Da hast Du eine Frage, die mich zu interessanten Ergebnissen brachte. Aber vorher: Meintest Du einen bestimmten Satz? Wenn nicht, sind wir ja in voller Freiheit.
Für „weinen“ bieten sich verschiedene Wörter an:
lacrimare. lacrimas fundere (übh. Tränen vergießen, sei es vor Schmerz od. vor Freude)
flere (weinen, wenn mit sanfteren klagenden Lauten die Tränen ununterbrochen fließen)
plorare (laut weinen, weinen mit lautem, kläglichem Geschrei; dah. bes. von Kindern)
eiulare (kläglich heulen, z.B. von den Klageweibern)
vagire (quäken, kläglich schreien, von kleinen Kindern)
lamentari (wehklagen, durch klägliche Töne, Weinen, Heulen seinen Schmerz ausdrücken)
Ich schlage zwei Sätze mal vor:
Et Iesus lacrimavit.
Et Iesus flevit.
Das ist etwas apodiktisch formuliert, finde ich. Wie Arborius schon darstellte, gibt es nicht wenige Umschreibungen des Vorganges „weinen“ i.S.v. „Tränden vergießen“:
lacrimas fundere /dare / demittere ... aber auch verneinte Ausdrücke
lacrimas retinere/tenere non posse (so öfter bei Cicero)
Sind diese Beschreibungen nicht viel plastischer, ääh....besser?
Bei der Übersetzung der Synoptiker (schrieben diese nicht Griechisch?) ins Latein, war wohl weniger ein „gutes“ Latein , wie es bei den „Klassikern“ im Gebrauch war, gefragt, als vielmehr ein Latein, das möglichst einfach gestrickt war, so dass es auch der gemeine Mönch des Mittelalters verstehen konnte.