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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Quintus Smyrnaeus über Sinon und Laokoon #1 (192 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 04.01.2024 um 13:55 Uhr (Zitieren)
Quintus Smyrnaeus, Posthomerica XII 353-427:
Die Troer aber erkannten an den Ufern des Hellespontos
Rauch, der noch durch die Luft emporwirbelte. Aber die Schiffe
sahen sie nicht, die ihnen von Hellas schlimmes Verderben gebracht hatten.
Froh liefen nun alle zum Strand,
nachdem sie die Waffen angelegt hatten. Denn noch hielt Furcht das Herz umfangen.
Sie erblickten aber das wohlgeglättete Pferd, standen rings um es
und staunten. Es war nämlich wirklich als ein großes Werk gebaut.
Nahebei aber erblickten sie den ganz unglücklichen Sinon (1),
und ein jeder aus ihrem Kreis fragte ihn über die Danaer etwas anderes,
nachdem sie ihn in der Mitte umstellt hatten. Mit schmeichelnden
Worten fragte sie zuerst, dann mit schrecklicher
Drohung, und sie peinigten den listensinnigen Mann sehr
eine lange Zeit immerzu. Der aber blieb unerschütterlich
wie ein Fels mit festen Gliedern. Schließlich schnitten sie ihm
die Ohren und auch die Nase vom Körper ab
und misshandelten ihn auf alle Art, damit er die Wahrheit sage,
wohin die Danaer gingen mit den Schiffen oder was gerade das Pferd
innen barg. Der aber fasste Stärke in seinem Sinn
und kümmerte sich nicht um die entehrende Misshandlung, sondern ertrug es
in seinem Herzen, obwohl er durch Schläge und Feuer gequält wurde
auf schreckliche Weise. Hera nämlich atmete ihm große Kraft ein.
Solches nun sprach er mitten unter ihnen listensinnig:
„Die Griechen fliehen mit den Schiffen über das Meer,
da sie müde wurden angesichts des langen Krieges und der Qual.
Auf des Kalchas Geheiß bauten sie das Pferd
für die kriegssinnige Tritogeneia (1), um der Göttin Groll zu vermeiden,
da sie sehr zürnte wegen der Troer. Um der Heimkehr willen
ersannen sie nach Plänen des Odysseus gegen mich Verderben,
dass sie mich töteten bei dem wildtosenden Meer
für die Meeresgötter. Mir aber entging dies nicht, sondern gar schnell
entkam ich den schrecklichen Opfergaben von Trank und Gerste
nach der Unsterblichen Willen und warf mich vor die Füße des Pferdes.
Die aber ließen mich gezwungenermaßen zurück, obwohl sie nicht wollten,
weil sie des großen Zeus starksinnige Tochter fürchteten.“
So sprach er in seiner Schlauheit und wurde durch die Schmerzen nicht matt in seinem Gemüt.
Für einen starken Mann ist es nämlich bezeichnend, schlimmen Zwang zu ertragen.

(1) von den Griechen zum Zwecke der Desinformation zurückgelassen
(2) Athene
 
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