Lieber Lateiner, könnte eure Hilfe wirklich gut gebrauchen!
Habe mich für eine Schulklasse bereit erklärt, das folgende Gericht nachzukochen:
Minutal Matianum: Adicies in caccabum oleum, liquamen, cocturam, concides porrum, coriandrum, esicia minuta. Minutal Matianum: Adicies in caccabum Oleum, Liquamen, cocturam, concides porrum, Coriandrum, esicia minuta. Spatulam porcinam coctam tessellatim concides cum sua sibi tergilla. Spatulam porcinam coctam concides tessellatim cum sua sibi tergilla. Facies ut simul coquantur. Facies ut simul coquantur. Media coctura mala Matiana purgata intrinsecs concisa tessellatim mittes. Media coctura mala Matiana purgata intrinsecs concisa tessellatim Mittes. Dum coquitur, teres piper, cuminum, coriandrum viridem vel semem, mentam, laseris radicem, suffundes acetum, mel, liquamen, defritum modice et ius de suo sibi, aceto modico temperabis. Dum coquitur, teres piper, cuminum coriandrum viridem vel semem, mentam, laseris radicem, suffundes acetum, mel, Liquamen, defritum modice et ius de suo sibi, Aceto modico temperabis. Facies ut ferveat. Facies ut ferveat. Cum ferbuerit, tractam confringes et ex ea obligas, piper asparges et inferes. Cum ferbuerit, confringes tractam et ex ea obligas, piper Asparges et inferes.
Da es keine überlieferten Mengenangaben zu geben scheint, versuchte ich mit dem folgenden Rezept: (gefunden bei: www.celtic.org)
An sich schmeckt es ganz gut. Es erscheint mir nur ein bißchen sehr süß! (Um einiges süßer, als ich es z.B. aus der Chinesischen Küche kenne!)
Da wäre ich auch schon bei meinen Fragen:
1.) Weiß vielleicht jemand von euch, ob die alten Römer „kleine Schleckermäulchen“ waren? Und wenn ja, gibt es dazu auch eine Textstelle??
2.) Gibt es überhaupt relevante Texte zum Thema: Essen und kullinarische Vorlieben? Welche?
und 3.) Hat jemand vielleicht sogar ein anderes/besseres Rezept zu diesem Gericht, dass sie/er mir geben könnte?
Ich fände es schön, den Jugendlichen dieses Gericht so authentisch wie möglich reichen zu können und würde mich daher über jede Anregung, jeden Tipp und jeden Quellenverweis richtig freuen!!
Danke, für eure Hilfe!!!
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Leider bin ich, was Essen angeht, in erster Linie Konsument und kann Dir daher zu Deinem Rezept keinen fachmännischen Rat beisteuern.
Hier gibt es durchaus Leute, die sich auch schonmal mit römischer Küche befaßt habe,; aber anscheinend sind die alle außer Dienst.
Ich erinnere mich, in Wien einmal ein Lungenhaschee gegessen zu haben. Von daher stehe ich dem Lungenbraten ... vorsichtig gegenüber; aber ich werde ja ohnehin nicht in die Lage kommen, Dein Rezept auszuprobieren. Interessant klingt es schon.
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Asant (Ferula assa-foetida), auch bekannt als Stinkasant (hindi: हिंग Hing, urdu: Hei-ng) oder Teufelsdreck[1], ist eine bis zu 4 m hohe, mehrjährige, krautige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler. Sie liefert beim Einschneiden der freigelegten, etwa 15 cm dicken Wurzel ein stark nach Knoblauch schmeckendes Gummiharz. Es wird in Afghanistan, Pakistan, im Iran und in Indien als Gewürz benutzt, welches vor allem in der indischen Küche Verwendung findet
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Lateinhelfer am 13.11.09 um 20:55 Uhr (Zitieren) I
unsere (Ur-)Großeltern haben ein Rindvieh, bzw. Schwein noch vollständig aufgegessen...
(bis auf Hufe und Klaue)
Wenn ein Schwein geschlachtet wurde
(Ich habe noch Hausschlachtung
bei einem Onkel von mir kennengelernt!),
wurde die arme Sau vollständig verwertet!
Aber auch nichts wurde verschwendet,
Körperteil die, äh, vielleicht unästhetisch aussahen,
bzw. gewisse Assoziationen hervorrufen konnten,
wurden durch den Fleischwolf gedreht und verwurstet (im Naturrdarm!)
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
"Wir sind verwöhnt....
unsere (Ur-)Großeltern haben ein Rindvieh, bzw. Schwein noch vollständig aufgegessen...
