Spott auf Zeus gibt es ohne Ende, Aichylos hasste Zeus und auch Goethe:
Es gibt ein Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe, dass sich auf Prometheus und die Schöpfung des Menschen bezieht. Zitat:
"Bedecke deinen Himmel, Zeus,
mit Wolkendunst!
Und übe, Knaben gleich,
der Disteln köpft,
an Eichen dich und Bergeshöh'n!
Musst mir meine Erde
doch lassen steh'n,
und meine Hütte,
die du nicht gebaut,
und meinen Herd,
um dessen Glut
du mich beneidest.
Ich kenne nichts Ärmeres
unter der Sonn' als euch Götter!
Ihr nähret kümmerlich
von Opfersteuern
und Gebetshauch
eure Majestät
und darbtet, wären
nicht Kinder und Bettler
hoffnungsvolle Toren.
Da ich ein Kind war,
nicht wusste, wo aus, wo ein,
kehrt' ich mein verirrtes Auge
zur Sonne, als wenn drüber wär
ein Ohr zu hören meine Klage,
ein Herz wie meins,
sich des Bedrängten zu erbarmen.
Wer half mir,
wider der Titanen Übermut?
Wer rettete vom Tode mich,
von Sklaverei?
Hast du's nicht alles selbst vollendet,
heilig glühend Herz?
Und glühtest, jung und gut,
betrogen, Rettungsdank,
dem Schlafenden dadroben?
Ich dich ehren? Wofür?
Hast du die Schmerzen gelindert,
je des Beladenen?
Hast du die Tränen gestillet,
je des Geängsteten?
Hat nicht mich zum Manne geschmiedet,
die allmächtige Zeit
und das ewige Schicksal,
meine Herren und deine?
Wähntest du etwa,
ich sollte das Leben hassen,
in Wüsten fliehn,
weil nicht alle Knabenmorgen-
Blütenträume reiften?
Hier sitz' ich, forme Menschen,
nach meinem Bilde,
ein Geschlecht, das mir gleich sei,
zu leiden, weinen,
genießen und zu freuen sich -
und dein nicht zu achten,
wie ich!"
Goethe lässt Zeus und die übrigen Götter in seinem Gedicht Prometheus nicht gut aussehen (ich sehe einen konkreten Bezug auf Aischylos -> roter Faden). Viele Mythen in der griechischen Mythologie werden konträr gedeutet. Der Prometheus Mythos wird höchst unterschiedlich geschildert und interpretiert.
Aichylos lässt seinem Hass auf Zeus in "Der gefesselte Prometheus" freien Lauf.
Nun gut, was hat Zeus mit Europa zu tun? Die griechischen Stadtstaaten gelten als Wiege Europas. Siehe minoische Kultur (Kreta --> Geburtsstätte des Zeus) und mykenische Kultur.
Zeus und Europa: Literatur
taatliche Museen Preußischer Kulturbesitz Kunstgewerbemuseum: Die Verführung der Europa. Propyläen Verlag, Berlin 1988, ISBN 3-549-05872-1.
Günter Dietz: Europa und der Stier. Ein antiker Mythos für Europa? Kulturgeschichtliche Reihe, 4. Sonnenberg, Annweiler 2003 ISBN 3-933264-29-4
Almut-Barbara Renger (Hrsg.): Mythos Europa. Texte von Ovid bis Heiner Müller. Reclam, Leipzig 2003, ISBN 3-379-20077-8
Almut-Barbara Renger: Europa. In: Maria Moog-Grünewald (Hrsg.): Mythenrezeption. Die antike Mythologie in Literatur, Musik und Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 5). Metzler, Stuttgart/Weimar 2008, ISBN 978-3-476-02032-1, S. 276–285
Almut-Barbara Renger, Roland Alexander Ißler (Hrsg.): Gründungsmythen Europas in Literatur, Musik und Kunst, 1: Europa – Stier und Sternenkranz. Von der Union mit Zeus zum Staatenverbund. V&R unipress, Göttingen 2009, ISBN 978-3-89971-566-8
Eva C. Huller: „da wurde es selbst Zeus ganz klar, wie uneinig Europa war“. Europa in der deutschsprachigen Literatur seit 1957. In: Christian Lohse, Joseph Mittlmeier (Hrsg.): Europas Ursprung. Mythologie und Moderne. Festschrift der Universität Regensburg zum 50-jährigen Jubiläum der Römischen Verträge. Regensburg 2007, ISBN 3-9808020-9-4, S. 119–130
Diese legendäre Europa ->
https://www.mythologie-antike.com/t85-europa-in-der-griechischen-mythologie-ist-die-tochter-von-konig-agenor-und-mutter-von-minos-rhadamanthys-und-sarpedon