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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Julian will den Tempel von Jerusalem wiedererichten #2 (127 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 24.12.2023 um 12:47 Uhr (Zitieren)
Gregor von Nazianz, Contra Julianum II:
Nachdem er [sc. Julian] alle möglichen tyrannischen Versuche gegen den Glauben unternommen hatte und er ihrer schließlich überdrüssig wurde, da sie ihm alle noch zu gering und unbedeutend erschienen, hetzte er schließlich die gesamte Judenschaft gegen uns: diese wählte er wegen ihrer alten revolutionären Gesinnung und ihres eingefleischten Hasses gegen das Christentum als die geeignetsten Werkzeuge für seine Pläne.

Indem er seine wirkliche Absicht hinter einer wohlwollenden Maske verbarg, suchte er die Juden unter Hinweis auf ihre heiligen Bücher und Überlieferungen davon zu überzeugen, daß die dort vorausgesagte Zeit nunmehr gekommen sei, daß sie in ihre Heimat zurückkehren, ihren Tempel wiederaufbauen und die ganze frühere Herrlichkeit wiederherstellen sollten. Nachdem er sie so mit falschen Hoffnungen betrogen hatte (denn die Menschen lassen sich leicht betrügen, wenn man ihren Schwächen schmeichelt), machten die Juden sich mit großer Tatkraft ans Werk des Wiederaufbaus und förderten das Unternehmen mit fleißiger Arbeit.

Plötzlich wurden sie durch ein heftiges Erdbeben und einen Sturmwind von ihrem Werk vertrieben, und sie suchten miteinander Zuflucht in einer benachbarten Kirche – teils um der drohenden Gefahr zu entrinnen, teils weil sie von der dichtgedrängten Masse der Flüchtenden mitgerissen wurden. Da berichten nun manche, die Kirchentüren hätten sich vor ihnen geschlossen wie durch eine unsichtbare Kraft (obgleich die-selben Türen einen Augenblick zuvor noch weit offen gewesen waren) – eine Kraft, die diese Wunder zum Schrecken der Gottlosen und zur Erquickung der Gottesfürchtigen zu bewirken pflegt. Außerdem berichten und glauben alle, daß aus den Fundamenten des Tempels Feuer hervorbrach, sich auf diejenigen, die gewaltsam Zutritt zur Kirche erzwingen wollten, stürzte und sie daran hinderte; einige wurden verbrannt und vernichtet, andere schwer verstümmelt, so daß sie zu einem lebendigen Denkmal des göttlichen Zorns gegen die Sünder wurden.

Diese Dinge geschahen wirklich, und niemand darf daran zweifeln, sowenig wie an den anderen Wunderwerken Gottes. Das größte Wunder war jedoch, daß am Himmel ein Licht erschien, das die Form eines Kreuzes in einem Kreis hatte ... Ja, diejenigen, die jenes Wunder schauten und dabei waren, zeigen noch jetzt das Kreuzeszeichen, das damals ihren Kleidern eingeprägt wurde. Denn sobald diese Leute – ob sie nun zu uns gehören oder nicht – von diesen Zeichen erzählten oder davon erzählen hörten, beobachtete jeder an seinem eigenen Körper oder an dem seines Nachbarn oder an seinem Gewand ein leuchtendes Zeichen, das kunstvoller und herrlicher war als alle Gemälde und Stickereien. Die meisten von ihnen rannten zu unseren Priestern, ersuchten um die Taufe und baten demütig um Gnade.

[zitiert nach: Michael Adler, Kaiser Julian und die Juden (1893); Nachdruck: Richard Klein (Hrsg.), Julian Apostata. Wege der Forschung Bd. 509. Darmstadt 1978, S. 72 f.]

Jedem, der's glaubt.
Re: Julian will den Tempel von Jerusalem wiedererrichten #2
Γραικύλος schrieb am 24.12.2023 um 12:48 Uhr (Zitieren)
(Titelkorrektur)
 
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