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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Pythagoras und die Reinkarnation (234 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 30.07.2024 um 00:14 Uhr (Zitieren)
Diogenes Laertios VIII 4 f.:
Herakleides Pontikos (1) schreibt ihm [sc. Pythagoras] als Äußerung, die er oft wiederholt, zu, er sei vor Zeiten schon auf Erden gewesen als Aithalides und für des Hermes Sohn gehalten worden; Hermes aber habe ihm erlaubt, zu wählen, was er nur immer wünsche, ausgenommen die Unsterblichkeit. So habe er sich denn die Gabe erbeten, alle Geschehnisse im Leben wie im Tode im Gedächtnis zu behalten. Alles nun, was er erlebt habe, sei ihm im Gedächtnis geblieben, aber auch nach seinem Tode sei ihm diese Gedächtnisstärke verblieben.

Einige Zeit darauf sei er als Euphorbos wieder auf Erden erschienen und von Menelaos verwundet worden. Euphorbos aber erklärte, er sei einst Aithalides gewesen; auch erzählte er von dem Geschenk, das er von Hermes erhalten, sowie von der Wanderung seiner Seele und von alle den Pflanze und Tieren, in die er sich verwandelt, und von den Erlebnissen der Seele im Hades sowie von dem, was die übrigen Seelen durchzumachen haben.

Nachdem Euphorbos gestorben, sei seine Seele übergegangen in den Leib des Hermotimos, der seinerseits sich beglaubigen wollte und zu dem Ende sich zu den Branchiden begab; dort wies er nach seinem Eintritt in den Tempel des Apollon auf den Schild hin, den Menelaos dort aufgehängt hatte. Menelaos nämlich – so sagte er – habe nach seiner Abfahrt von Troja dem Apollon den Schild geweiht, der bereits stark vom Zahne der Zeit gelitten, so daß nur noch das elfenbeinerne Antlitz erhalten war.

Nach dem Tode des Hermotimos sei er als delischer Fischer Pyrrhos wieder aufgetreten, und immer wieder habe er sich an alles erinnert, wie er vordem Aithalides, dann Euphorbos, sodann Hermotimos und weiterhin Pyrrhos gewesen. Nachdem Pyrrhos gestorben, sei er Pythagoras geworden und bewahre alles das Gesagte treu im Gedächtnis.

(1) Philosoph (ca. 390 – ca. 310 v.u.Z.)
Re: Pythagoras und die Reinkarnation
Udo schrieb am 30.07.2024 um 13:00 Uhr (Zitieren)
Zu den mythologischen Quellen von Diogenes sagt eine KI:
Griechische Mythologie:
Er bezieht sich oft auf mythologische Figuren und Geschichten, um Philosophen
zu kontextualisieren oder ihre Ideen zu illustrieren.
Homerische Epen:
Ilias und Odyssee werden häufig zitiert, da sie als Grundlage der griechischen Bildung galten.
Orphische Traditionen:
Er erwähnt orphische Lehren und Mythen, besonders im Zusammenhang mit Pythagoras.
Delphisches Orakel:
Geschichten über Weissagungen des Orakels von Delphi werden oft in Verbindung mit Philosophen erzählt.
Ältere biographische Werke:
Er greift auf frühere Biographen und Historiker zurück, wie Hermippus von Smyrna und Aristoxenus.
Philosophische Schriften:
Er zitiert direkt aus Werken verschiedener Philosophen, die oft mythologische Elemente enthalten.
Lokale Legenden und Traditionen:
Er bezieht sich auf lokale Mythen und Geschichten, die mit bestimmten Philosophen oder Orten verbunden sind.
Anekdotische Überlieferungen:
Viele seiner Geschichten haben einen anekdotischen Charakter und mischen historische Fakten mit legendenhaften Elementen.
Hellenistische Doxographien:
Er nutzt frühere Sammlungen von Lehrmeinungen, die oft mythologische Elemente zur Erklärung philosophischer Ideen verwendeten.
Pythagoräische Traditionen:
Diese enthalten oft eine Mischung aus Philosophie und mythologischen Elementen.ὧ

