Latein Wörterbuch - Forum
Commonefacio non in venit locum — 877 Aufrufe
Dietmar am 8.5.09 um 0:01 Uhr (Zitieren)
Liebe Helfer,
obiger Satz steht am Ende eines Taufeintrages nach der Nennung des letzten Paten. Für eine Übersetzung bin ich dankbar
Gruß Dietmar
Re: Commonefacio non in venit locum
Hilde am 8.5.09 um 8:07 Uhr (Zitieren)

Wenn invenit zusammengeschrieben ist:
Commonefacio non invenit locum

Ich erinnere mich, dass er die Örtlichkeit nicht gefunden hat.
_> er war nicht da!

Oder wenn es wirklich getrennt geschrieben ist, müsste man umstellen:
Commonefacio non venit in locum
Das heißt dann:
Ich erinnere mich, dass er nicht zum Ort (der Taufe) gekommen ist.
-> er war nicht da.
Vielleicht ist die Schreibweise extra so gewählt worden, damit beide Lesarten möglich sind und nichts unterstellt wird.

Re: Commonefacio non in venit locum
Elisabeth am 8.5.09 um 9:07 Uhr (Zitieren)
Wenn ich den Georges richtig lese, heißt commonefacere nicht „sich erinnern“, sondern „jemanden erinnern; zu bedenken geben“.

Bei der Frage des „in“ bin ich unbedingt für „invenit“; es ist möglicherweise nicht immer einfach, zu sehen, ob dort eine Wortgrenze vorliegt. Eine Umstellung ist sehr viel schwerer zu begründen.

Aber die Übersetzung, die sich daraus ergibt, gefällt mir trotzdem nicht:
Ich erwähne, er (sie, es) fand keinen Raum (Gelegenheit?).

Meine Idee war, dass commonefacio möglicherweise ein Substantiv sein soll.
Dann hat eben die commonefacio (Erinnerung? Vermahnung?) keinen Platz (in der Zeremonie) gefunden.

Hält das wer für denkbar?
Re: Commonefacio non in venit locum
Arborius am 8.5.09 um 9:19 Uhr (Zitieren)
Die Umstellung war eine schräge Idee, aber interessant.
Google gibt für commonefacio (zumindest auf der ersten Seite) nur Verben an - die Tatsache aber, dass ein uneingeleiteter Nebensatz folgen sollte, klingt „nicht ganz klassisch“ (wenn ich mich darin auch nicht auskenne).

Also: Denkbar? Ja, aber.
Re: Commonefacio non in venit locum
anne am 8.5.09 um 10:04 Uhr (Zitieren)
Auch dem Inhalt nach halte ich die Umstellung sinnvoll.

Nach der Nennung der Taufpaten, stellt er fest, dass der letzte nicht anwesend ist.

Übersetzung:
Ich gebe zu bedenken, dass er (der letzte Taufpate) nicht an diesen Platz kam.

Für den Fall wäre mir ein AcI nach commonefacio lieber gewesen. Aber nachklassisch ist das vielleicht machbar?
Re: Commonefacio non in venit locum
Lateinhelfer am 8.5.09 um 11:12 Uhr (Zitieren)
Bei Kichenlatein und Kirchenbucheinträgen darf man nicht immer „zu klassisch“ denken, meine ich. Das sind Einträge z.T. erst aus 17./18./19.Jhd.
Ich bin auch für die Version von Anne/Hilde:
Commonefacio– non in (zu locum) venit locum
Re: Commonefacio non in venit locum
Arborius am 8.5.09 um 14:17 Uhr (Zitieren)
Ich hatte „nicht ganz klassisch“ in Anführungsstrichen gesetzt, weil ich auch denke, dass es ein schwaches Argument wäre. Aber dennoch ist eine solche Umstellung sehr, sehr schräg, nicht wahr? Das wäre nicht mal von der deutschen Wortstellung her erklärbar.

Hildes anderes Problem war: Kann commonefacio ein Substantiv sein?
 
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