α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ ς σ τ υ φ χ ψ ω Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ C Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω Ἷ Schließen Bewegen ?
Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Hitler über Julian (181 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 16.12.2023 um 00:46 Uhr (Zitieren)
Der Führer hatte seltsame Vorlieben: Arthur Schopenhauer, der Anwalt des Mitleids, war sein erklärter Lieblingsphilosoph (dessen Werke er eigener Aussage zufolge im Weltkrieg I im Tornister mit sich trug), und dann macht er sich auch noch für Julian, den Verteidiger der Toleranz, stark.
1. Führerhauptquartier, 21. Oktober 1941, mittags

[...] Wenn man sieht, wie klar unsere besten Männer schon vor 100 oder 200 Jahren die Auswirkungen des Christentums erkannt haben, ist es beinahe eine Schande, daß wir noch nicht weiter sind. Ich habe gar nicht gewußt, wie klar ein Mann wie Julian die Christen und das Christentum beurteilte. Man muß das einmal lesen.
[...]


2. Führerhauptquartier, 25.10.1941, abends

[...]
Das Buch mit den Aussprüchen des Kaisers Julian müßte man in Millionen verbreiten: Eine wunderbare Einsicht, antike Weisheit, ein Erkennen, es ist phantastisch!
[...]


3. Wolfsschanze, 27.1.1942, mittags

[...] Man täte besser, von „Konstantin dem Verräter“ und von „Julian dem Treuen“ zu sprechen, statt den einen den Großen und den anderen den Abtrünnigen zu nennen. Was das Christentum gegen Julian geschrieben hat, ist dasselbe Wortgeblödel, welches das jüdische Schrifttum über uns ergossen hat, während die Schriften des Julian reine Weisheit sind.
[...]

(Adolf Hitler: Monologe im Führerhauptquartier 1941-1944. Hrsg. v. Werner Jochmann. Bindlach 1988, S. 96, 106, 236)
Re: Hitler über Julian
Aurora schrieb am 16.12.2023 um 09:16 Uhr (Zitieren)
Der Führer hatte seltsame Vorlieben: Arthur Schopenhauer, der Anwalt des Mitleids,

Das ist mehr als grotesk, schizophren, außer er las sehr selektiv. Nur was?
Was konkret schätzte er bei Schopenhauer?

https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article150404792/Wie-Hitler-die-Quellen-von-Mein-Kampf-unterschlug.html

Eine wunderbare Einsicht, antike Weisheit, ein Erkennen, es ist phantastisch!

Welche Einsicht, Weisheit und welches Erkennen mag er da meinen?
Gibt es Sätze die der GröFaZ gern zitierte?


Und die Wirkungsgeschichte ist ebenfalls überreich dokumentiert: Während ihn die christliche Überlieferung als Erzbösewicht kanonisierte, nahm er bei Montaigne und Montesquieu in der einsetzenden Moderne Züge des vorbildlich guten Herrschers an; Voltaire bewunderte ihn, Schiller plante ein großes Theaterstück – und noch Adolf Hitler ließ sich von einem Nazi-Dichter namens Eggers erklären, wieso Julian ihn, den Führer, als Kämpfer gegen das Christentum (sprich Judentum) präfiguriere.

https://www.deutschlandfunk.de/bericht-ohne-spannung-100.html
Re: Hitler über Julian
Γραικύλος schrieb am 16.12.2023 um 13:34 Uhr (Zitieren)
Wolfgang Weimer: Der Philosoph und der Diktator. Arthur Schopenhauer und Adolf Hitler; in: 84. Schopenhauer-Jahrbuch (2003). Würzburg 2003, S. 157-167
Re: Hitler über Julian
Andreas schrieb am 16.12.2023 um 14:07 Uhr (Zitieren)
Das relevante Buch ist ab ca. 9 Euro im Internet zu haben:

https://www.ebay.de/itm/394621655940
 
Antwort
Titel:
Name:
E-Mail:
Eintrag:
Spamschutz - klicken Sie auf folgendes Bild: Regenbogen

Aktivieren Sie JavaScript, falls Sie kein Bild auswählen können.