(bis auf Hufe und Klaue)"
Das kenne ich auch noch. Wir Kinder mussten die Gedärme am Bach mit einem Holspatel waschen und am Tag der Schlachtungen gab es „Blutschmarrn“ auf dem Tisch.
Wenn es sich bei dem Schlachttier um ein Schwein handelte, so waren meine Eltern besonders „nervös“! Es galt nämlich, den Schädel schleunigst zu verstecken, denn es gab immer jemanden, der daraus aus war, ihn zu stehlen. War er mal gestohlen, so landete er beim Dorfwirten und dieser wiederum lud zum großen „Sauschädel essen“ ein! Der Bestohlene hatte nun aber auch schon gleich den 2. Schaden: Dieser mußte jetzt auch noch die dabei anfallende Zeche zahlen!!
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Aber jetzt, nachdem ich von Trimalchions Gelagen erfahren durfte, erscheint mir unser geplantes Mahl plötzlich etwas ...„dürftig“ !
(Ich hoffe nur, die Kids haben Petronius noch nicht gelesen, - um keine zu große Erwartunghaltung mitzubringen! ;-))
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Dieses CENA TRIMALCHIONIS lässt mir absolut keine Ruhe mehr! (Obwohl ich eigentlich Wichtigeres zu tun hätte.)
Dabei kann es sich doch keinesfalls um einen Tatsachenbericht handeln .... oder?
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Kürzlich ist ein Film gesendet worden mit dem Titel „Zwischen Luxus und Dekadenz – Antike Traumpaläste am Golf von Neapel“. Was dort über die Gelage der Römer berichtet worden ist, kam der Cena Trimalchionis schon recht nahe. Vogelzungen als Delikatesse ...
Zwar handelt es sich um eine Satire, aber eine gute Satire muß, damit sie funktioniert, eine Grundlage in der Realität haben. Es braucht den Luxus, um ihn übertrieben darzustellen.
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
MagistraStephania am 15.11.09 um 2:12 Uhr (Zitieren)
Liebe Kornelia,
wenn Du immer noch an Rezepten interessiert bist, dann rühre Dich einfach nochmal kurz.
Ich kann Dir aufbereitete (sprich nach modernen Maßstäben kochbare) Rezepte schicken, da ich von Berufswegen regelmäßig römisch koche.
Liebe Grüße,
Stephania.
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Kornelia, du hast geschrieben:
„An sich schmeckt es ganz gut. Es erscheint mir nur ein bißchen sehr süß! “ und
„Für Kinder wird natürlich kein Weiswein verkocht. Die bekommen anstatt eingekochten Traubensaft!“
auch ein süßer Weißwein ist - verglichen mit Traubensaft, nicht wirklich süß. kWenn du also 1:1den Wein durch Traubensaft ersetzt, wird das Ganze natürlich sehr süß. Ich würde nur einen Schuß Traubensaft nehmen und dann mit etwas Zitrone abschmecken.
(Bei Hühnerfrikassee kann man geschmacklich den Weißwein auch sehr gut durch Zitronensaft ersetzen).
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Danke Hilde,
ja, das macht Sinn! Ich werde Deinen Ratschlag gleich beim nächsten Versuch beherzigen.
Danke, für den Tipp!
kornelia
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
MagistraStephania am 15.11.09 um 13:07 Uhr (Zitieren) I
Römisches Menü, 3 Gänge (für 10-15 Personen)
Gustatio (Vorspeise)
Moretum (Kräuterkäse)
Antiker Beleg: Columella, De rustica libri XII, 59.
Zutaten: 1 kg Schafs- oder Weißkäse, 1 Becher Joghurt oder Quark, Knoblauch nach Geschmack, Olivenöl, weißer Balsamico, 1 Bund Lauchzwiebeln, je zwei bis drei Bund Minze, Rauke, Koriander, Petersilie und Liebstöckel, Honig, Pfeffer
Zubereitung: Kräuter und Knoblauch waschen, putzen, hacken. Zusammen mit Schafskäse und Joghurt/Quark in eine große Schüssel geben. Vermengen. Mit Honig, Öl, Essig und Pfeffer abschmecken. Mit den Honig nicht allzu großzügig umgehen. Dazu wird Brot gereicht.
Mense Prima (Hauptgericht)
Minutal ex praecoquiis (Ragout mit Aprikosen)
Antiker Beleg: Marcus Gavius Apicius, De re coquinaria 4, 3, 6.
