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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Gottes Segen und Fluch #1 (160 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 03.03.2024 um 17:25 Uhr (Zitieren)
5 Moses = Deuteronomium 28:
„1. Gehorchst du getreulich der Stimme des Herrn, deines Gottes, und beobachtest du all seine Gebote, die ich dir heute geben, so wird der Herr, dein Gott, dich erhöhen über alle Erdenvölker.
2. Über dich werden alle diese Segenswünsche kommen und dich erreichen, wenn du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst.
3. Gesegnet bist du innerhalb der Stadt, gesegnet auf dem Felde draußen.
4. Gesegnet ist deine Leibesfrucht und Feldfrucht, die Frucht deines Viehs, der Wurf deiner Rinder und der Zuwachs deiner Schafe.
5. Gesegnet ist dein Erntekorb und dein Backtrog.
6. Gesegnet bist du, wenn du einziehst, und gesegnet, wenn du ausziehst.
7. Der Herr wird deine Feinde, die sich wider dich erheben, niederstrecken vor deinem Angesicht: auf einem Wege ziehen sie gegen dich zu Feld, auf sieben Wegen aber weichen sie vor dir.
8. Der Herr wird über dich den Segen entbieten in deine Vorratskammern und bei allem Tun deiner Hände. Er wird dich segnen in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, verleiht.
9. Der Herr wird dich zu seinem heiligen Volke erheben, wie er dir geschworen hat, wenn du nur seine Gebote hältst und auf seinen Wegen wandelst.
10. Alle Erdenvölker werden es sehen, daß du nach dem Namen des Herrn benannt bist, und werden sich vor dir fürchten.
11. Dann wird dir der Herr Überfluß an Gütern schenken, an Frucht deines Leibes, an Tracht deines Viehs und an Ertrag deines Bodens in dem Lande, das der Herr dir zu schenken deinen Vätern geschworen hat.
12. Der Herr wird dir seine herrliche Schatzkammer, den Himmel, auftun, deinem Lande den Regen geben zur rechten Zeit und alles Tun deiner Hände segnen; du wirst vielen Völkern ausleihen können, selbst aber nichts zu entleihen brauchen.
13. Der Herr wird dich zum Haupt werden lassen und nicht zum Schwanz; du wirst immer nach aufwärts streben, aber nicht abwärts gehen, wenn du nur hörst auf die Gebote des Herrn, deines Gottes, die ich dir heute zu halten und zu befolgen vorschreibe,
14. und wenn du nicht nach rechts noch nach links abweichst von all den Worten, die ich euch heute gebiete, um fremden Göttern nachzulaufen und sie zu verehren.

15. Gehorchst du aber nicht der Stimme des Herrn, deines Gottes, beobachtest nicht all seine Gebote und Satzungen, die ich dir heute anbefehle, so kommen über dich und erreichen dich all diese Flüche:
16. Verflucht bist du in der Stadt drinnen und auf dem Felde draußen.
17. Verflucht ist dein Erntekorb und dein Backtrog.
18. Verflucht ist deine Leibesfrucht und deine Feldfrucht, der Wurf deiner Rinder und der Zuwachs deiner Schafe.
19. Verflucht bist du, wenn du einziehst, und verflucht, wenn du ausziehst.
20. Der Herr wird gegen dich entsenden den Fluch, die Bestürzung und Bedrohung bei allem Tun deiner Hände, bis daß du vernichtet und schleunigst vertilgt bist wegen deiner Übeltaten, da du mich verlassen hast.
21. Der Herr wird die Pest an dir haften lassen, bis er dich aus dem Lande vollends vertilgt hat, in das du ziehst, um es zu besetzen.
22. Der Herr wird dich mit Schwindsucht, Fieber, Entzündung, Fieberhitze, Dürre, Trockenheit, Getreiderost schlagen; sie werden dich bis zu deinem Untergang verfolgen.
23. Der Himmel über deinem Haupte wird wie Erz, der Boden unter dir wie Eisen sein.
24. Der Herr wird den Regen über deinem Lande in Staub und Asche verwandeln; die fallen vom Himmel auf dich herab, bis du vernichtet bist.
25. Der Herr wird dich von deinen Feinden schlagen lassen. Auf einem Wege ziehst du wider sie aus, auf sieben Wegen wirst du vor ihnen fliehen, und alle Reiche der Erde werden über dich erschrecken.

