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lokativ

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lokativ [2020/12/08 19:49]
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lokativ [2021/10/21 19:19] (aktuell)
radix politisch korrekt "indoeuropäisch" statt "indogermanisch"
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 Der **Lokativ** (lateinisch: //locativus//, zu lat.: //locus// = „Ort“) ist ein Begriff aus der Grammatik und bezeichnet einen in verschiedenen Sprachen vorkommenden Fall (Kasus). Substantive, die im Lokativ stehen, haben zumeist die Funktion von Ortsangaben. Teilweise können neben dem eigentlichen Lokativ noch weitere Lokalkasus vorkommen, die sehr differenziert angeben, in welcher räumlichen Beziehung ein Objekt zu einem Ort steht (in, auf, unter, bei, hinein, heraus, nah, entfernt &c.). In Sprachen, die keinen gesonderten Fall für Ortsangaben haben, wird diese Aufgabe in der Regel von Präpositionen übernommen. Der **Lokativ** (lateinisch: //locativus//, zu lat.: //locus// = „Ort“) ist ein Begriff aus der Grammatik und bezeichnet einen in verschiedenen Sprachen vorkommenden Fall (Kasus). Substantive, die im Lokativ stehen, haben zumeist die Funktion von Ortsangaben. Teilweise können neben dem eigentlichen Lokativ noch weitere Lokalkasus vorkommen, die sehr differenziert angeben, in welcher räumlichen Beziehung ein Objekt zu einem Ort steht (in, auf, unter, bei, hinein, heraus, nah, entfernt &c.). In Sprachen, die keinen gesonderten Fall für Ortsangaben haben, wird diese Aufgabe in der Regel von Präpositionen übernommen.
  
-In manchen indogermanischen Sprachen haben sich Reste eines im Urindogermanischen vorhandenen Lokativs erhalten. So gibt es in der lateinischen Sprache den Lokativ als eigene Form noch bei den Namen von Städten und kleineren Inseln – sofern diese Singularformen der o- oder a-Deklination bilden (bspw.: //Romae// = „in Rom“) – sowie in den Formen //domi// (= „zu Hause“), //ruri// (= „auf dem Land“), //humi// (= „auf dem Boden“) und vesperi (= „am Abend“). In allen anderen Fällen wird statt des Lokativs entweder der reine Ablativ oder eine Präpositionalphrase verwendet.+In manchen indoeuropäischen Sprachen haben sich Reste eines im Urindoeuropäischen vorhandenen Lokativs erhalten. So gibt es in der lateinischen Sprache den Lokativ als eigene Form noch bei den Namen von Städten und kleineren Inseln – sofern diese Singularformen der o- oder a-Deklination bilden (bspw.: //Romae// = „in Rom“) – sowie in den Formen //domi// (= „zu Hause“), //ruri// (= „auf dem Land“), //humi// (= „auf dem Boden“) und vesperi (= „am Abend“). In allen anderen Fällen wird statt des Lokativs entweder der reine Ablativ oder eine Präpositionalphrase verwendet.
  
-Der Lokativ gibt den Ort eines Geschehens an (Frage: "wo?"). Außer in den erwähnten Fällen der a- und o-Deklination (bei denen er stets gleich dem jeweiligen Genitiv ist, z. B.: //Romae// = „in Rom“, Delī = „auf Delos“) wird er durch den Ablativ des Ortes ersetzt (bspw.: //Carthagine// = „in Karthago“, //Athenis// = "in Athen").+Der Lokativ gibt den Ort eines Geschehens an (Frage: "wo?"). Außer in den erwähnten Fällen der a- und o-Deklination (bei denen er stets äußerlich gleich dem jeweiligen Genitiv ist, z. B.: //Romae// = „in Rom“, Delī = „auf Delos“) wird er durch den Ablativ des Ortes ersetzt (bspw.: //Carthagine// = „in Karthago“, //Athenis// = "in Athen").
  
 Der altlateinische Lokativ lautete „Romai“ und „Deloi“. Er existierte auch in anderen Stammklassen; heute übernimmt der Ablativ die Funktion des Lokativs, meist mit einer Präposition. Der altlateinische Lokativ lautete „Romai“ und „Deloi“. Er existierte auch in anderen Stammklassen; heute übernimmt der Ablativ die Funktion des Lokativs, meist mit einer Präposition.
lokativ.txt · Zuletzt geändert: 2021/10/21 19:19 von radix