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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Arachne #1 (194 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 08.03.2024 um 01:21 Uhr (Zitieren)
1. Vergil: Georgica

[...] Denn oft benagte die Eidechse heimlich
dir die Waben und lichtscheu barg im Korb sich die Schabe,
faul, ohne Beitrag, praßte an fremden Tischen die Drohne,
oder die grimme Hornisse drang ein, überlegen an Rüstung,
oder der Motten verderbliches Volk, und die Feindin Minervas
spann ihr lockeres Netz am Tor, die abscheuliche Spinne.

[IV 242-247]


2. Ovid: Metamorphosen

Pallas hatte ihr Ohr den Musen geliehn, ihr
Lied, ihren Zorn, den gerechten, gelobt; dann sprach zu sich selbst sie:
„Loben allein ist zu wenig, - gelobt zu werden verlang‘ ich
und nicht ungestraft meine Gottheit verachtet zu wissen!“
Und es wendet ihr Sinn dem Schicksal Arachnes sich zu, von
der sie gehört, sie woll‘ ihr nicht weichen im Ruhme der Webkunst.
Diese Lyderin war nicht berühmt durch Stand oder Abkunft,
sondern allein durch die Kunst. Ihr Vater aus Colophon, Idmon,
tränkt‘ mit dem purpurnen Saft der phocæischen Schnecke die Wolle.
Schon gestorben die Mutter, doch war sie auch ihrem Manne
gleich aus dem Volk gewesen. Trotzdem hatte jene in Lydiens
Städten durch ihr Gewerb einen Namen gewonnen, obgleich sie,
stammend aus kleinem Haus, in dem kleinen Hypæpa daheim war.
Ihre bewundernswerten Gewirke zu schauen, verließen
oft das Rebengeländ ihres Tmolus die Nymphen, verließen
oft ihre wogende Flut die Nymphen des Flusses Pactolus.
Nicht nur die fertigen Stoffe, nein, auch sie werden zu sehen,
war ein Vergnügen, mit solcher Gefälligkeit übt‘ sie ihr Können.
Mochte die rohe Wolle zunächst zu Knäulen sie ballen
oder sie schlichten darauf mit den Fingern, entfilzen mit langen,
oft wiederholten Zügen die wolkengleichenden Flocken,
mochte mit leichtem Daumen die glatte Spindel sie drehen,
mochte sie wirken in Bunt. – Sie mußte von Pallas belehrt sein.
Sie verneint es und spricht, beleidigt mit solch einer Meistrin:
„Messe sie doch sich mit mir! Nichts gibt’s, was, besiegt, ich verweigert‘!“
Pallas nimmt die Gestalt eines Altweibs an: an den Schläfen
falsches Grau, ihre Glieder gebrechlich, gestützt auf den Stecken.
Dann beginnt sie: „Nicht alles, was höheres Alter uns bringt, nicht
alles sollen wir fliehn: auch Gutes kommt mit den Jahren.
[non omnia grandior aetas,
quae fugiamus, habet: seris venit usus ab annis.]
Meinen Rat, mißachte ihn nicht: Unter Sterblichen magst du
suchen den Ruhm, die Erste zu sein in der Wolle Bereitung –
weiche der Göttin und bitte für das, was du frevelnd gesprochen,
flehend um Gnade, der Bittenden wird sie die Gnade gewähren.“
Böse blickt Arachne sie an; sie verliert ihren Faden,
kaum noch beherrschend die Hand, den Zorn in den Mienen verratend,
gibt der verwandelten Pallas mit dieser Rede sie Antwort:
„Sinnlos kommst du daher, von langem Alter verblödet,
allzu lange gelebt, ist arg. Es hör‘ auf dein Schwatzen,
wenn du vielleicht eine Schwieger hast, vielleicht eine Tochter.
Ich find Rates genug bei mir selbst [consilii satis est in me mihi].

 
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