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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Zur Kosmogonie der Genesis (299 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 17.12.2023 um 01:30 Uhr (Zitieren)
In Genesis 1 wird ja sehr detailliert beschrieben, wann Gott was geschaffen hat.
Doch wo sind da die Engel?
Re: Zur Kosmogonie der Genesis
Aurora schrieb am 17.12.2023 um 07:49 Uhr (Zitieren)
Die Engel haben gemäß dem rabbinischen Judentum keinen Leib, sondern sind ewiglebende und aus Feuer erschaffene Geschöpfe und treten in Midraschim gelegentlich als Konkurrenz zum Menschen auf. Die himmlischen Wesen, streng den Gesetzen Gottes folgend, werden eifersüchtig auf die Zuneigung Gottes gegenüber den Menschen. Der Mensch werde durch das Befolgen der Tora, im Gebet, dem Widerstehen des bösen Triebes (jetzer ha-rah) und durch Teschuba, den ohnehin schon makellosen Engeln, bevorzugt. Dadurch stehen sie in der jüdischen Tradition auch unter den Menschen. Im Midrasch wird der in Genesis verwendete Plural in Bezug zur Erschaffung der Menschen durch die Anwesenheit von Engeln erklärt: Gott habe sich demnach mit den Engeln beraten, doch abschließend allein entschieden. Die Geschichte diene dem Menschen als Vorbild, auch der Mächtige solle sich mit den Schwachen beraten. Gottes eigene Entscheidung stellt dabei Gottes alleinige Allmacht dar.



https://de.wikipedia.org/wiki/Engel#Engel_im_Judentum

vgl:
https://de.wikipedia.org/wiki/Angelologie

https://www.bibelwissenschaft.de/ressourcen/bibelkunde/themenkapitel-at/engel-im-at
Re: Zur Kosmogonie der Genesis
Γραικύλος schrieb am 17.12.2023 um 12:05 Uhr (Zitieren)
Aber die Erschaffung der Engel wird in Genesis 1 nicht erwähnt. Das erstaunt mich. Sie sind ja doch eine wichtige Existenzform.
Re: Zur Kosmogonie der Genesis
Johannes schrieb am 17.12.2023 um 13:22 Uhr (Zitieren)
Die Engel wurden m.E. erfunden um die große Kluft zwischen Gott und Mensch zu überbrücken.

Da sie vor der Erschaffung der Welt von Gott geschaffen wurden, war das wohl unwichtig.
Man nahm sie einfach an, um bestimmte Geschehnisse zwischen Himmel und Erde zu erklären.
Letzlich geht es um eine Metapher um eine der Formen des Wirkens Gottes in der Schöpfung auszudrücken.
Es geht um ein theistisches, nicht deistisches Gottesverständnisses.
Und im Judentum ist man sehr vorsichtig mit dem Gottesbegriff und benutzt Ersatznamen um die Ehrfurcht zu wahren (Adonai, der Namenlose u.a.)
https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/der-gottesname/

Eine Übersetzung des Tetragramm ist:
Ich bin der, als der ich mich erweisen werde.
(dynamischer Gottesbegriff)
Immerhin ist Angelogie immer noch Traktat in der Dogmatik.
https://de.wikipedia.org/wiki/Dogmatik#Teilgebiete

Heute lässt sich das Problem wohl psychologisch auflösen und
hat in der modernen Kosmologie und Evolutionslehre einen schweren Stand.
Dennoch glauben noch viele Menschen an Schutzengel (" Da hatte ich ich einen großen Schutzengel").
Re: Zur Kosmogonie der Genesis
Γραικύλος schrieb am 17.12.2023 um 14:37 Uhr (Zitieren)
Da sie vor der Erschaffung der Welt von Gott geschaffen wurden

Geht diese Annahme aus einer biblischen Quelle hervor?
Re: Zur Kosmogonie der Genesis
Johannes schrieb am 17.12.2023 um 15:22 Uhr (Zitieren)
Re: Zur Kosmogonie der Genesis
Γραικύλος schrieb am 17.12.2023 um 17:07 Uhr (Zitieren)
Also leitet man das nicht aus dem Schöpfungsbericht selbst ab, sondern aus dem Buch Hiob: „Als die Gestirne erschaffen wurden, lobten mich mit mächtiger Stimme alle meine Engel.“
Re: Zur Kosmogonie der Genesis
Johannes schrieb am 17.12.2023 um 18:53 Uhr (Zitieren)
So kann man es sehen.
Wie mag das Lob wohl inhaltlich ausgesehen haben? Hat Gott Lob notwendig?
Motto: Gut gemacht, Boss!
Woraus sich weitere Fragen ergäben wie:
Wie und wann bist du auf die Idee gekommen?
Welches Ziel verfolgst du mit nun damit?
Was ist dein Motiv? Willst du uns zeigen, was du noch alles drauf hast?