Zutaten: 1 Kilo Schweinegulasch, Olivenöl, 2 große Zwiebeln, ½ Flasche Rotwein, 300 g getrocknete Aprikosen (die ein paar Stunden vor dem Kochen in Wasser eingeweicht werden), Sojasauce, Pfeffer, gemahlener Kreuzkümmel, Minze, Honig, Balsamico
Zubereitung: Fleisch mit gehackten Zwiebeln in Olivenöl anbraten, mit Wein und Sojasauce ablöschen. Aufkochen lassen und halbierte Aprikosen zufügen. Schmoren lassen bis Fleisch gar ist, bei Bedarf Wasser zugeben. Kräftig würzen und mit Minze abschmecken.
Mensa Secunda (Nachspeise)
Patina de piris (Birnenauflauf)
Antiker Beleg: Marcus Gavius Apicius, De re coquinaria 4, 2.
Zubereitung: Backofen auf 180 Grad (Ober- und Unterhitze, nicht Umluft, sonst wird das Ganze zu trocken) vorheizen. Birnen schälen, entkernen und in mittelgroße Stücke schneiden. In einer vorher mit Öl eingepinselten Auflaufform verteilen und mit Pfeffer und Kümmel bestäuben. Eier mit einigen Löffeln Honig und Balsamico schaumig schlagen, Masse gleichmässig über Obst verteilen. Mit gehackten Nüssen bestreuen. Backzeit 25 Minuten. Schmeckt auch mit allen anderen ofengeeigneten Früchen (z. B. Kirschen, Aprikosen...) sehr lecker.
BENE CENA!!!
MagistraStephania
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Hinweise wie diese zeigen mir doch sehr drastisch die Grenzen meines Wissens auf. Nichtmal meines Interesses, denn dies alles kling sehr appetitlich.
Ich wünsche guten Erfolg bei diesem experimentellen Kochen!
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
MagistraStephania am 15.11.09 um 13:33 Uhr (Zitieren) I
@Graeculus: Für Dich ist ein Backofen ein Buch mit sieben Siegeln? ;-)
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Ob, etwa in einer Großstadt, ein Restaurant mit römischer Küche ‚laufen‘ würde?
Ob es genügend Menschen gibt, die dadurch ansprechbar sind? Zumindest neugierig genug?
Und ist die römische Küche heute ‚konkurrenzfähig‘ - neben Chinesen, Griechen, Italienern?
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
MagistraStephania am 15.11.09 um 13:44 Uhr (Zitieren)
Es gibt ein paar Museen, an die eine römische Taverna angeschlossen sind. Zum Beispiel die Saalburg im Taunus. Das läuft prima.
Ich weiß allerdings nicht, ob es irgendwo ein Römisches Restaurant gibt. Ich halte das aber für eine super Idee. Die Frage ist nur, ob es auch laufen würde. Der Sprung in die Selbstständigkeit ist ja gerade in diesen Zeiten sehr gewagt.
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Gerade weil es das, abgesehen von Museen, nämlich in freier Wildbahn noch nicht gibt, ist es vielleicht eine Marktlücke. Was den Sprung in die Selbständigkeit angeht, ist das Risiko möglicherweise sogar geringer als beim 100000. Pizza-Taxi oder häuslichen Krankenbetreuungsdienst.
Allerdings bin vermutlich voreingenommen zugunsten dieser Idee, weil ich die Antike liebe.
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
MagistraStephania am 15.11.09 um 13:57 Uhr (Zitieren) I
@andreas: Die Seite ist toll, kann ich auch empfehlen.
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Die Standortwahl ist wichtig für eim solches Restaurant !
Es sollte in der Nähe einer Großstadt, aber in pssender Umgebung liegen und das Publikum muss sich angesprochen fühlen. Ein Kontext zur Gegend wäre gut z.B. das Rheingebiet.
Und man muss es zu einem Event machen, ähnlich dem „Rittteressen“ mit Minnegesang etc.
Da kämen nicht nur Altphilologen ...
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
MagistraStephania am 15.11.09 um 14:01 Uhr (Zitieren) I
@Graeculus: Das macht wahrscheinlich den Reiz aus. Solltest Du den Gedanken in die Tat umsetzen, dann lass es uns wissen, damit wir Deine Stammkunden werden können. :-)
Es ist wirklich eine tolle Idee mit einigem Potential: Catering, Sonderveranstaltungen, buchbare „Orgien“ (das besondere Geburtstagsgeschenk) und und und...
