Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.
zur_lateinischen_grammatik [2010/03/28 08:18] 93.219.186.173 angelegt |
zur_lateinischen_grammatik [2020/12/08 19:49] |
||
---|---|---|---|
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
- | Abriss der Grammatik | ||
- | Für die Sprachen, die zur Westgruppe der indogermanischen Sprachen gehören, ist es üblich, Grammatiken nach dem Muster der lateinischen Grammatik aufzustellen, | ||
- | |||
- | Das bedeutet praktisch, dass die lateinischen Fachbegriffe viel häufiger verwendet werden als z.B. die deutschen, weswegen Grammatik mitunter in Fachvokabelpaukerei ausartet. (Solche Fachwörter, | ||
- | |||
- | Alle diese Sprachen sind flektierende Sprachen. das heißt, sie verändern Wortformen: „Häuser“ zu „Haus“, „ging“ zu „gehen“… („flektierend“ heißt „beugend“. Der Gegensatz sind agglutinierende („zusammenballende“) wie Chinesisch oder Indianersprachen, | ||
- | |||
- | Für diese Grammatiken gilt dann: | ||
- | |||
- | 1. | ||
- | 1. Einteilung | ||
- | |||
- | Grammatik im allgemeinen Sinn (Sprachlehre) wird eingeteilt in einige Gebiete, die aber an Schulen selten als eigenständiger Bereich erwähnt werden: | ||
- | |||
- | Phonologie (Lautlehre): | ||
- | |||
- | Vokabeln: | ||
- | |||
- | Vokal Selbstlaut (a,e,i,o,u; y; ä,ö,ü) | ||
- | |||
- | Konsonant Mitlaut (b,d,f,g …) | ||
- | |||
- | Diphthong Zwielaut (au, ei, eu…) Die Laute sind übrigens zu scheiden von den Buchstaben, mit denen sie dargestellt werden! Ob man „ks“ schreibt wie in „Hexe“, „Häcksel“, | ||
- | |||
- | Orthographie (Rechtschreibung): | ||
- | |||
- | Metrik (Vokal-)Längenlehre, | ||
- | |||
- | Behandelt als klassische Sparten der Grammatik werden dagegen meist | ||
- | |||
- | Grammatik im engeren Wortsinn (Formenlehre): | ||
- | |||
- | Syntax (Satzlehre): | ||
- | |||
- | Es gibt im übrigen einen fließenden Übergang zu den Gebieten, die sich mehr mit dem Inhalt des Gesagten beschäftigen, | ||
- | |||
- | 1. | ||
- | 2. Grammatik (im engeren Sinne: Wortkunde) | ||
- | |||
- | Wörter werden eingeteilt nach Wortarten und diese nach drei Wortartengruppen. | ||
- | |||
- | Die erste Gruppe umfasst die Wortarten, die man deklinieren (nach Fällen beugen kann), die Nomina (Namenwörter; | ||
- | |||
- | Substantiv Hauptwort („Haus“, | ||
- | |||
- | Adjektiv Eigenschaftswort („blau“, | ||
- | |||
- | Artikel Geschlechtswort („der“, „die“, „das“, „ein“; diese Wortart wird im Lateinischen nicht gefunden!) Pronomen Fürwort („ich“, „dein“, „wer?“, „derjenige“, | ||
- | |||
- | und eine Wortart, die man nach der Bedeutung der Wörter gebildet und traditionell hier eingefügt hat, obwohl die Wörter selbst gar nicht immer deklinierbar sind, nämlich das | ||
- | |||
- | Numerale Zahlwort; Mehrzahl Numeralia („eins“, | ||
- | |||
- | Die zweite Gruppe umfasst nur eine Wortart, die man konjugieren (nach Personen beugen) kann, das | ||
- | |||
- | Verb Tätigkeitswort („laufen“, | ||
- | |||
- | Die dritte Gruppe umfasst die Wortarten, die nicht gebeugt werden können, die Partikel („kleinen Wörter“). Das sind | ||
- | |||
- | Adverb Umstandswort, | ||
- | |||
- | Konjunktion Bindewort („und“, „oder“, aber auch „dass“, „wenn“, „weil“, „sooft“) | ||
- | |||
- | Präposition Verhältniswort („an“, # # ab hier Textbaustelle # #auf, wegen, zum) Interjektion Ausrufwort (pfui!, au!, Himmelkruzifixsackerment!) | ||
