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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Julian über die Juden #2 (169 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 21.12.2023 um 14:15 Uhr (Zitieren)
2. Fragment eines Briefes an einen Priester

[...]
Niemand soll uns daher mit Reden täuschen und uns irre machen in unserem Glauben an die Vorsehung [πρόνοια]. Denn was werden jene, die uns das in herabsetzender Absicht vorhalten, die Propheten der Juden, von ihrem Tempel sagen, der dreimal zerstört und bis jetzt noch nicht wieder aufgerichtet wurde? Ich aber sage das nicht, weil ich jenen diese Tatsache als Rüge vorhalten will; faßte ich doch den Plan, ihn so lange Zeit danach wieder aufzubauen, zu Ehren des Gottes, dessen Name dort angerufen wird. [...]

[Brief 48; Julian, Briefe. Hrsg. v. Bertold K. Weis. München 1973, S. 138 f.]

Julians Plan, den Tempel in Jerusalem wiederzuerrichten, wird mehrfach überliefert. Vor allem christliche Autoren berichtet, wie Gottes Eingreifen dies verhindert habe.
Re: Julian über die Juden #2
Aurora schrieb am 22.12.2023 um 08:10 Uhr (Zitieren)
Julians Plan, den Tempel in Jerusalem wiederzuerrichten, wird mehrfach überliefert. Vor allem christliche Autoren berichtet, wie Gottes Eingreifen dies verhindert habe.

Von welchen Autoren? Stellenangaben?
Wie habe Gott wann eingegriffen?

Ich finde die Literatur dazu:
Hahn, J., Kaiser Julian und ein dritter Tempel Idee, Wirklichkeit, Wirkung eines gescheiterten Projekts, in J. Hahn (ed.), Der Jerusalemer Tempel und seine Zerstörungen, Tübingen 2002, 237-262


PS:
Eine Sache fand ich:
Kaiser Julian plante 362 n. Chr. den Wiederaufbau des jüdischen Tempels in Jerusalem. In einem ersten Schritt wurde das Ruinengelände weitgehend abgeräumt. Am 27. Mai 363 fand ein von mehreren Autoren bezeugtes Erdbeben statt, wobei die Baustelle beschädigt wurde. Julian stellte den Neubau daraufhin zugunsten des Perserfeldzugs zurück, so dass keine weiteren Baumaßnahmen mehr erfolgten.[


https://de.wikipedia.org/wiki/Jerusalemer_Tempel#Nachfolgende_Bebauung_des_Tempel-Areals
Re: Julian über die Juden #2
Γραικύλος schrieb am 22.12.2023 um 11:56 Uhr (Zitieren)
Am 27. Mai 363 fand ein von mehreren Autoren bezeugtes Erdbeben statt, wobei die Baustelle beschädigt wurde.

Kannst Du Dir vorstellen, wie Christen dieses Ereignis (sofern es stattgefunden hat) gedeutet haben?
Re: Julian über die Juden #2
Andreas schrieb am 22.12.2023 um 14:16 Uhr (Zitieren)
Für Christen gibt es nur eine Deutung: Der Herr hat ein klares Zeichen gesetzt.

Bei Erdbeben am 1. November 1755 dürften sie Probleme haben mit diesem Sachverhalt:

Das Rotlichtviertel Lissabons, die Alfama, blieb verschont, wie auch große Teile der Oberstadt Lissabons.

Warum wurde der Sündenpfuhl verschont?
Vlt. weil es dort ehrlicher, menschlicher und nicht bigottisch zuging?

Spruch aus meiner Jugendzeit:
Lieber eine ehrliche Hure als ein bigottisches Luder!
Re: Julian über die Juden #2
Γραικύλος schrieb am 22.12.2023 um 14:44 Uhr (Zitieren)
Zur Quellenlage:

Wir haben die beiden von mir vorgestellten Aussagen Julians. Dabei handelt es sich um Ankündigungen, aus denen nicht hervorgeht, daß der Bau tatsächlich begonnen wurde.

Jüdische Äußerungen dazu, etwa im Talmud, gibt es nach meinem Kenntnisstand nicht.
(Da verlasse ich mich auf den Aufsatz "Kaiser Julian und die Juden" von Michael Adler.)

Ammianus Marcellinus XXIII 1, 1-2 berichtet vom Baubeginn; es besteht allerdings der Verdacht, daß er - obwohl selbst Heide - sich dabei auf die Darstellung bei Gregor von Nazianz bezogen hat.

Die zahlreichen christlichen Autoren sind: Gregor von Nazianz, Sozomenos, Theodoret, Sokrates von Konstantinopel und Chrysostomos (Oratio contra Judeaos) und "Julianos der Abtrünnige" - eine syrische Erzählung.

Daß der Bau wirklich in Angriff genommen worden ist, obwohl Julian alles Geld für seinen Feldzug gegen die Parther zusammenkratzen mußte, halte ich für unwahrscheinlich.
 
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