Wenn du nicht kapierst hast, dass ich deine Übersetzungsmöglichkeit nur bestätigen wollte und dabei eine ironische Anmerkung gemacht habe, kann ich dir nicht helfen.
Denk erst mal nach, bevor du dich unnötig aufregst. Sich unnötig aufzuregen halte ich für ziemlich blöd.
Dein Problem ist, dass dir jegliches Sprachgefühl abgeht. Übersetzen geht über stumpfes Abarbeiten formaler Regeln hinaus. Ab und zu ein Buch lesen oder eine journalistisch halbwegs anspruchsvolle Zeitschrift hilft ungemein, die Fähigkeiten im deutschen Ausdruck zu steigern.
Re: Bessere Übersetzung
Klaus am 9.7.16 um 18:47 Uhr, überarbeitet am 9.7.16 um 18:49 Uhr (Zitieren)
Sind denn jetzt der Gast ohne Nummer und der Gast16-54 verschiedene Gäste?
Der Gast mit Datum wird es ja wohl nicht sein?
Unter Gast, Gast+Datum firmieren mittlerweile mehrere „Gäste“.
Aus dem Forum wird allmählich eine richtige Gastwirtschaft. Fehlt nur noch das Freibier. :)
Albert Martin kann bald als caupo firmieren.
Re: Bessere Übersetzung
Klaus am 9.7.16 um 19:07 Uhr, überarbeitet am 9.7.16 um 19:09 Uhr (Zitieren)
Kann es denn sein, dass hier ein einziger Gast mit sich Selbstgespräche führt?
Gast16-54 hat sich ja inzwischen durch den literarischen Fingerabdruck geoutet!
Damit wollte ich mich nur etwas „konkretisieren“, weil ein anderer „Gast“ auf meinen Zug aufgesprungen war. Bindestrich deshalb, weil man im Nick keinen Doppelpunkt verwenden kann.
Nun mach dir mal nicht ins Hemd, Burschi! Ich habe deinen BS (bubulum stercus) nur deshalb nicht kommentiert, weil ich einen Legastheniker nicht über Gebühr aufziehen wollte. Mit „sich drücken“ hat das nichts zu tun. Jeder durchschnittlich begabte Leser versteht meinen Kommentar vom 10.7., 16:19 im Zusammenhang mit diesem Thread und nicht als allgemeingültige „apodiktisch-undifferenzierte Äußerung“. Den Sinn einer Aussage zu differenzieren und Zusammenhänge herzustellen, wird Schülern bereits in der Grundschule beigebracht. Dein Zitat aus Grimms Deutschem Wörterbuch macht den Mangel deiner Kenntnisse natürlich noch augenfälliger. Es reicht nämlich nicht aus, nur die ersten paar Worte eines Artikels zu lesen. Am Ende steht dort nämlich: „stehn possessiva dabei, so ist anblick deutlich das erschaute.“ „Nach dessen Anblick“ kann man also normalerweise nicht als Handlung oder Vorgang missverstehen.
Unabhängig von deinen Tiraden, muß man natürlich bedenken:
Quo viso: könnte als Anschluß bedeuten: nachdem dieser gesehen worden ist/war
Oder: nachdem er ihn gesehen hatte (kryptoaktiv)
Oder: nach dessen Anblick.
Quo viso ist zwar vorzeitig, kann aber so kurz vorher erfolgen, dass man im Deutschen beim Anblick nimmt. Für nach dessen Anblick gibt es im Internet für Vorzeitigkeit auch genügend Belege.
Danke, aber das hört sich trotzdem komisch an.
Für mich passt es logisch nicht zusammen. Hier werden zwei verschiedene Bedeutungen von ANBLICK vermischt.
Die Sache würde „gleichzeitig“ aus zwei Perspektiven gesehen, was aber logisch nicht geht.
Es ginge um das Anblicken (Vorgang) und den Anblick (Zustand), der sich bietet, zugleich.
Das temporale NACH passt nur zum ANBLICKEN, aber nicht zum ANBLICK.
DEREN passt nicht zu ANBLICKEN.
...und aus dem „einzigen“ Gedicht das „einzigste“ gemacht. Jetzt haben wir also auf der Pro-Seite dich als Autorität und einen Reiseführer-Schreiber. Finde ich etwas dünn. Dagegen steht die Angabe im DWB: „stehn possessiva dabei, so ist anblick deutlich das erschaute.“
Nein. Wenn beim Poss.pron. (sein) oder beim Rel.pron. im Gen., das ein Poss.pron. vertritt (dessen/deren), das Wort „Anblick“ das „Erschaute“ bezeichnet, also den Gegenstand, der angeblickt wird, dann bezieht sich in „nach seinem Anblick“ genauso wie in „nach dessen Anblick“ die Präposition auf den Gegenstand, aber nicht auf den Vorgang (das Anblicken).
DWB oder Grimm ist heute auch nicht mehr ausschlaggebend. Filix ist da eher eine Autorität hier im Forum.
Re: Bessere Übersetzung
filix am 26.7.16 um 14:34 Uhr, überarbeitet am 26.7.16 um 14:35 Uhr (Zitieren)
Darüber, dass „nach dessen Anblick“ sich bestenfalls geringer Akzeptabilität erfreut, kann man sich wohl rasch verständigen.
Nicht ganz so einfach scheint mir die Begründung dafür zu sein, zieht man in Betracht, dass es doch akzeptablere Verbindungen mit der temporalen Präposition „nach“ gibt, bei denen „Anblick“ das sich bietende Bild und nicht die Handlung des Anblickens bezeichnet: „nach diesem [schrecklichen, traurigen ...] Anblick“, „nach so einem/solchem Anblick“.
D.h. selbst wenn man der plausiblen Behauptung der Gebrüder Grimm folgt, dass sich beim Hinzutreten von Possessivpronomen (oder deren Vertretern) die Bedeutung auf das sich bietende Bild, das Erschaute einschränkt*, lässt sich die These „Das temporale NACH passt nur zum ANBLICKEN, aber nicht zum ANBLICK.“ so nicht aufrechterhalten. Sie sagt überdies auch gar nicht, warum dem so ist.
* Die Alternative wäre ja, dass beispielsweise ein Satz wie „Seinen Anblick konnte er nicht ertragen“ in etwa dasselbe besagte wie „Seinen Blick (auf ihn) konnte er nicht ertragen.“
Was ich noch dazu sagen wollte:
Wenn man z.B. den Baedeker-Artikel liest, versteht man eigentlich sofort, was gemeint ist. Ob es korrekt ist oder nicht, ist natürlich eine andere Frage. Nur: häufig gehen gewohnheitsmäßige Ausdrücke von der Volkssprache in den Duden über.
Hätte ich ja auch gedacht. Aber immerhin, wenn Lateinhelfer, Bernie und Co. sich filixens Autorität auch so beugen, dann brauchen wir nach einem Grund dafür, dass „nach dessen Anblick“ inakzeptables Deutsch ist, nicht weiter suchen.