Es ist wichtig zu beachten, dass Diogenes Laertius nicht immer zwischen historischen Fakten und mythologischen Überlieferungen unterscheidet. Sein Werk ist eine Mischung aus biografischen Informationen, Anekdoten, Lehrmeinungen und mythologischen Elementen, die das kulturelle Verständnis seiner Zeit widerspiegeln.
Seine Darstellung ist oft unkritisch und er präsentiert verschiedene, manchmal widersprüchliche Versionen von Ereignissen oder Lehren nebeneinander. Dennoch ist sein Werk eine wichtige Quelle für unser Verständnis der antiken Philosophie und ihrer kulturellen Einbettung.

Ist das soweit richtig? Sind Fehler enthalten?
Re: Pythagoras und die Reinkarnation
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 30.07.2024 um 14:17 Uhr (Zitieren)
Täusche ich mich, wenn ich das obige Produkt nett, aber oberflächlich nenne?
Und was ist von der "Intelligenz" einer Maschine zu halten, die es offenbar nicht einmal schafft, einen sicherlich nicht tiefschürfenden, aber doch zahlreiche konkrete Angaben liefernden, öffentlich zugänglichen Artikel wie diesen https://de.wikipedia.org/wiki/Diogenes_Laertios
hinzuzuziehen?

Das richtet sich nicht gegen Dich, Udo!

filix hatte neulich die passende Bezeichnung für den Erzeuger solcherart zusammengestoppelter Information (das Wissen zu nennen widerstrebt mir elementar): der stochastische Papagei.
Re: Pythagoras und die Reinkarnation
Udo schrieb am 30.07.2024 um 17:49 Uhr (Zitieren)
aber doch zahlreiche konkrete Angaben liefernden, öffentlich zugänglichen Artikel wie diesen https://de.wikipedia.org/wiki/Diogenes_Laertios
hinzuzuziehen?

Diese Quelle und andere nutzt sie nicht bzw. ist ihr nicht zugänglich, wie sie selber sagt.
Re: Pythagoras und die Reinkarnation
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 30.07.2024 um 18:05 Uhr (Zitieren)
ist ihr nicht zugänglich, wie sie selber sagt.
Wo sagt sie (ich nehme einmal an: die Maschine) das (in dem von Dir eingestellten Text)?
Aber viel schlagender: Ausgerechnet ein Wiki-Artikel s.v. soll nicht zugänglich sein? Schmalspur-"Intelligenz"oder "stilles Kämmerlein" ...
Re: Pythagoras und die Reinkarnation
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 30.07.2024 um 18:19 Uhr (Zitieren)
Nicht daß ein falscher Eindruck entsteht: ich habe nichts gegen die Unterstützung durch ein elektronisches Hilfsmittel, sehr wohl aber dagegen, darin die neue Heilsbotschaft, die Lösung aller unserer sich in allen Lebenlsagen stellenden Fragen und Probleme zu sehen (ich weiß, davon hast Du, Udo, nichts geschrieben, und ich unterstelle auch nicht, daß Du schweigend dieser Meinung bist).

Ein Hinweis auf die eingeschränkte Aussagekraft und ein Verzeichnis der Quellen ist jedoch das mindeste, was man bei der Beantwortung einer solchen Frage erwarten darf, soll das Ergebnis: eine (einen interessierten, aber fachunkundigen Leser schon durch ihren Umfang beeindruckende) Antwortliste, nicht die Grenze zur Unredlichkeit überschreiten.
Re: Pythagoras und die Reinkarnation
Γραικύλος schrieb am 31.07.2024 um 13:46 Uhr (Zitieren)
Ob dieser Glaube unabhängig von Indien in Europa entstanden ist?
 
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