α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ ς σ τ υ φ χ ψ ω Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ C Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω Ἷ Schließen Bewegen ?
Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Der Gefallsüchtige (127 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 10.03.2024 um 00:31 Uhr (Zitieren)
Theoprast, Charaktere 5:
Die Gefallsucht ist der Definition nach eine Umgangsform, die, nicht zum Besten des Betroffenen, Freude bereiten will, der Gefallsüchtige [ὁ ἄρεσκος] aber ist einer, der von weitem grüßt, jemanden „den Besten“ nennt und ihn hinreichend bewundert. Mit beiden Händen faßt er ihn und läßt ihn nicht mehr los, begleitet ihn ein Stückchen, fragt, wann er ihn wiedersieht, und entfernt sich mit vielen Komplimenten.

Wird er zum Schiedsgericht gerufen, will er nicht nur dem gefallen, dem er beisteht, sondern auch dem Kontrahenten, um als unparteiisch zu erscheinen.

Die Fremden, sagt er, urteilen gerechter als die einheimischen Bürger.

Ist er zum Gastmahl geladen, läßt er den Gastgeber seine Kinder rufen, und beim Eintreten behauptet er, sie sähen dem Vater ähnlicher als eine Feige der anderen, und er holt die einen heran und küßt sie und setzt sie neben sich und spielt mit ihnen „Schlauch und Beil [ἀσκός, πέλεκυς]“, die anderen läßt er auf seinem Bauch schlafen, was ihn natürlich drückt.

Überaus häufig geht er zum Friseur, hält seine Zähne weiß, wechselt seinen Mantel, so daß er immer sauber aussieht, und schmiert sich mit Salben ein.

Auf dem Markt geht er zu den Wechseltischen, er hält sich in den Gymnasien auf, wo die Knaben trainieren, im Theater, wenn Vorstellung ist, sitzt er neben den Strategen.

Für sich kauft er nichts, aber für seine Freunde in Byzanz Oliven, für die in Kyzikos spartanische Hunde, für die in Rhodos Hymettoshonig, und das erzählt er in der Stadt herum.

Natürlich mag er sich auch einen Affen halten, einen seltenen Vogel erwerben und sizilische Trauben und Gazellenknochenwürfel und thurische Salbfläschchen und spartanische Zickzackstöcke und einen Teppich mit eingewebten Persern und eine kleine sandige Palästra und einen Ballspielplatz.

Diese überläßt er reihum den Philosophen, Sophisten, Fechtern und Musikern für ihre Darbietungen, und er selbst kommt später hinzu, damit einer von den Zuschauern, die schon zusammensitzen, sage: „Diesem gehört die Palästra.“

(Theophrast: Charaktere. Griechisch/Deutsch hrsg. von Dietrich Klose. Stuttgart 1970, S. 14-17)

Ist etwas über das Spiel "Schlauch und Beil" bekannt?
Re: Der Gefallsüchtige
Andreasῷ schrieb am 10.03.2024 um 15:23 Uhr (Zitieren)
 
Antwort
Titel:
Name:
E-Mail:
Eintrag:
Spamschutz - klicken Sie auf folgendes Bild: Löwe

Aktivieren Sie JavaScript, falls Sie kein Bild auswählen können.