- | |||
- | 2.1. Nomina Die Nomina bilden Formen der Flexion (Beugung) nach der Dreiteilung 2.1.1. Casus Fall, das kann sein Nominativ 1. Fall, Werfall (der Bauer, die Eltern) Genitiv 2. Fall, Wesfall (des Bauern, der Eltern) Dativ 3. Fall, Wemfall (dem Bauern, den Eltern) Akkusativ 4. Fall, Wenfall (den Bauern, die Eltern) Das Deutsche hat nur diese vier Fälle und steht damit etwa in der Mitte. Ursprüngliche indogermanische Sprachen haben nämlich acht, aber die Zahl nimmt in der Sprachentwicklung immer mehr ab: Im Lateinischen werden noch sechs Fälle unterschieden, | ||
- | |||
- | 2.1.2. Numerus Anzahl (Mehrzahl Numeri), das kann sein Singular Einzahl (der Baum) Plural Mehrzahl (die Bäume) | ||
- | |||
- | Manche Sprachen kennen noch den Dual Zweizahl, um die Besonderheit eines zusammengehörigen Paares zu beschreiben. Ein ferner Abklatsch davon ist etwa Hand, beide Hände, zwei Hände für Singular, Dual, Plural. Insofern ist beide als Dual von zwei der einzige deutsche Dual. Manche Nomina sind singulare tantum Einzahlwort; | ||
- | |||
- | 2.1.3. Genus Geschlecht (Mehrzahl Genera), das kann sein masculinum männlich (er, der Mann) femininum weiblich (sie, die Frau) neutrum sächlich (es, das Buch) | ||
- | |||
- | Das Geschlecht richtet sich dabei entweder nach der Wortform (dem Wortende), z.B. sind alle deutschen Substantive auf -chen neutrum (Hündchen, Mädchen, Schräubchen) , das ist das genus grammaticale das grammatische Geschlecht, oder das Geschlecht richtet sich nach der Wortbedeutung, | ||
- | |||
- | Übrigens ist der deutsche Plural geschlechtslos! Es gibt immer nur eine Form für alle Geschlechter: | ||
- | |||
- | 2.1.4. Die Adjektive (und später die Adverbien und die Verbform der Partizipien) kennen eine weitere Art der Flexion (Beugung), nämlich die Komparation (Steigerung) nach Positiv Grundform (gut, geeignet) Komparativ Vergleichsform (besser, geeigneter) Superlativ Höchstform (best, geeignetest) Verwendet man Komparativ und Superlativ nicht in Vergleichen, | ||
- | |||
- | 3. Unterteilungen der Wortarten Bei einigen Wortarten, die zu den Nomina gezählt werden, werden Unter-Wortarten unterschieden. So kennt man bei den - Substantiven das nomen proprium (Eigenname: Hans, Deutsche, Anden) neben dem Sachwort, | ||
- | |||
- | - Artikeln den bestimmten (das) und den unbestimmten (ein) | ||
- | |||
- | - Pronomina eine ganze Reihe von Typen: Pronomen personale persönliches Fürwort (ich, du, sie) | ||
- | |||
- | reflexivum rückbezügliches (sich) | ||
- | possessivum besitzanzeigendes (mein, dein, ihr) Auch das kann in der 3. Person reflexiv (sein Haus) und nichtreflexiv (dessen Haus) sein. | ||
- | demonstrativum hinweisendes (dieser, jener) | ||
- | relativum bezügliches (derjenige, welcher) Das gibt es auch als | ||
- | rel. indefinitum unbestimmt bezügliches (jeder, der ; alles, was) | ||
- | interrogativum fragendes (wer? was? welches?) | ||
- | indefinitum unbestimmtes (jemand, jeder, niemand, keiner, nichts) | ||
- | correlativum wechselbezügliches (so, wie; so einer, wie), auch wieder indefinit: irgendsoeiner, | ||
- | |||
- | Es gibt außerdem einige Adjektive und einige Adverbien, die den Pronomina so nahestehen, dass sie Pronominaladjektiv einer, allein, ein ganzer, ein anderer oder Pronominaladverb genannt werden. Die Pronominaladverbien werden dabei genauso eingeteilt wie die Pronomina selber, also Interrogativa (wo? wann?), Demonstrativa (hier, dorthin, daher, ebendort), Indefinita (irgendwo, anderswohin) usw. | ||