Re: Gottes Segen und Fluch #1
Marcella schrieb am 05.03.2024 um 20:03 Uhr (Zitieren)
Diese facettenreichen Drohungen und Flüche des Herrn ab Vers 15 über den, der die Gebote nicht beachtet, folgen übrigens nahe auf das Auslöschungsgebot gegenüber den Erzfeind Amalek, auf das auch Netanjahu in seiner Kriegserklärung nach dem 7.10. gegenüber der Hamas bzw allgemein den Palästinensern sich berief:
(Die israelischen Soldaten) setzen sich dafür ein, dieses Übel aus der Welt auszurotten, für unsere Existenz, und ich füge hinzu, für das Wohl der gesamten Menschheit. Das gesamte Volk und die Führung des Volkes glauben an sie. „Denke daran, was Amalek dir angetan hat“ (Deuteronomium 25:17). Wir erinnern uns und wir kämpfen."

Die Jüdische Allgemeine Wochenzeitung (14.11.23) erläutert das und erklärt die noch nicht vollzogenen Vernichtung Amaleks zu einem der drei Haupt-Gebote Jahwes:
»Denke daran, was Amalek dir tat auf dem Wege, als ihr aus Ägypten zogt: wie er dich unterwegs angriff und deine Nachzügler erschlug, alle die Schwachen, die hinter dir zurückgeblieben waren, als du müde und matt warst, und wie sie Gott nicht fürchteten. Du sollst die Erinnerung an Amalek austilgen unter dem Himmel. Das vergiss nicht!« So steht es im 5. Buch Mose 25, 17–19. Jedes Jahr am Schabbat vor Purim lesen wir diese Passage als Zusatz zur Parascha – eine Aufforderung, uns an dieses Gebot der Tora zu erinnern.

Doch diese »Mizwat Aseh« sollte uns Unbehagen bereiten.
(...)
Hier aber geht es um ein Gebot, das von uns etwas verlangt, was uns nicht leicht fällt. Seit Tausenden von Jahren wird uns geboten, des Krieges zu gedenken, der plötzlich nach dem Auszug aus Ägypten über uns hereinbrach. Es soll sogar unser Bestreben sein, dass das Volk, das uns bekämpfte, von der Bühne der Geschichte verschwindet, also ausgerottet wird.

Dieses Gebot gehört übrigens zu den drei Mizwot, deren Erfüllung dem israelitischen Volk bei der Rückkehr ins Land Israel aufgetragen wurde. Dem Volk Israel wurde geboten, einen König oder Führer zu wählen, um im Land ein jüdisches Königreich zu gründen, das Volk Amalek auszurotten und danach eine spirituelle Stätte für den Ewigen im Land Israel einzurichten: den Tempel."

So weit, wie auch anderswo, die Allgemeine Jüdische Wochenzeitung ("Die Erzfeinde")
Diese alten Gebote sind äußerst aktuell für die Ultraorthodoxen und Nationalreligiösen und werden bitter ernst genommen.
Re: Gottes Segen und Fluch #1
Γραικύλος schrieb am 06.03.2024 um 00:28 Uhr (Zitieren)
Ich habe mich schon gefragt, welche Bedeutung solche Stellen für die heutigen Juden haben, vor allem für die (Ultra-)Orthodoxen. Immerhin: Thora.

Zu dem hier vorliegenden Kapitel Deuteronomium 28 heißt es bei Jan Assmann ("Die totale Religion"),
daß
- es entstanden sei, als die Juden nach ihrer Vertreibung zunächst durch die Assyrer, dann durch die Babylonier darangingen, einem neuen Staat der Juden eine ideologische Grundlage zu geben, und
- sie dabei auf die ihnen bekannten Loyalitätsverpflichtungen, gefordert von den assyrischen Königen, zurückgegriffen haben, die an Schärfe kaum zu überbieten waren.
Re: Gottes Segen und Fluch #1
Γραικύλος schrieb am 06.03.2024 um 15:51 Uhr (Zitieren)
Ein Freund berichtet mir eine Passage aus dem Buch "Die verborgene Bibliothek" (Vierte Abschweifung, 1. Abschnitt) von Alberto Manguel, derzufolge die jüdische Autorin Cynthia Ozick ihm, Manguel, gesagt habe, noch heute erprobten Juden beim Kauf eines Füllers diesen nicht durch Schreiben ihres Namens, sondern durch "Amalektiten" und strichen diesen verhaßten Namen anschließend durch.
 
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