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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Arachne #2 (194 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 08.03.2024 um 23:54 Uhr (Zitieren)
Fortsetzung Ovid: Metamorphosen
Und, daß du nicht glaubst, du
hättest mit Mahnen Erfolg: Es bleibt meine Meinung die gleiche:
Sag, was kommt sie nicht selbst, was meidet hier sie den Wettkampf?“
Sprach die Göttin: „Sie kam!“ ließ schwinden der Alten Gestalt und
tritt als Pallas hervor. Die lydischen Frauen, die Nymphen
ehren die Gottheit, nur die Jungfrau ließ sich nicht schrecken.
Doch sie ward rot; eine plötzliche Glut überflog ihr erzürntes
Antlitz und schwand dann wieder, so wie die Luft in der Frühe
purpurn gewöhnlich sich färbt, sobald Aurora emporsteigt,
weiß jedoch bald darauf erglänzt mit dem Aufgang der Sonne.
Doch sie beharrt, nach der Palme des Sieges verblendet begehrend,
stürzt ihrem Schicksal sie zu. Denn die Göttin weigert sich jetzt nicht
länger, sie mahnt nicht mehr, verschiebt nicht weiter den Wettkampf.
Und schon stehn die zwei an verschiedenen Plätzen vor ihrem
Webstuhl und jede spinnt die zierlichen Fäden der Kette.
Querholz bindet die Pfosten. Es teilt die Kette ein Rohrschaft.
Mitten hindurch wird der Einschlag gelenkt durch das spitzige Schiffchen.
Finger wickeln ihn ab, und sobald er geführt durch die Kette,
drückt der Kamm ihn fest mit den eingeschnittenen Zähnen.
Beide bewegten in Eil‘, das Gewand unterm Busen gegürtet,
flink die geübten Arme, im Eifer der Mühe vergessend.
Da wird Purpur verwebt, der in tyrischem Kessel getränkt ward,
zartere Schattungen auch, von einander nur wenig verschieden –
So wie in mächtiger Wölbung der Bogen die Weite des Himmels
färbt, wenn der Regen die Strahlen der scheinenden Sonne gebrochen:
Während tausend Farben in ihm verschieden erglänzen,
läßt sich vom spähenden Auge nicht fassen der Übergang selbst, so
gleich ist, was sich berührt, und doch das Entfernte verschieden.
Da wird unter die Fäden gewirkt auch schmiegsames Gold und
eingewoben dem Stoff die Geschichte aus alten Zeiten.
Pallas webt in Farben den Hügel des Mars bei des Cecrops
Burg und den alten Streit, wer den Namen gebe dem Lande (1).
Hier die himmlischen Zwölf in erhabener Würde auf hohen
Sitzen, inmitten Juppiter selbst. Einen jeden bezeichnet
deutlich sein Antlitz. Juppiter zeigt sein königlich Aussehn.
Da läßt sie stehn den Gott der See und läßt mit dem langen
Dreizack ihn stoßen in rauhen Fels und entspringen des Felsens
Wunde den Quell, das Pfand, um welches die Stadt er beansprucht.
Sich aber gibt sie den Schild und gibt sich die schneidende Lanze,
gibt ihrem Haupte den Helm, die Brust verteidigt die Aegis.
Webt, wie die Erde, vom Stoß ihrer Lanze getroffen, des Ölbaums
schimmernden Sproß mit den Früchten hervortreibt, und wie die Göt-ter
staunen. Und sie beendet ihr Bild mit der Göttin des Sieges.
Doch, daß an Beispielen seh‘ ihres Ruhmes Neiderin, welcher
Lohn ihr zu hoffen steh‘ für solch wahnwitziges Wagnis,
fügt in den Ecken, den vieren, noch vier Wettkämpfe in klaren,
treffenden Farben sie bei in deutlichen kleinen Gestalten.
Hæmus und Rhodopen zeigt, die Thracer, die erste der Ecken, -
kalte Gebirge sie nun, doch vorher sterbliche Leiber, -
sie, die sich einstens die Namen der obersten Götter gegeben.
Aber die zweite der Ecken, sie zeigt der pygmæischen Mutter
klägliches Schicksal: Saturnia hieß die im Wettkampf Besiegte
Kranich werden und Krieg ihrem eigenen Volke erklären.

(1) Athen, Attika
 
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