- | |||
- | - Bei den Numeralia schließlich unterscheidet man Cardinale Grundzahl (eins, zwei, drei…) Ordinale Ordnungszahl (der erste, zweite, dritte…) Distributivum Einteilungszahl (je ein, je zwei…; einfach, zweifach, dreifach…) Adverbiale Zahladverb (einmal, zweimal, dreimal…) | ||
- | |||
- | 4. Verben Verben sind sehr viel formenreicher als Nomina. Zunächst einmal kennt man die Verbformen, die zu einer bestimmten Person („ich, du, er“) gehören, das sind die Formen des 4.1. verbum finitum „(auf die Person) begrenztes Verb“ Hier wird in Fünfteilung unterschieden 4.1.1. Person 1.Person ich laufe, wir laufen 2.Person du läufst, ihr lauft, lauf! 3.Person er läuft, sie laufen | ||
- | |||
- | 4.1.2. Numerus Anzahl Das ist Singular (ich laufe) oder Plural (wir laufen) wie bei den Nomina. Den Dual („wir beide lieben einander“) als besondere Form überlassen wir dem Altgriechischen. | ||
- | |||
- | 4.1.3. Tempus Zeit; Mehrzahl Tempora Hier werden drei Hauptzeiten und drei Nebenzeiten unterschieden. Die Hauptzeiten sind Präsens Gegenwart (ich liebe, du gehst) Imperfekt (Präteritum) Vergangenheit (ich liebte, du gingst) Futur (Futur I) Zukunft (ich werde lieben, du wirst gehen) Im Deutschen werden offensichtlich manche Formen (wie das Futur) nicht durch echte Beugung, sondern durch Umschreibung mit Hilfs-Verben (sein, werden, haben) gebildet. Das ist generell in indogermanischen Sprachen so, wenngleich der Umfang dieses Hilfseinsatzes unterschiedlich ist. Die drei Nebenzeiten sind Perfekt vollendete Gegenwart (ich habe geliebt, du bist gegangen) Plusquamperfekt vollendete Vergangenheit (ich hatte geliebt, du warst gegangen) Futurum exactum (Futur II) vollendete Zukunft (ich werde geliebt haben, du wirst gegangen sein) Tatsächlich ist der Gebrauch der Tempora in verschiedenen Sprachen unterschiedlich, | ||
- | |||
- | 4.1.4. Modus Aussageweise; | ||
- | |||
- | 4.1.5. Genus verbi Aktionsart Hier wird unterschieden zwischen Aktiv Tatform (er wäscht) Passiv Leideform (er wird gewaschen) In manchen Fällen gibt es auch noch ein Medium „Mittelform“ (er wäscht sich), wenn Aktiv und Passiv zusammenfallen. Es gibt auch Fälle, in denen die grammatische Form und die Bedeutung im Genus nicht übereinstimmen. Die deutsche Form ich heiße Klaus ist beispielsweise der Form nach Aktiv, aber der Bedeutung nach Passiv (Sie bedeutet ja „ich werde (von anderen) genannt“ im Unterschied zum aktiven „ich heiße dich Adam“) Verben mit dieser Besonderheit heißen Deponens (Mehrzahl Deponentia; im engeren Sinne sind dies allerdings nur die mit aktiver Bedeutung in passiver Form wie ich werde verrückt in der aktiven Bedeutung „ich schnappe über“ im Gegensatz zur passiven Bedeutung „Der Schrank wird verrückt“.) | ||
- | |||
- | 4.2. verbum infinitum „unbegrenztes Verb“ Das sind also die Formen ohne bestimmte Person. Da haben wir Infinitiv Nennform (lieben, geliebt haben, lieben werden, geliebt werden, geliebt worden sein…) in Aktiv und Passiv und in den Zeiten Präsens, Perfekt und Futur Partizip Mittelwort. Das sind vom Verb abgeleitete Adjektive (liebend, geliebt) in Präsens aktiv und Perfekt Passiv und allen Formen wie ein Adjektiv. Gerundium Das ist der als Substantiv verwendete Infinitiv. Im Deutschen erkennt man ihn an der Großschreibung: | ||
