ich habe mir im Wörterbuch 2 Wörter rausgesucht, Umbra für Schatten und Angelus für Engel. Nun würde ich diese beiden gerne verbinden, die Frage ist da natürlich, wie mache ich es richtig. Das Wörterbuch hat leider nichts weiter dazu ausgespuckt. Als unwissender würde ich einfach Umbraangelus draus machen, das sieht aber komisch aus. : /
ich hoffe mir kann geholfen werden, danke dennoch, falls nicht ^^
„Angelus umbrae“ wäre die „korrekte“ Übersetzung
(wörtlich: „Engel des Schattens“),
allerdings ist „angelus“ kein klassisches Latein, sondern ein Fremdwort aus dem Griechischen:
„angelos“ -> „der Bote“, „der (Aus)Geschickte“
Ich sehe solche Konstruktionen ein wenig kritisch an und eigentlich nur als Notlösungen
Das, was in der jüdisch-christlichen Tradition als „Engel“ angesehen wird, ist ein Konstrukt der Kirche, das unter Zusammenwürfelung einiger antiker Elemente ein totale Umdeutung erfahren hat.
Es hat überhaupt nichts mehr mit Laren, Penaten oder Genii zu tun. Das Aussehen der Engel ist von Victoria, der antiken Siegesgötting übernommen worden.
Ob man „Schutzgeister“ nun Engel, Laren, Penaten
oder Seelen der Ahnen nennt, spielt keine Rolle.
Offenbar braucht der Mensch die Vorstellung von Wesen, die den Menschen beschützen und als
Zwischending zwischen der sichtbaren Welt und
einer unsichtbaren höheren Gottheit bzw. Überwelt fungieren.
Man findet diese Vorstellung bei ALLEN Völkern und Religionen.
Also in meinem Stowasser wird in der Etymologie gignomai lediglich als Vergleich angeführt und dass auch nur an vorletzter Stelle vor dem deutschen „Kind“.
„Genius“ stammt nicht aus dem Griechischen, Bibulus. Die altgriechische Entsprechung zum lateinischen Genius ist „agathós daímōn“.
Im Neuen Pauly findet man unter dem Stichwort Genius folgendes:
Etym. gedeutet als Schutzgottheit außerhalb des Mannes (ἀγαθὸς δαίμων, agathós daímōn) oder die ihm innewohnende Kraft zur Zeugung und zu den anderen Vorgängen seines Lebens. Die Forsch. [2. 23; 5. 11] bildete eine Synthese, da der G.-Kult kein Urbild annehmen läßt; man deutet g. als vergöttlichte/s Persönlichkeit/Konzept mit Sitz in der Stirn, wie sie in den angeborenen Eigenschaften des einzelnen existiert; als dem Manne innewohnende Zeugung, seine Persönlichkeit umfassende Macht. Der g. ist göttl. und für die “Fähigkeit aller zu zeugender Wesen” (vim omnium rerum gignendarum, Isid. orig. 8,11,88f.) zuständig (Apul. De deo Socratis 15,151f.; Fest. 84,3-7; Mart. Cap. 2,152). Er ist personen- (Cens. 3,1f.), nicht ortsgebunden wie die Laren, und wurde in der Ant. Mann und Frau zugeordnet (Serv. auct. Aen. 2,351), so daß Iuno nicht sein urspr. Pendant und die Verbindung mit dem “Ehebett” (lectus genialis) nicht absolut zu sehen ist (Varro bei Aug. civ. 7,13). Sein Fest fiel auf den Geburtstag des von ihm beschützten pater familias. Die Verwalterin (vilica) opferte ihm Blumen, Hostien und Wein. Seine Stirn wurde als Zeichen der Verehrung berührt (Serv. Aen. 3,607); er galt als Hausgott im Bilde des mit der Toga bekleideten g. (togatus: t.), mit verhülltem Haupt (capite velato: c.v.), Spendeschale (patera: pt.) in der Rechten, Füllhorn (cornucopia: co.) in der Linken. Der g. begleitet von einer oder mehreren Schlangen [1. Taf. 13,2] oder selbst als Schlange beweist den Einfluß der griech. Rel. (agathós daímōn) auf die Ausbildung der g.-Ikonographie [2. Taf. 7 und 8,3; 10], während etr. Einfluß zweifelhaft ist. Für die röm. Frühzeit vermutete man eine anikonische Verehrung. An g.-Arten sind zu unterscheiden:
