Γραικύλος schrieb am 19.12.2023 um 14:25 Uhr (Zitieren)
Hat im engeren Sinne nichts mit der Antike zu tun, aber das war ja auch bei den Paradoxien meist nicht der Fall.
Re: Bedenklicher Sprachgebrauch
Γραικύλος schrieb am 19.12.2023 um 17:15 Uhr (Zitieren)
Daß "Ren" im Schwedischen schon geweihtragendes Tier bedeutet, so habe ich jetzt erfahren, trifft auf etwas Altnordisches zu, das selbst in Schweden dermaßen vergessen ist, daß man dort rendjur sagt, norwegisch reinsdyr.
Re: Bedenklicher Sprachgebrauch
Γραικύλος schrieb am 19.12.2023 um 18:34 Uhr (Zitieren)
"Da geht ein Ren" kann man jedenfalls sagen.
Re: Bedenklicher Sprachgebrauch
Johannes schrieb am 19.12.2023 um 19:51 Uhr (Zitieren)
Bukolos schrieb am 20.12.2023 um 23:13 Uhr (Zitieren)
Die Toleranz gegenüber den hier gelisteten jüngeren Wortbildungen und Phrasemen dürfte je nach Kategorie, unter die sie sich versammeln lassen, beim Einzelnen sehr unterschiedlich ausfallen: sei es, dass man hyperbolischer Rede als rhetorischem Mittel gegenüber abgeneigt ist, dass man dem Superlativ nur die Kennzeichnung eines höchsten Grades, nicht aber eine davon unabhängige Semantik der Emphase zugesteht, sei es, dass man schwankenden Kasusgebrauch bei Präpositionen ablehnt, dass man nicht akzeptiert, wenn Fremdwörter sich von ihrem Pendant in der Gebersprache lösen, oder dass man fordert, bei Akronymen sollte in jedem Fall die Vollform bewusst gehalten werden ...
Re: Bedenklicher Sprachgebrauch
filix schrieb am 21.12.2023 um 13:25 Uhr (Zitieren)
… kurzum, bedenklich wird Bedenklichkeit, unterschätzt die Begründung eigener Präferenzen die Komplexität des Abgelehnten.
Zu den Pleonasmen:
Jede Tanne ist ein Baum, aber nicht zwingend Tannenbaum, die diesem zugewachsene, auch im Duden verzeichnete weihnachtliche Bedeutung unterscheidet ihn also von sogenannten redundanten Aufhellungen wie Rentier oder Haifisch.
In letzteren Fällen sollte man sein Ohr auch nicht gegen das in der deutschen Sprache dominante trochäische Betonungsmuster verschließen, welches als Alternative wenigstens durchzusetzen man als Motiv hinter solchen Bildungen vermuten kann. Das ist insbesondere für die Literatur nicht weniger bedeutsam als semantische Sparsamkeitsideale.
Und der Haifisch, der hat Zähne …
Re: Bedenklicher Sprachgebrauch
filix schrieb am 21.12.2023 um 13:40 Uhr (Zitieren)
Den Titel eines Exportweltmeisters kann die deutsche Sprache nicht beanspruchen, gar so dürftig ist die Bilanz indes nicht:
Γραικύλος schrieb am 21.12.2023 um 13:45 Uhr (Zitieren)
Wenn sich das Problem oder "Problem" jemand bewußt macht und es dann dennoch bei seinem Sprachgebrauch beläßt ... in Ordnung.
Allerdings vermute ich, daß die meisten, die "Graffitis" sagen, zunächst nicht wissen, daß "Graffiti" bereits ein Plural ist.
Danke für den Haifisch.
Der Walfisch ist dann noch von anderem Kaliber.
Re: Bedenklicher Sprachgebrauch
filix schrieb am 21.12.2023 um 14:34 Uhr (Zitieren)
Nun ja, wer nachts an der Häuserwand bei einer Battle mit der gerackten Kanne in der Hand das Piece des Nachbarn mit den Worten lobt »Dein Graffito hat Fluss!« fliegt völlig zu Recht aus Crew und Turf, wer in einer sozialwissenschaftlichen Studie zum Thema Politische Kommunikation im städtischen Raum am Beispiel Graffiti von einem Graffito spricht, nährt Zweifel, ob er sich mit dem Phänomen ernsthaft beschäftigt hat. Deshalb meiden die Autoren dieses Bandes auch den “richtigen” Singular, schwanken in der Mehrzahl. Der Duden online weist Graffitis als korrekten Plural aus - konsequenterweise, geht man nach der im Link von Johannes dargestellten s-Pluralbildung bei Fremdwörtern.
In solchen Fällen haben Sprachkritiker nicht selten Pech mit ihren Korrekturvorschlägen, der von Sick etwa ins Rennen geschickte Stehbeifall liegt - für mich wenigstens - stilistisch hart an der Gastroenteritis vulgo Brechdurchfall.
Re: Bedenklicher Sprachgebrauch
Γραικύλος schrieb am 01.01.2024 um 18:35 Uhr (Zitieren)
Ergänzung:
- meines Wissens nach
Re: Bedenklicher Sprachgebrauch
Γραικύλος schrieb am 01.01.2024 um 19:17 Uhr (Zitieren)
"Das Epizentrum des Erdbebens lag in geringer Tiefe unter der Stadt Ishikawa."