- | |||
- | 5. Syntax Die Satzlehre als zweites Teilgebiet der Sprachlehre behandelt Satzteile und Satzkonstruktionen. Entsprechend ist bei der Frage nach einem Wort im Satz sorgfältig zu unterscheiden zwischen seiner Grammatik und seiner Syntaxfunktion, | ||
- | |||
- | 5.1. Einfacher Satz Ein einfacher (nicht erweiterter Satz) kommt in den drei Spielarten expressio Aussagesatz Der Bauer pflügt. rogatio Fragesatz Pflügt der Bauer? imperativa Befehlssatz Pflüge! vor. Nachdem die Byzantiner die Satzzeichen erfunden haben, erkennt man die Spielart leicht am Satzende. Bei den Fragesätzen wird übrigens zwischen Wortfragen (mit Fragewort: Wer hat wem was wie weggenommen? | ||
- | |||
- | 5.2 Erweiterungen eines Nomens Jedes Nomen (also zunächst das Nomen des Subjekts oder das Prädikatsnomen) kann erweitert werden, zum Beispiel durch Adjektive, Partizipformen oder andere Nomina: Der Bauer > Der fleißige Bauer, der arbeitende Bauer, der dritte Bauer, der Bauer Meyer, der Bauer dieses Gutsherren… Er ist Schmied > Er ist ein guter Schmied, seines Glückes Schmied, der Schmied des Dorfes, der einzige Schmied im Umkreis… So etwas heißt Attribut Beifügung. Das Attribut gehört mit zu dem Satzteil, zu dem das Nomen gehört, welches näher bestimmt wird. Attribute von Attributen sind durchaus üblich: Der Knopf der Uniform des großen Kurfürsten… (Uniform zu Knopf, Kurfürst zu Uniform, groß zu Kurfürst; alles zusammen ist ein zusammengesetztes Attribut zu Knopf) Wenn ein Attribut aus einem Substantiv im gleichen Casus, Numerus und (möglichst) Genus wie das Bezugswort besteht, dann heißt dies als Unterform des Attributs eine Apposition „an-die-Seite-Stellung“ (Der Bauer Hans; der Bauer, mein Freund; das Ehepaar Schulze, meine Gäste; das Haus des Meisters Eder …) | ||
- | |||
- | 5.3 Erweiterungen einer Verbform Es gibt drei typische Erweiterungen von Verbformen (also beispielsweise Prädikaten). Sie werden zu dem Satzteil gerechnet, zu dem auch die Verbform gehört. 5.3.1 Erstens kann die Verbform von einem Nomen begleitet werden, das bezeichnet, worauf sich die Tätigkeit bezieht: Ich wasche das Kind, sage es dem Vater, gedenke des Verstorbenen… Diese Erweiterung heißt Objekt Objekte stehen immer in einem für die Situation typischen Casus, der allerdings niemals ein Nominativ (oder Vokativ) ist. Deswegen werden diese objektbildenden Fälle als Casus obliquus abhängiger Fall; Mehrzahl Casus obliqui dem Casus rectus „aufrechter“ Fall Nominativ/ | ||
- | |||
- | 5.3.2 Zweitens kann zu der Verbform eine adverbielle Bestimmung treten. Diese Bestimmung gibt Antwort auf die Frage der Umstände der Handlung. „Adverbiell“ heißt „zum Verb“ und so trifft es sich günstig (ist aber eher zufällig), dass viele adverbielle Bestimmungen aus Adverbien bestehen (oft, hier, günstig). Die adverbiellen Bestimmungen können aber auch aus einer Präposition und einem Nomen bestehen (auf dem Dach, während des Regens, ins Haus). Die adverbiellen Bestimmungen werden nach der Art der Bestimmung in unübersichtlich viele Arten eingeteilt (die später im Zusammenhang mit Nebensätzen wichtig werden): Adverbielle Bestimmung… lokal des Ortes (hier, dorthin, von drüben, ins Gras…); temporal der Zeit (heute, seit gestern, im Mai…, davor, danach) mit den Untertypen | ||
- | |||
- | iterativ der Wiederholung (jedes Mal, immer wieder), | ||