1) Haus-G. (g. familiaris): in aedicula alae atrii (“Kapellchen im Flügel des Atrium”) mit Bildern der Penates und beider Lares [2. Taf. 8,3];
2) Volks-G. (g. publicus): erstmals im Winter 218/17 v.Chr. verehrt; ikonographisch wie Personifikation des Demos: a) G. des Augustus (Erhabenen) (g. Augusti): als t., c.v. oder in Rüstung zw. zwei Lares; als Teil der rituellen Inszenierung des Prinzipats; der Eid beim G. des Kaisers/Augustus (g. imperatoris/Augusti) im öffentlich-privaten Bereich galt als heilig. b) G. des röm. Volkes (g. populi Romani; s. Nr. 2): mit personalem Charakter als “jugendlicher t.” (t. iuvenilis) oder mit Kriegsmantel (paludamentum: pl.). In der Kaiserzeit gilt der g. als Symbol des Wohlstandes und Erfolgs. c) G. des (röm.) Senats (g. senatus): in der Kunst des 1.-3. Jh. n.Chr. [3. Taf. 1,8 und 3,2] wird er als bärtiger Mann mit bloßem Oberkörper, Mantel (M.), pt., co. oder t. mit Szepter (Sz.) und Lorbeerzweig dargestellt. d) G. der Verstorbenen (g. hominum mortuorum) bzw. G. des Leichenzuges (g. funerarius): als t., c.v., stehend beim Altar und liegend beim “Leichenschmaus”; e) G. der Legion/Kriegs-G. (g. legionis/ militaris): stehend, mit M. bzw. Brustpanzer, pl., Stiefeln, Mauerkrone. Der G. des Heeres (g. exercitus) erscheint auf Münzen mit pl., pt., co. und Mauerkrone (modius) [4. 603, 607 Nr. 28*]. f) G. des Ortes (g. loci) in Schlangengestalt, stehend/sitzend, mit M., pt., co., als Vermischung von g. und Lar. g) G. der Stadt Rom (g. urbis Romae); h) G. der Stadt (g. oppidi). i) G. des Theaters (g. theatri): als t., mit pt., co. und als (?) Schlange [5. Taf.74,3]. j) G. der Kolonie/der Provinz (g. coloniae/ provinciae). k) Schicksals-G. als Beschützer (g. fatalis, Symm. rel. 3,8).
3) Genii mit Kapuzen (Genii cucullati) für drei männliche Figuren mit Kapuzenmantel.
4) Genii von Göttern: a) G. der Götter (g. deorum): g. Apollinis, Iovis, Martis, numinis Priapi, Veiovis; b) mit Apollo, Hercules, Minerva, Vulcanus, Zeus als t., c.v., sowie Sz., Strahlenkranz/Mauerkrone, pt., co., oder Weizenkörner für die Brandopferspende tragend [4. 604-605, 607 Nr. 45-49*].
Maharam, Wolfram-Aslan (Gilching)
Ja siehste, ist doch super, oder etwa nicht?! Da kann man gleich online nachgucken, wer recht hat. =) Du kannst doch den Link verwenden, den Du oben angegeben hast, will sagen, Du hast doch Zugriff auf den DNP-Online, oder?
Ich hab beruflich Zugriff darauf, weiß aber nicht, ob das ganze öffentlich ebenfalls verfügbar ist.
*ups*
carA Stephanie,
der link zur wikisource beinhaltet ja nur die
inzwischen gemeinfreien Artikel aus der ursprünglichen Ausgabe,
mitnichten den „Neuen Pauly“
Nö, dann ist der Zugriff wohl nicht öffentlich. Sollte das Töchterchen an einer der Universitäten studieren, die die Lizenz für den DNP-Online besitzten, kann sie Dir ja vielleicht weiterhelfen. So im Austausch für den geklauten Kleinen Pauly.