Relativsätze mit finalem Nebensinn findet man nach diversen Verben wie z.B. des Schickens oder Benachrichtigens, aber auch nach den Adjektiven dīgnus (würdig), indīgnus (unwürdig), idōneus (geeignet) und aptus (passend). Im Deutschen lässt sich die finale Sinnrichtung entweder mit „sollen“ wiedergeben, oder man konstruiert einen Finalsatz bzw. einen erweiterten Infinitiv:
Mīsit lēgātōs, quī hoc dīcerent. – Er schickte Gesandte, die folgendes sagen sollten.
Haec puella dīgna est, quae laudētur. – Dieses Mädchen ist würdig (um) gelobt zu werden.
Relativsätze mit konsekutivem Nebensinn findet man gelegentlich anstelle von ut-Sätzen, wenn Partikel wie tam (so), tālis (solch ein) etc. in der übergeordneten Handlung darauf vorbereiten. In vielen Fällen muss man solche Partikel aber inhaltlich ergänzen. Insbesondere nach unbestimmten, verneinten oder erläterungsbedürftigen Beziehungswörtern folgen im Lateinischen immer konjunktivische Relativsätze. Im Deutschen können wir solche Konjunktive ignorieren, da wir konsekutive Aussagen im Indikativ wiedergeben:
Tertia tam pulchra puella est, quae ab omnibus laudētur. – Tertia ist ein so hübsches
Mädchen, dass es von allen gelobt wird.
(Nōn) sunt, quī Tertiam pulchram putent. – Es gibt (keine) Leute, die Tertia für hübsch halten.
Marcus ūnus fuit, quī nōbīs adfutūrus esset. – Marcus war der einzige, der bereit war uns zu
helfen.
Quelle:
http://www.landesschule-pforta.de/lsp-latein/grammatik/satzlehre/A462.htm