Was sagen heute Mythologie-Experten dazu?
Ein Fall für Bultmann und seine Epigonen und
die neuere Exegese.
Re: Zur Kosmogonie der Genesis
Γραικύλος schrieb am 17.12.2023 um 20:21 Uhr (Zitieren)
Es heißt auch, daß man die in der Genesis geschilderte Schöpfung nicht mit dem Beginn der Zeit gleichsetzen kann, wenn Gott vorher schon die Engel erschaffen hat.
Re: Zur Kosmogonie der Genesis
Bukolos schrieb am 17.12.2023 um 23:10 Uhr (Zitieren)
Zitat von Γραικύλος am 17.12.23, 1:30Doch wo sind da die Engel?

Am besten lässt man sich das von einem Engel selbst erzählen, indem man seine Version der Schöpfungsgeschichte in der Kleinen Genesis nachliest:
2 Am ersten Tag schuf er die Himmel droben, die Erde und die Gewässer,
ebenso alle Geister, die vor ihm dienen.
die Engel des Angesichts und die Engel der Heiligung,
ferner die Engel (des Feuergeistes und die Engel) des Windgeistes,
die Engel des Wolkengeistes, des Geistes der Finsternis, des Schnees und des Reifes,
die Engel der Stimmen, des Donners und des Blitzes,
die Engel der Geister der Kälte und der Hitze,
des Winters, des Frühlings, der Ernte und des Sommers
und aller Geister seiner Werke in den Himmeln und auf Erden,
in den Abgründen und in der Finsternis,
des Abends, des Lichts, der Morgenröte und des Morgens,
alles dessen, was er mit seines Herzens Wissen bereitet hat.
3 Damals sahen wir seine Werke, priesen ihn
und lobsangen vor ihm ob all seiner Taten;
denn sieben große Werke schuf Er am ersten Tag.

(Jub 2, 2-3, Übers. Rießler)
Re: Zur Kosmogonie der Genesis
Aurora schrieb am 18.12.2023 um 08:20 Uhr (Zitieren)
Bleibt die Frage: Aus was schafft Gott Geister und wie? Ex nihilo?
Wie hat das Gott, selbst ein rein geistiges Wesen, das gemacht?
Was soll man sich näherhin unter Geistern vorstellen?
Wozu sind sie gut? Arbeitsteilung? Entlastung Gottes? Verrichtungsgehilfen? Zum Entertainment?

PS:
Was sind die Himmel? Es gibt doch nur den einen.

Zum Jubiläenbuch weiß wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Buch_der_Jubil%C3%A4en

Über den Verfasser ist nichts bekannt; ältere Thesen zu pharisäischer Autorschaft sind heute überholt. Gewöhnlich wird heute eine Randgruppe des Judentums als Entstehungskontext angenommen, die gelegentlich auch als „proto-qumranisch“ oder „proto-essenisch“ bezeichnet wird.

Leute mit viel Fantasie, die wohl auch aus anderen Quellen schöpften bzw. sich inspirieren ließen.
Welche mögen da eingeflossen sein?
Re: Zur Kosmogonie der Genesis
Γραικύλος schrieb am 18.12.2023 um 15:31 Uhr (Zitieren)
Aha, ein apokrypher Text. Danke für den Hinweis. Den Apokryphen verdanken wir ja auch die Geschichte vom Abfall der bzw. einiger Engel von Gott.
Re: Zur Kosmogonie der Genesis
Johannes schrieb am 18.12.2023 um 17:24 Uhr (Zitieren)
Es ist immer wieder verblüffend, wie Gläubige sich mit solchen Dingen beschäftigen und Kirchen das unterstützen, obwohl es mit den zentralen Glaubensinhalten nichts zu hat und nur ablenkt vom Eingemachten.

Neulich stieß ich auf diesen Vortrag:
https://www.youtube.com/watch?v=Gp5bl7TyYX4

Re: Zur Kosmogonie der Genesis
Johannes schrieb am 19.12.2023 um 13:22 Uhr (Zitieren)
Re: Zur Kosmogonie der Genesis
Holger Fischer schrieb am 01.03.2024 um 13:10 Uhr (Zitieren)
Kosmogonie

Was ist mit Kosmonogie gemeint und woher kommt dieses Wort?

"Als Kosmonogie (altgriechisch κοσμογονία kosmogonía = deutsch -> "Weltzeugung"; in älteren Texten auch Kosmogenie) werden Erklärungsmodelle bezeichnet, die mit der Entstehung der Welt und dem Leben zusammenhängen. In der Gnosis ergeben sich aus dem Dualismus (Gut und Böse) dualistische Konsequenzen: Licht und Finsternis, Geist und Fleisch, etc. Gemäß Gnosis war das Böse von Anfang an in der Schöpfung enthalten." ->

https://www.mythologie-antike.com/t288-gottin-sophia-mythologie-gnosis-wie-ist-die-materie-und-das-leben-entstanden
 
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