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Die Sache mit den Orgien könnte Familien (zumindest die Ehefrauen ) verscheuchen, aber das gesamte Ambiente mus natürlich passen - Möbel, Gebäude, Umgebung etc.
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
MagistraStephania am 15.11.09 um 14:08 Uhr (Zitieren) I
Ich meinte natürlich keine Orgien mit körperlichen Ausschweifungen. Hier soll die Liebe nur durch den Magen gehen. ;-)
Aber da tun sich noch mehr Möglichkeiten auf: Veranstaltungen für Kinder, Veranstaltungen für Familien, Veranstaltungen für Geschäftsleute, Veranstaltungen für Paare und und und.....
Ich glaube, wir haben gerade ein kreatives Brainstorming. :-)
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Mit meinen Kenntnissen vom Backofen (s.o.) werde ich mich hüten, das in die Tat umzusetzen.
Aber mich daran zu beteiligen ... das ist ein schöner Einfall. Zumal hier jetzt schon eine Menge guter Ideen über die Ausstattung des Restaurants und die Angebotspalette kursieren.
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Die Feste Zons bei Dormagen, toll erhaltenes mittelalterliches Ambiente, gute Gastronomie und zahlreiche Veranstaltungen - Köln und Düsseldorf sind auch nicht weit !
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
MagistraStephania am 15.11.09 um 14:35 Uhr (Zitieren)
@andreas: Warum mittelhochdeutsch? Steh ich auf dem Schlauch?
Nein, keine körperlichen Ausschweifungen, keine Gänsekiele zum Herauskitzeln des Essens. Sozusagen nur die entschärfte Version.
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
MagistraStephania am 15.11.09 um 14:36 Uhr (Zitieren) I
Ich muss jetzt auch weg. Sonntag ist Oma-Tag. :-)
Es hat mir sehr viel Vergnügen bereitet, mit Euch zu brainstormen. Gucke später noch mal rein.
Valete,
St.
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
mittelhochdeutsch kam mir in den Sinn, um zeitl. die Brücke zur Gegenwart zu schlagen (die Leute kennen Mittelalterspiele, aber kaum die Antike).
Kann natürlich entfallen. Allerdings findet man keinen geeigneten Standort mit sichtbarer antiker Umgebung - deswegen habe ich oben auch Zons vorgeschlagen, weil es in die Vergangenheit führt. Wie gesagt - es war ein Gedanke ...
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Zons ist komplett mittelalterlich. Es hat einen ganz anderen Charakter als eine römische Stadt. Das Platzangebot innerhalb der Stadtmauern ist sehr begrenzt - wenn man an ‚unsere‘ Therme denkt.
Meerbusch (bei Düsseldorf) ist zwar völlig unrömisch, gilt aber als eine Stadt der Millionäre.
Das sind nur erste Überlegungen. Bis man bei einer Bank um einen Kredit nachsucht, wäre da noch viel zu tun.
Aber ich fürchte, wir alle leben zu weit auseinander.
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Über Berlin bzw. einen Aspekt dieser Stadt stand gestern ein großer Artikel in der Süddeutschen.
Da müßten wir wohl „gayfriendly“ hinzusetzen ... was immer das auf Latein heißen mag (was dann wiederum niemand verstünde).
Dort soll es schon Hotels geben, die „heterofriendly“ hervorheben. Sprachlich: aua!
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Ja, in dieser Stadt wird den Aberrationen eine unangemessene Aufmerksamkeit zuteil. Bis jetzt wurden schon über 200 Autos angezündet - Kapitalismuskritik? Keine Ahnung, aber man tut nichts dagegen. Der Stadtobere sagt nur dann etwas, wenn gerade was zu feiern ist ...
sic transit gloria mundi ...
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Aber wenn es irgendwo im deutschsprachigen Raum schon ein römisches Restaurant (unabhängig von einem Museum) gibt, dann sicher in einer der Metropolen Wien - Berlin - Hamburg - München. Gehört bzw. gesehen habe ich freilich noch nie etwas davon.
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Immerhin sind die Leute an außergewöhnlichen Ideen interessiert. Das Beispiel zeigt ja auch, wie wenig die Leute über diese kulinarische Angelegenheit wissen.
Man muss sein Publikum nur finden - und dann überzeugen.
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Fazit bisher:
1. Ein solches Restaurant ist originell und hat auf dem Markt eine Chance.
2. Die Investitionskosten sind beträchtlich, vor allem, wenn man es mit einer Therme verbindet.
3. Der Standort sollte in einer Großstadt oder deren Einzugsgebiet liegen - möglichst einer mit römischer Tradition und zahlungskräftiger Kundschaft.
