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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
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Petron über den Untergang Trojas #1 (200 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 05.01.2024 um 13:44 Uhr (Zitieren)
Petronius Arbiter, Satyrica 89:
Die Phryger, matt von ungewissen Ängsten,
belagerte bereits der zehnte Sommer,
und an dem Seherspruch, den Kalchas ihnen
verkündet hatte, zweifelten die Griechen.
Da werden auf Apolls Geheiß [Delio profante] die Wälder
des Idagebirges abgeholzt, man schleift
zutal die Stämme, die, zersägt, ein Pferd [equus]
von ungeheurem Leibe bilden sollen.
Im Innern wölbt sich mächtig eine Höhle,
darin zu bergen eine Schar von Kriegern.
Ergrimmt vom Kampf, der schon zehn Jahre währte,
versteckten sich im Pferd die Griechenhelden
und füllten dichtgedrängt ihr Weihgeschenk.
O Vaterland, schon glaubten wir, daß endlich
der Feind auf tausend Schiffen fortgefahren
und frei vom Krieg der Heimatboden sei.
Darin bestärkte uns des Rosses Aufschrift
und Sinons unheilvolle List und was
allzeit zum Schaden diente, unser Leichtsinn.
Schon eilt das Volk aus Trojas Toren, frei,
vom Krieg erlöst, zum Ziele seiner Sehnsucht.
Vom Weinen sind die Wangen feucht, die Freude
des bangen Herzens äußert sich in Tränen.
Doch Schrecken bannt die Tränen: denn es nahte
mit wirren Haaren, unter lautem Rufen
Laokoon, der Priester des Neptunus.
[namque Neptuno sacer
crinem solutus omne Laocoon replet
clamore vulgus.]
Er schwingt den Speer und trifft den Leib des Rosses,
doch das Verhängnis hemmte seine Hände:
der Stoß prallt ab und schafft dem Truge Glauben.
Noch einmal riß er alle Kraft zusammen
und hieb mit einer Axt ihm in die Flanken.
Da bebten drin die eingeschloßnen Krieger,
ein dumpfes Murmeln ging durch den Koloß:
er atmete, belebt von fremder Angst.
Gefangne Mannschaft wollte Troja fangen
und brachte Krieg mit beispielloser Tücke.

 
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