(Ich setze voraus, dass die Regeln für das PC bekannt sind.)
1. Das PFA ist nachzeitig, das heißt, dass die Handlung des PFA NACH der Handlung des übergeordneten Prädikats stattfinden wird.
2. Da im Dt. ein solches Partizip nicht existiert, ist eine wörtliche Übersetzung unmöglich, man bildet stattdessen
i.d.R. einen Gliedsatz, z. B. einen Relativsatz oder Kausalsatz.
3. Da das übergeordnete Prädikat oft in der Vergangenheit steht, kann man das PFA meistens nicht einfach mit Futur übersetzen. Eine mögliche Umschreibung ist „im Begriff sein etwas zu tun“. Das klingt im Dt. zwar holprig, gibt aber zumindest einen ersten Eindruck vom Satzinhalt. Den Stil kann man immer noch verbessern.
4. Anders als bei den anderen Partizipien ist auch ein finaler Sinn (Angabe des Zwecks) möglich, dann kann man mit „um zu...“ oder mit „wollen“ übersetzen.
5. Ohne Beispielsatz ist die Erklärung etwas schwierig. Also liefere ich einen: Homines oraculum consulturi Delphos profecti sunt.
(consulturi ist natürlich das PFA und bezieht sich auf homines.)
A (Relativsatz): Menschen, die im Begriff waren, das Orakel zu befragen, reisten nach Delphi.
B (kausaler Gliedsatz mit finalem Sinn): Menschen reisten nach Delphi, weil sie das Orakel befragen wollten.
C (finaler Sinn): Menschen reisten nach Delphi, um das Orakel zu befragen.
Natürlich kann das „wollten“ aus Möglichkeit B auch in A verwendet werden (oder das „im Begriff“ aus A in B).
Ich hoffe, die Auskunft hat geholfen. Weitere Beispiele und ausführlichere Erläuterungen finden sich übrigens in jeder Grammatik...:-)
Vale!