4. Die Einrichtung und das Ambiente sollten stilgerecht sein: traditionelle Kleidung für das Personal, Essensliegen usw.
[Allerdings haben m.W. die Römer zuhause im Liegen gegessen, in Restaurants nicht. Oder irre ich mich da?]
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Und man sollte einen Testmarkt haben, also das Angebot vorher mal ausprobieren. Das Ergebnis würde dann den business Plan für die Bank schmücken (das Produkt ist der Kern, aber die Idee muss Kreditgebern auch verkauft wereden)
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Man sollte Flyer an Gymnasien verteilen, um Schüler und natürlich die Lehrer aufmerksam zu machen. Die volljährigen Oberstufenschülerinnen könnten ein Praktikum im Service machen und die Leier spielen :-)
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Niemand weiß, ob die Römer beim Essen im Restaurant gelegen haben?
Dann begehen wir hoffentlich in ‚unserem‘ (vorläufig virtuellen) Restaurant keinen Stilbruch!
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
... Der schlechte Ruf der Tavernen wurde auch dadurch betont, dass die Hygiene hier sehr mangehaft war. Für die vornehmen Römer hatten die Gaststätten einen weiteren Makel - die Gäste saßen beim Essen auf Stühlen. Ein Römer lag beim Essen auf einer Liege! ...
Aber man muss ja nicht alles imitieren!
Auf Stühlen zu sitzen ist jedenfalls nach dieser Quelle autentisch.
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Wenn man seitlich im Liegen ißt - ich tue das praktisch nie -, hat man doch nur einen Arm frei, oder? Mit dem anderen stützt man ja den Oberkörper ab.
Kein guter Einfall.
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
"Niemand weiß, ob die Römer beim Essen im Restaurant gelegen haben?
Dann begehen wir hoffentlich in ‚unserem‘ (vorläufig virtuellen) Restaurant keinen Stilbruch!"
Ich würde für den „normalen“ Gastbetrieb Tische vorschlagen. Allerdings sollten wir ein Extrazimmer in Erwägung ziehen. Ich denke da an ein stilvoll eingerichtetes Zimmer, das für kleine, intime Gesellschaften (20 - max. 35 Personen) genutzt werden könnte. Mosaike und Freskos an den Wände (bzw. den Boden). Neben mobilen Liegen aus Hoz und/oder Metall gibt es Steinbänke, die selbstverständlich an die Fußbodenheizung angeschlossen sind. Allesamt mit weichen, samtenen Auflagen versehen , die bis zu 60 Grad in der Maschine gewaschen werden können. Runde, metallerne Beistelltischchen tragen zu einer flexiblen Liege-Anordnung bei.
Und für exquisite Seminare, Vorlesungen, Workshops etc, kann dieser Raum in kürzter Zeit - mit wenigen Handgriffen, den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend, umgestaltet werden.
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Eine schöne Vorstellung, Kornelia! Ich sehe es gleichsam vor den Augen.
Wie wir hier, vermutlich über die ganze bewohnbare Welt sowie die Schweiz verstreut lebend, ein solches Projekt gemeinsam auf die Beine stellen könnten und woher das Geld zu bekommen wäre, darüber denke ich heute nacht nach.
Jendefalls solltest Du für das Ästhetische und damit das Ambiente sorgen - darin bist Du besser; ich bewerbe mich um den rationalen Part.
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
Viele Gaststätten haben ein Extrazimmer für Veranstaltungen. Allerdings, soweit ich sehe, eher im ländlichen Bereich (Hochzeiten etc.) als in der Stadt.
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?
„Aber es stimmt doch, oder? Man hat dann nur einen Arm zum Essen frei ...“
Ich glaube, das ist nicht unbedingt richtig. Du liegst ja nicht flach auf der Liege. Dein Oberkörper ist ja mehr oder weniger aufrecht, angenehm „dreiviertelaufrechtsitzendes“ Dreiviertel-Oberkörper-Profil vor. Maximale Bewegungsfreiheit bei absolutem Stützkomfort. Außerdem sind die dargereichten Speisen so zubereitet, dass zum Essen nur eine Hand benötigt wird. (Mundgerechte Stückchen) Bei Eintöpfen nimmt man den Teller/ Schüssel bequem in die eine Hand - und löffelt mit der anderen.
Re: Minutal Matianum/ oder: wenn Latein auch mal durch den Magen muss!?