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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Die Relativität von Gut und Böse (150 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 06.03.2024 um 00:36 Uhr (Zitieren)
Jan Potocki, Die Handschrift von Saragossa, Zweiundfünfzigster Tag:
[...]
Wie, Herr Belial [= der Teufel], sagte ich zu ihm, betrachten Sie Recht und Unrecht nicht als reale Qualitäten?
Sie sind relative Qualitäten. Ich werde es Ihnen durch eine Fabel verständlich machen:

Winzige Insekten krochen bis auf die Spitze hoher Gräser. Eines von ihnen sprach zu den anderen:
Seht ihr den Tiger neben uns lagern? Er ist das sanfteste aller Lebewesen, niemals tut er uns etwas zuleide. Das Schaf aber ist ein wildes Tier; wenn eines herkommt, wird es uns samt Gras verschlingen, das unsere Zuflucht ist; doch der Tiger ist gerecht, er wird uns rächen.
[...]

(Jan Potocki: Die Handschrift von Saragossa. Hrsg. v. Roger Caillois. 2 Bde. Frankfurt/Main 1980, S. 697)
Re: Die Relativität von Gut und Böse
Andreas schrieb am 06.03.2024 um 11:45 Uhr (Zitieren)
Das erinnert mich an:
"An sich ist nichts weder gut noch böse, das Denken macht es erst dazu."
(William Shakespeare)
Re: Die Relativität von Gut und Böse
Γραικύλος schrieb am 06.03.2024 um 16:12 Uhr (Zitieren)
Dieser Gedanke ist sicher sehr viel älter und findet sich schon in den Lehrreden Buddhas.

Aber mir gefällt diese originelle Fabel. Köstlich. Und daß es der Teufel (Don Belial) ist, der sie erzählt.
 
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