- | inversiv des jähen Wechsels (plötzlich, | ||
- | koinzident des Zusammenfallens (gleichzeitig, | ||
- | |||
- | kausal des Grundes (darum, wegen des Regens); final des Zieles (Zweckes) (dafür, zur Vermeidung von…); konsekutiv der Folge (damit, dadurch) konzessiv der Einräumung (abgesehen von…, trotz der…, obgleich) komparativ des Vergleichs (so - wie) | ||
- | |||
- | 5.3.3. Die dritte Art der Verberweiterung nimmt eine Mittelstellung zwischen Attribut und adverbieller Bestimmung ein. Das Prädikativum erweitert das Prädikat mit einer Apposition zu einem anderen Nomen (meist dem Subjektsnomen): | ||
- | |||
- | 5.4. Das ist es eigentlich mit den Satzteilen im einfachen oder erweiterten Satz. Es gibt noch ein paar Einwürfe und Einschübe, die offiziell nicht als Bestandteil des Satzes und daher nicht als Satzteil zählen wie Vokative oder Interjektionen. (Im Deutschen werden sie daher mit Komma, Klammern, Gedankenstrichen vom Satz getrennt:) Holger, komm her! Pfui, schäm dich! Alle Satzteile und Teile von Satzteilen können in Reihungen und Aufzählungen auftreten; soweit hier Konjunktionen verwendet werden, gehören sie zum Satzteil. z.B. gereihtes Prädikat: Er kam, sah und siegte. Auch die einfachen oder erweiterten Sätze (zusammengefasst: | ||
- | |||
- | 5.5 Bleibt der zusammengesetzte Satz, die Periode. Sie ist aus Haupt- und Nebensätzen zusammengesetzt. Grundregel ist hierbei: Jeder Satzteil eines Satzes kann durch einen Nebensatz ersetzt (oder ergänzt) werden. Nebensätze sollten also nichts Neues bringen. Gemein ist nur, dass Nebensätze auch Sätze sind, deren Satzteile durch Nebensätze (zweiten Grades) ersetzt werden können usw. Die Nebensätze werden entweder nach der Art des ersetzten Satzteiles oder, im Falle der adverbiellen Bestimmung, nach deren Art benannt. So entstehen z.B. Subjektssätze Wer das liest, ist doof. Attributssätze (Relativsätze) Der Bauer, dessen Hof versteigert wurde, … Objektsätze Sage mir, wo du warst, wem du begegnet bist und ob du Hunger hast. (indirekte Fragen) Dies bewirkt, dass die Tür zugeht. Prädikatserweiterungen (für ein Prädikatsnomen) Die Sache ist, dass wir kein Geld haben. Konjunktionalsätze Das sind die eine adverbielle Bestimmung ersetzenden Nebensätze. Sie heißen so, weil sie mit typischen Konjunktionen beginnen: lokal des Ortes (wo das passierte, | ||
- | |||
- | iterativ der Wiederholung (jedes Mal, wenn das passierte; sooft das passierte, | ||
- | inversiv des jähen Wechsels (als plötzlich das passierte; kaum, als es passierte, | ||
- | koinzident des Zusammenfallens (indem das passierte, während das passierte, | ||
- | |||
- | kausal des Grundes (weil das passierte, | ||
- | |||
- | als er die offene Tür erblickte. | ||
- | bevor er seinen Mantel abgelegt hat. | ||
- | |||
- | Aber da wird im Deutschen sehr stark geschludert (insbesondere, | ||
- | |||
- | 5.6 Und schließlich können Sätze Konstruktionen enthalten. Darunter versteht man die Verwendung bestimmter Casus oder Verbformen in einer für die jeweilige Sprache typischen (also oft schwer übersetzbaren) Weise. Die Konstruktion ersetzt einen Satzteil wie ein Nebensatz. Eine typische deutsche Konstruktion ist z.B. die Infinitiv-Konstruktion mit um - zu stellvertretend für einen Finalsatz: Um früh heimzukommen, | ||
- | |||
- | Konstruktionen muss man also einzeln kennen lernen; sie gehorchen keiner sprachübergreifenden Regel. |