Latein Wörterbuch - Forum
Übersetzung eines Liedes... — 2093 Aufrufe
Cekol am 30.12.07 um 17:02 Uhr (Zitieren) II
Hallo,
Eventuell kennen einige die Band Subway to Sally.
Ich versuch seit fast 2 Jahren ein Lied von ihnen zu übersetzen. Ich zweifle langsam stark, dass das Latein sein soll, weil ich einfach keine passenden Vokabeln finde. Aber ihr könnt mir vielleicht ja helfen.
hier der Songtext:
Alle, psallite
cum luya
alle, concrebando
psallite cum luya
alle, corde voto
Deo toto
psallite cum luya
alleluya!
Re: Übersetzung eines Liedes...
Bibulus am 30.12.07 um 17:50 Uhr (Zitieren) II
Das ist kein Latein,
mehr eine Mischung aus Latein, Italienisch, Spanisch usw..
Re: Übersetzung eines Liedes...
Cekol am 30.12.07 um 17:59 Uhr (Zitieren) II
dacht ich mir schon
Re: Übersetzung eines Liedes...
Elisabeth am 30.12.07 um 19:31 Uhr (Zitieren) II
Verstehen kann man’s so einigermaßen:

Alle, psallite
Kommt, musiziert

cum luya
Mit der Lyra (?)

alle, concrebando
kommt, mit lautem Geräusch

psallite cum luya
musiziert mit der Lyra (s.o.)

alle, corde voto
Kommt, mit eurem (?) ganzen Herzen

Deo toto
für Gott (das toto ist oben „ganzen“)

psallite cum luya
s.o.

alleluya!
Re: Übersetzung eines Liedes...
cekol am 30.12.07 um 19:40 Uhr (Zitieren) II
Wow klasse das macht sogar sinn :D

eins a danke schön =)
Re: Übersetzung eines Liedes...
Plebeius am 30.12.07 um 20:18 Uhr (Zitieren) II

Alle, psallite cum luya
Der Text weist ein lyrische Besonderheit auf. Zentrale Aussage des Textes ist die christliche Lobesformel Halleluja in der mittellateinischen Transskription als „Alleluya“. Dieses Alleluya wird pro Vers zerrissen in die Silben „alle“ am Anfang und „luya“ am Ende, dazwischen stehen die jeweiligen psalmenartigen Verse - am Anfang und Ende steht also das Halleluja.

Der Text ist sehr wahrscheinlich im Mittelalter entstanden. Dafür spricht auch der Verschleiß des klassischen concrepare (lat. für „laut ertönen lassen“) zum weicheren concrebare.
Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Bannkreis
Re: Übersetzung eines Liedes...
Elisabeth am 30.12.07 um 20:22 Uhr (Zitieren) II
Hm. Die Auseinanderziehung von alle- und -luya mag ja mittelalterlich sein; aber was macht man dann mit dem cum?
Re: Übersetzung eines Liedes...
Plebeius am 30.12.07 um 20:49 Uhr (Zitieren) II
Das CUM würde ich auf ALLELUYA beziehen:
Singt mit Alleluya....

Lyra = lyra
v oto --> votum--> Verlangen
corde toto--> mit/von ganzem Herzen
Re: Übersetzung eines Liedes...
cekol am 30.12.07 um 21:25 Uhr (Zitieren) II
Das ist mir auch schon aufgefallen.
Aber irgendwie passt das nicht so ganz. Alle Cum Alle
Psalite Alle Deo Psalite Alle

keine wirklichen „rhytmus“

PS: Gut das der Text nicht nur mit Probleme bereitet :D
Re: Übersetzung eines Liedes...
Plebeius am 30.12.07 um 21:50 Uhr (Zitieren) II
Wieso passt das nicht?
Re: Übersetzung eines Liedes...
Bibulus am 31.12.07 um 7:03 Uhr (Zitieren) II
Der Text stammt aus dem 13. Jahrhundert,
verfasst von in den Quellen als „Anonymos“ bezeichneten.
Ich bleib' bei meiner Meinung, daß es kein „Latein“ ist.

Liebe @Elisabeth,
bitte erkläre mir deine Interpretation von „alle“.
(ungeachtet der Hochachtung meinerseits Dir gegenüber)
Re: Übersetzung eines Liedes...
Elisabeth am 31.12.07 um 7:49 Uhr (Zitieren) II
Ich hatte ja auch geglaubt, dass es ein Mischmasch ist. Und da dachte ich ganz naiv, alle (den Klang und die Betonung habe ich nicht im Ohr) könne man verstehen wie frz. allez. Passte auch so schön zu psallite.

Wenn es aber so ist, wie Plebeius meint, dass das cum zu dem auseinandergezogenen alleluya gehört (was natürlich auch einen Sinn gibt, aber von der Stellung her doch SEHR kühn ist), und außerdem voto von votum kommen soll, dann ist es doch richtiges Latein.
Und jetzt frag ich mich, wo in der Übersetzung man das voto unterbringt.
Klar scheint mir zu sein:
toto gehört zu corde, denn zu Deo (Dat.) gehört es nicht, dann hieße es toti. Also:
mit/von ganzem Herzen (wie auch Plebeius schrieb)
voto passt da nicht dazu, müsste also als ein weiterer Ablativ aufgefasst werden, ohne „und“ oder sonstige Verbindung. Etwa so:
nach (unserem/euerem) Verlangen (oder evtl. auch: Gelübde)

 
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