Matthias Bork aus Kanada am 2.2.08 um 20:39 Uhr (Zitieren)
Hallo,
ich benutze dieses Latein Woerterbuch zum ersten Mal. Ich bitte um Hilfe bei folgendem Eintrag.
Joannes Burgk honesty adolscens et fily ex legitimo thoro
Joannis Burgk et Magdalena olim 14:ma. Conjugu, cum honeste et
due virgine Catharina Stephan rehida post fata ?rentu Stepha-
Stephan et Xtina 11.mm. ?? legitima filia prasentibus
Philippo et Wendelino Burgk ???????????? et.
Verschiedene Woerter konnte ich nicht genau lesen, darum habe ich eine Abschrift auf meiner Homepage unter: http://www.borkfamily.4t.com/contact_1.html
Vielen Dank und liebe Gruesse aus Ontario.
Matthias
Danke Elisabeth.
Nun ich weiss, dass Johann Burck am 2.7.1709 Catharina Stephan heiratet. Johann ist der Sohn von Johann oder Johannes (das ist so eine Sache mit den selben Namen) Catharina ist die Tochter von Stephan Stephan und (Christina??)
Ferner weiss ich, dass Philipp und Wendel Brueder des Braeutigams waren. Aber was bedeutet 14:mm und 11ma. ? Du hast recht, es ist nicht ganz einfach. Meine Latein kommt aus einem Woerterbuch :-(
Mehr kann ich zu dem Eintrag auch nicht sagen, leider.
Nochmals Danke
Matthias
Nun, für das scheinbare 14:ma hatte ich die Lesart „optima“ angenommen; das hieße „die beste“, und so habe ich es auch übersetzt. Mit deiner Anregung zu olim wäre das „die längst verstorbene beste der Ehefraueh“. Gibt immerhin Sinn.
Was du ganz sicher falsch liest, ist das, was du „Christina“ nennst. Ich nehme an, du kommst darauf durch die im englischen Sprachraum häufige Schreibung Xmas für Christmas. Die ist aber GANZ neu (allerhöchstens 20 Jahre, soweit ich das beurteilen kann) und kommt sicher nicht als Lösung in Frage. Meine Idee war, ob die Frau Katharina geheißen haben könnte; das, was du als X liest, könnte auch ein schwungvolles K sein; das wäre dann insgesamt eine kurze Schreibform des Namens.
Was du als 11.mm liest, könnte vielleicht auch pp:mm heißen. Dann wäre es evtl. eine Abkürzung für pater (Vater) und mater (Mutter), also „Eltern“.
Was mich sehr ärgert, ist das Wort unmittelbar dahinter, das ich überhaupt nicht lesen kann, und das gut lesbare „rehida“, das aber kein lateinisches Wort ist.
Wenn du da nochmal was rauskriegst, schreib es gerne wieder hier hin.
Ansonsten wünsche ich dir weiter viel Erfolg bei deiner Ahnenforschung.
Was denkst du von relicta? Ergibt das einen Sinn? Mit dem pp.mm. gebe ich dir Recht, da es direkt nach Stephan und Katharina folgt. Sie waren ja die Eltern. Und vielleicht ist das Wort danach eine Abkuerzung von singular, einzigste Tochter?
Ich bin mit meinem Latein nun am Ende, sonst faellt mir nix mehr ein.
Nochmals Danke
JA - relicta ist ganz sicher richtig.
Das hieße „zurückgelassen (-geblieben) nach dem Tod der Eltern“ - ist doch wunderbar.
Das andere könnte in der Tat heißen „singula“ - „die einzige eheliche Tochter“.
Dann hätten wir’s ja! (Es sei denn, jemand käme des Weges, der sich richtig gut mit dergleichen auskennt.)
Toll, Danke
Das gibt mir nun wieder Anhaltspunkte fuer meine Forschung. Somit muesste ich den Todeseintag der Eltern vor 1709 finden.
Eine letzte Frage. Denkst du, dass Johanns Vater zu diesem Zeitpunkt noch am Leben war? Man sprach ja nur von der verstorbenen Mutter Magdalena und den verstorbenen Schwiegereltern. Was denkst du?
könnte das vorletzte Wort, vor dem letzten „et“,
vielleicht eine Ableitung von „sponsus“
(spondere, spopondi, sponsus) sein?
(feierlich und förmlich geloben, sich verloben,)
„sponsus“ -> Verlobter
„sponsa“ -> Verlobte
noch eine Überlegung:
1709 war ja noch das Zeitalter des Barocks.
In dieser zeit legten die Menschen äussersten Wert auf nennung aller ihrer Titel und Berufsbezeichnungen,
soweit sie „ehrenhaft“ waren.
„pp“ es steht für „praemissis praemittendis“
(„nach Vorausschickung des Vorauszuschickenden“) und
wurde benutzt als formelhafter
Platzhalter an Stelle ausführlicher Respektsbezeugungen und
Aufzählung von Titeln.
Danke Bibulus, koente auch sein. Das Dorf Abenheim hatte aber zu jener Zeit nur ca.500 Einwohner, waren fast alle in der Landwirtschaft beschaeftigt. Ich denke Bescheidenheit war unter den Bauern ueblich. Mein Vorfahre war Ackermann, obwohl der Vater Gerichts Pedell war. (Das habe ich allerdings noch nicht 100 %ig bestaetigt, da es bis zu 3 Johann(es) Burck gab, die als Vaeter in Betracht kaemen).
Gruss aus Kanada
Matthias