentriones die 7 Dreschochsen = die Pleiaden), Apis (-is) m. der Apisstier, fas und nefas n. (indeklinabel) „Recht und Unrecht“ (günstiges und ungünstiges Schicksal)

neutrum

-a, -c, -e, -l, -men, -t, -ar, -ur, -us (außer -udis oder -utis f.; nicht -aus f.), -or (außer -oris m.), -os (außer -oris m.)

jedoch sind masculinum: sal Salz, sol Sonne (ginge auch als genus naturale durch);

femininum: tellus Erde (auch eigentlich genus naturale), dos (dotis) Gabe

genus naturale auch bei Tieren auf -ur und -us wie vultur m. Geier, sus mf. Schwein, grus f.(selten m.) Kranich, mus m. Maus, lepus m. Hase

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